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2. April 2012
Sieg ohne erzieltes Tor

Für den LASK war dieses Topspiel der 27. Runde schon so etwas wie ein kleines Endspiel, war man doch nach den Unentschieden gegen Hartberg und Grödig, wo man 4 Punkte leichtfertig aus der Hand gegeben hatte, unter Zugzwang, um die 6 Punkte Rückstand auf die Kärntner nicht noch mehr werden zu lassen. Wie schon im Auftakt gegen Altach sah man aber einen komplett anderen LASK als in den Runden zuvor, fast so etwas wie ein Phönix aus der Asche.

Cardozo zurück, Henrique in Form

Der LASK hatte nach dem lächerlichen Spiel in Grödig mit den Sperren von Silvio Jr. und Kevin Wimmer gleich zwei Spieler zu ersetzen. Für den Rookie der Saison, Wimmer, kam der schon geschmähte Ulrich Winkler ins Team (der im Übrigen eine fast tadellose Leistung bot), unser Australier Richie Cardozo durfte (ebenfalls mit guter Leistung) auf links ran, während Leo Kaufmann auf die rechte Außenbahn wechselte, wo er ebenfalls als Aktivposten auffällig war. Beim WAC debütierte die spanische Neuverpflichtung Solano in der Innenverteidigung der Startelf.

Der LASK war gleich von Beginn weg aggressiv, nah am Mann dran, und versuchte schnell das Mittelfeld überbrückend zu Torchancen zu kommen. Man merkte Luiz Henrique an, dass er mit Cardozo und Kaufmann zu seinen Seiten genug spielerische Entlastung fand, um auch selbst wieder torgefährlich zu werden. Auch für ihn sicher bislang die beste Leistung in diesem Frühjahr. In der 11. Minute bot sich dem LASK gleich die Dreifach-Chance auf die Führung, als Leo Kaufmann schön freigespielt wurde, herrlich den Ball flach an Dobnik vorbeibrachte und nur die Stange etwas gegen den Führungstreffer hatte. Den Rebound bekam Rafinha, der einen Verteidiger anschoss, den Gewaltversuch von Florian Hart anschließend konnte ebenfalls für den schon geschlagenen Dobnik noch vor der Linie weggeschlagen werden.

Tor ist Tor

In Minute 33 die nächste hundertprozentige Chance für den LASK: Nach schönem Zusammenspiel mit Cardozo und Aigner startete Luiz Henrique allein auf das Tor von Dobnik – sein Heber klatschte leider nur auf die Latte, der Nachschuss von Kaufmann konnte wiederum von der WAC-Verteidigungzum Eckball geklärt werden. Dazwischen das erste Ausrufezeichen des WAC: Jacobo schickte Topscorer Christian Falk per Steilpass, dieser entwischt der Linzer Innenverteidigung, sein Halbvolley geht glücklicherweise über das Tor.
Kurz darauf endlich die verdiente und ersehnte Führung der Schwarz-Weißen: Der brav spielende Sebastian Schröger mit einer Flanke auf Hannes Aigner, die dieser jedoch nicht erreichte – Solano aber, mit ihm hochgesprungen, erwischte den Ball so unglücklich, dass er mit Wucht auf das Tor ging und Torhüter Dobnik geschlagen war. Für einen Toptormann sicher nicht unhaltbar, aber für den LASK immens wichtig. Ohne weitere Höhepunkte ging es in die Kabinen.

Zurück in den zweiten fünfundvierzig Minuten attackierte der WAC gleich zu Beginn und fand tolle Möglichkeiten in Person von Jacobo vor, Thomas Mandl parierte aber zweimal großartig. Der LASK in dieser Phase ein wenig zu passiv, ließ sich mehr und mehr in die eigene Hälfte hineindrängen, ohne für Entlastung sorgen zu können. In Minute 65 kam, was kommen musste: Der kurz zuvor eingewechselte Sandro Zakany (ein ehemaliger Schwarz-Weißer) drückte den Ball nach Querpass von Jacobo aus gut 7-8 Metern über die Linie, dabei sah die ganze Linzer Abwehrmannschaft nicht gut aus. Der LASK wirkte konsterniert. Die erneute Führung der Unsrigen lässt sich wohl mit dem Spruch“ Das Glück ist ein Vogerl“ charakterisieren. Der Vogel war Gernot Suppan, ein komischer wohl dazu. Durch gutes Pressing von Cardozo gelangte dieser in Ballbesitz, seine anschließende Flanke wollte Suppan klären, sein Schuss riss aber derart unglücklich ab, dass der Ball an dem verdutzten Dobnik vorbeirollte. Für den Schlussmann gab es aber auch überhaupt nichts zu halten.

Aigner sieht 9. Gelbe

In weiterer Folge drückte der WAC zwar auf den Ausgleich, ohne aber zu wirklich gefährlichen Chancen zu kommen. Rafinha hatte in der 79. Minute nach schönem Pass von Luiz die Entscheidung am Fuß, sein Schuss verfehlte das lange Eck aber um Zentimeter. Eine Hiobsbotschaft gab es noch in Minute 82, als sich Hannes Aigner seine 9. gelbe Karte der laufenden Saison abholte – er fehlt somit gesperrt am Dienstag gegen den FC Lustenau. Der LASK holte alles in allem überraschend, aber verdient den Heimsieg gegen die Kärntner, lediglich die Chancenverwertung muss wieder einmal angeprangert werden, man schafft es einfach nicht, zu einem Führungstor das so wichtige zweite zu machen, um auch einmal Ruhe in die Mannschaft zu bringen. Charakteristisch der LASK unter Druck in der zweiten Halbzeit, als viele Bälle einfach nach vorne gedroschen wurden. Ein Spiel mit Kurzpassspiel wie in der ersten Halbzeit, so etwas würde man sich auch gegen Lustenau wünschen, ohne Aigner wird es auch so sein müssen. Schönes Detail am Rande für uns: Daniel Kogler spielte bei seiner Einwechslung am Schluss mit unseren Handschuhen! Freut uns wenns gefällt, Kogsi!

Daten:

LASK – WAC/St.Andrä 2:1
2.200 Zuseher, Linzer Stadion

Torfolge:

1:0 Salano (35. Eigentor)
1:1 Zakany (65.)
2:1 Suppan (72.)

Aufstellungen:

LASK:
Mandl; Hart – Winkler – Aufhauser – Schröger; Cardozo (93. Kogler) – Hamdemir – Henrique – Kaufmann; Aigner (85. Templ) – Rafinha (88. Unverdorben)

WAC/St.Andrä:
Dobnik; Kerhe – Solano – Sollbauer – Suppan; Kröpfl (64. Zakany) – Micic – Putsche – Kreuz (75. Topcagic); Jacobo – Falk

Seit1908
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