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8. May 2012
Sieg im “Kartenspiel”

Es war wieder einmal so ein Spiel, wo beim LASK lange Zeit nicht viel zusammenlief, es erneut eine Unterzahlsituation brauchte ehe die Schwarz-Weißen mit dem nötigen Druck agierten. Am Ende zeigte die Mannschaft aber große Moral und schaffte trotz eines 0:1 Rückstandes noch die Wende.

Mit Rumpfkader am Start

Man lasse sich zuerst mal auf der Zunge zergehen, wer denn gegen die Lustenauer Austria NICHT spielen konnte: Benjamin Freudenthaler, Robert Schellander, Florian Hart, Ulrich Winkler, Kevin Wimmer, Rafinha, Sebastian Schröger, sowie die Dauerverletzten Lukas Kragl, Gernot Trauner und Florian Metz. Eine komplette Mannschaft, mit der man wohl alleine schon um den Aufstieg mitspielen könnte. So war LASK-Trainer Walter Schachner mal wieder gezwungen Lösungen für das Personalproblem zu finden. In der Innenverteidigung durfte Sebastian Wimmer wieder neben Rene Aufhauser ran, auf den Außenpositionen mussten Daniel Kogler auf der rechten, sowie Leonhard Kaufmann auf der linken Seite aushelfen. Im Mittelfeld war neben Silvio und Varga an den Flügeln, Hamdemir und Cardozo in der Schaltzentrale gesetzt. Hinter Hannes Aigner war Luiz Henrique wieder als Freigeist aktiv.

Letzterer zeigte bereits nach 3 Sekunden was die Stunde geschlagen hatte. Nach dem Anstoß der Lustenauer lief der Brasilianer dem Ball wie wild hinterher und rammte dabei einen “Grünen”. Spielerisch wussten aber die Gäste anfänglich zu überzeugen. Dem LASK gelang in den ersten 15 Minuten kein nennenswerter Angriff. Die größte Chance der ersten Halbzeit hatten aber die Linzer in Minute 22 mit einem Kogler-Weitschuss nach einem Eckball, der nur knapp sein Ziel verfehlte. Den zweiten Aufreger in den ersten 45 Minuten brachte Luiz Henrique ein, der gegen Soares mit dem Ellbogen zu Werke ging. Schiedsrichter Einwaller aber ahndete das vorangegangene Foulspiel von Soares an Kogler, zeigte dem die gelbe Karte, sowie auch Boya, der sich bei Luiz Henrique lauthals beschwerte. In Sachen gelben Karten konnte sich die erste Halbzeit mit sechs Verwarnungen bereits sehen lassen. Die zweite Halbzeit sollte aber noch heftiger werden.

Wer hat noch nicht, wer will noch eine?

So stellte Einwaller Luiz Henrique nach einem Laufduell um den Ball in der 58. Minute, welches der Brasilianer für sich entschieden hatte, vom Platz. Ein Foul war wahrlich nicht zu erkennen. Wohl hatte Einwaller die unfaire Aktion Henriques gegen Soares in der Halbzeit am TV-Bildschirm begutachtet und stellte ihn deshalb vom Platz. Aus dem daraus resultierenden Freistoß gelang den Gästen auch der Führungstreffer. Die lange Flanke in den Strafraum wurde von Boya am 5-Meter-Raum schön verlängert, Thiago hatte aus zirka einem Meter Entfernung keine Mühen mehr, den Ball über die Linie zu köpfen. Doch der LASK konnte in dieser Saison bereits genügend an Erfahrung in Unterzahl sammeln. So schalteten die Linzer weiter auf Offensive, was letztendlich belohnt wurde.

Die Gäste aus Lustenau hatten jedoch im Konter gute Möglichkeiten die Führung weiter auszubauen. Doch Boya vergab zum Glück zweimal freistehend vor Thomas Mandl. Besser machte es da Florian Templ in der 77. Minute auf Linzer Seite, der nach einem abgeblockten Kogler-Kopfball den Ball aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie drückte. In den Schlussminuten wurde es – wie vorhin angedeutet – nochmal hitzig. Stückler und Soares sahen jeweils die zweite gelbe Karte und mussten vorzeitig den Gang in die Kabine antreten. Der LASK also in den letzten 5 Minuten in Überzahl. Diese nützen die Schwarz-Weißen auch. Templ kam außerhalb des Sechzehners erneut zum Abschluss, traf dabei Harald Unverdorben am Kopf, der zwar im Abseits stand, aber den Ball auch unhaltbar für Lustenau Keeper Köfler ins Tor abfälschte. Ein unglaubliches Finish, was niemanden mehr auf den Sitzen hielt.

Improvisationskünste gefragt

Die ebenso unglaublichen 13 gelben Karten (3 davon wurden gar zu gelb/rot) waren jedoch weniger erfreulich. Vor allem aus unserer Sicht. Denn damit sind am Freitag mit Luiz Henrique und Harald Unverdorben (sah die 5. gelbe Karte) zwei weitere Spieler gesperrt. Die Sperre von Kevin Wimmer aus dem letzten Match gegen Hartberg wurde auf 2 Spiele festgelegt. Also auch er wird gegen Grödig nicht dabei sein können. Dafür wird Florian Hart nach seiner Gelbsperre wieder von Beginn an dabei sein. Vielleicht kommt Daniel Kogler – der genauso wie Leonhard Kaufmann als “Außenpracker” einen guten Job ablieferte – gegen Grödig als Spielmacher auf das Feld!? Aber auch Varga traut man diese Position zu. Er hatte gegen Lustenau, wie auch Sebastian Wimmer in der Innenverteidigung, eine gute Leistung gezeigt. Mit der nun zurückgekehrten Euphorie ist wohl wirklich alles möglich!

WIR FREUEN UNS AUF FREITAG!

Die Daten:

LASK – Austria Lustenau 2:1 (0:0)
ca. 1.000 Zuseher, Linzer Stadion

Torfolge:

0:1 Thiago (60.)
1:1 Templ (77.)
2:1 Unverdorben (89.)

Aufstellungen:

LASK:
Mandl; Kogler – Aufhauser – S. Wimmer – Kaufmann; Silvio (65. Templ) – Hamdemir – Cardozo – Varga (74. Koller); Henrique; Aigner (76. Unverdorben)

Austria Lustenau:
Köfler; Dunst – Stückler – Pöllhuber – Zech; Zwischenbrugger (55. Karatay) – Kampel; Krajic – Thiago – Soares (89. Tipuric); Boya;

Seit1908
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