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24. September 2013
Spannender Cupfight mit tragischen Ende

Es waren nicht viele, die sich gestern in die Weiten unseres heiß geliebten Gugl-Stahlkonstruktes verirrten, doch die optimistisch aufgerundeten 700 Zuschauer sahen ein Cup-Spiel, wie es im Buche steht: Dritt- gegen Zweitligist, unzählige Fouls, Kampfgeist und vor allem- 7 Tore.
Doch leider sollten es am Ende die St.Pöltner sein, die nach 93 umkämpften Minuten in ekstatisches Jubelgeschrei verfielen. Wohlgemerkt nach einem Sieg gegen einen Regionalligisten.

Anfangsphase verspricht Langweiler, mit Gegentreffer kommt Schwung

IMG 7171In den ersten Minuten der Partie blieb es beim gestrigen Spiel sowohl auf dem Grün als auch auf den Rängen äußerst unspektakulär. Das Spiel war geprägt von zahlreichen Abspiel-, Konzentrations-, und Flüchtigkeitsfehlern, die beide Seiten gleichermaßen begingen.

Nach 15 Minuten waren beide Mannschaften noch zu keiner nennenswerten Aktion gekommen, als St.Pölten mit einem gut angetragenen Freistoß erstmals gefährlich vor unser Linzer Tor kam: Nach Maßvorlage von Pöltens Andi Dober scheiterte Soundso zum Glück an der von Abwehrchef Hieblinger dirigierten Menschenmauer.
Und nun hatten die Gäste endgültig den Braten gerochen und schnürten den LASK zusehends in der eigenen Hälfte ein.
So kam es wie es kommen musste, unser Abwehrverbund agierte zu passiv, ließ Mittelfeldakteur Tosun zu viel Freiraum; der ließ sich nicht zweimal bitten und hämmerte den Ball aus 25 Metern unhaltbar für Pervan ins rechte Kreuzeck(17.).

Schockstarre in der Mannschaft, Bewegung auf den Rängen

Nach diesem etwas überraschenden Treffer hatten unsere Athletiker sichtlich Mühe, wieder in ihren Spielrhythmus zu finden, und so ergaben sich in den Folgeminuten noch einige Halbchancen für die Niederösterreicher, ehe die starke Phase des LASK an diesem Abend begann. Diese wurde möglicherweise auch vom gestern sehr dankbaren Publikum herbei gesungen; die wenigen Stadionpilgerer gaben sich sichtlich Mühe, der Gugl Leben einzuhauchen. Und sie hatten Erfolg:

Den ersten richtig gefährlichen Akzent durfte dann in Minute 28 unser Außenverteidiger Dominik Stadlbauer setzen, er wurde von Kogler mit IMG 7166einem schönen Rückpass in Szene gesetzt, sein mutiger Versuch von halblinks (25 Meter) zischte nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei…

Die restliche erste Spielhälfte gehörte nunmehr nur noch Schwarz-Weiß und St.Pölten verhielt sich nun erstaunlich passiv. Doch im Mittelfeld griffen beim LASK noch nicht alle Rädchen ineinander und so konnte man bis zur Halbzeitpause leider keine zwingenden Möglichkeiten mehr erspielen.

Auftakt nach Maß in Hälfte Zwei-ein verrücktes Spiel beginnt

Im zweiten Spielabschnitt lief’s dann aber viel besser für uns Landstraßler, Karl Daxbacher brachte für den unglücklich agierenden Buric Florian Templ neu ins Spiel, der sichtlich Schwung ins Offensivspiel brachte.
Und dies sollte auch gleich belohnt werden:
Fabio Silva, der gestern einen perfekten Tag erwischte und in Halbzeit 2 seinen Gegenspielern ein ums andere Mal entwischte, zog links in den Strafraum, hatte den Blick für den von der Abwehr übersehenen Kogler, und dieser brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten – Ausgleich.

IMG 7325Nun schien wieder alles möglich, bei St.Pölten lief nichts mehr zusammen, bis 20 Minuten vor Schluss war unser Schlussmann Pervan arbeitslos, doch unserer Abwehr war diese lange Untätigkeitsphase nicht zuträglich, denn in Minute 68 konnte Sadovic mit der allerersten Chance seines Teams in der zweiten Hälfte auch gleich das 1:2 erzielen.
Nun war wieder der LASK unter Zugzwang und unsere Offensive lief weiterhin auf Hochtouren: Vor allem die linke Angriffsseite schien an diesem Abend bestens eingespielt zu sein, und so wurde man hauptsächlich über links gefährlich.
Doch der erneute Ausgleich sollte dann aus einer Standardsituation von halbrechts fallen: Wolfi Klapf führte eine im Training einstudierte Freistoßvariante aus, spielte den Ball flach in den Strafraum, das Leder kam zu Vujanovic, und der spitzelte Ball Richtung Tor…
Torwart Kostner wäre aber wahrscheinlich zur Stelle gewesen und so bedarf es noch der Hilfe eines Verteidigers, den Ball in den Maschen zu versenken 2:2.

Finale Furioso mit bitterem Ende

Das Alles spielte sich nur 14 Minuten vor Schluss ab, und einige Zuschauer gaben sich zu diesem Zeitpunkt vielleicht schon mit der Verlängerung zufrieden doch weit gefehlt.
Nur 4 Minuten nachdem der völlig verdiente Ausgleich erzielt war, kam’s für die Gäste ganz dick: Nach erneut exzellenter Vorarbeit von Fabio Silva war es diesmal Templ, der wieder über den Umweg eines St.Pöltner Verteidigers das Tor fand. Und so führte der LASK nur 11 Minuten vor Schluss plötzlich mit 3:2(79.).
Doch dann machte Gäste-Trainer Gerald Baumgartner einen genialen Streich und brachte in Minute 81 Bozkurt. Und genau diesem ließ die LASK-Abwehr quasi zur Begrüßung zu viel Platz und so konnte der Newcomer ohne Mühe zum erneuten Ausgleich einschieben(83.).

Doch das Spiel war noch nicht zu Ende: Beide Seiten versuchten nun mit der Brechstange den Sieg in der regulären Spielzeit zu erzwingen und so scheiterte St.Pölten(86.+89), sowie der LASK (84.+91) nur knapp am Torabschluss.
Und als wirklich jeder schon mit der Verlängerung rechnete, unterlief der schwarz-weißen Defensive erneut ein Stellungsfehler. Es war einer zu viel. Und so kam wieder Bozkurt völlig frei vor dem Tor zum Abschluss und machte alle Aufstiegshoffnungen der Linzer mit einem Schlag zunichte.

Fazit

Das Ergebnis ist, was schlussendlich zählt, doch obwohl man dieses Jahr das Unternehmen Cup bereits in der 2.Runde aufgeben muss, hat gestern IMG 7294vieles wieder sehr gut geklappt:
Die Offensive, die ja in den vergangenen Spielen häufig für ihre fehlende Kreativität gerügt wurde, kombinierte sich auf der linken Angriffsseite über Fabio Silva munter durch die gegnerische Abwehr, auch die sofortige Wiedereroberung des Balles nach einem Verlust funktionierte phasenweise einwandfrei.
Lediglich die ansonsten so solide Defensive stand gestern ungewohnt unsicher, auf den Außen wurde man zu leicht überrannt, die Innenverteidigung war meistens suboptimal zugeteilt.

Unterm Strich bleibt eine bittere Cup-Pleite, der man, so man will, aber mindestens eine positive Sache abgewinnen kann: Jetzt zählt nur mehr die Liga!

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