MENUMENU
Nachdem in der letzten Partie in St. Pölten ein Auswärtssieg unserer Mannen eher leichtfertig aus der Hand gegeben wurde, finden wir uns nun zu einem vorläufigen Höhepunkt am Freitag auf der Linzer Gugl ein. Niemand geringerer als unser Stadtrivale, der FC Blau-Weiß Linz, wird sich ein Stelldichein geben. Dabei spielt auch der Dritte der Tabelle gegen den Fünften, wobei die Formkurve der Blau-Weißen eher nach oben zeigt als die Unsrige. Alles Wissenswerte zum Spiel erfahrt ihr jetzt.
Das letzte Duell
Damals in der 3. Runde am 18. Juli 2011 konnte man in einem mit 11.900 Zuschauern ausverkauften Stadion Blau-Weiß Linz ein 1:1 abringen, wobei unsere leichte Feld- und Chancenüberlegenheit nicht den gewünschten Sieg brachte. Nachdem unser Saisonstart trotz 4 Punkten aus zwei Spielen eher holprig auf Grund einer schlampigen Chancenauswertung zu erklären war, setzte sich dies im Derby nahtlos fort. Die wenigen zwingenden Tormöglichkeiten wurden, bis auf jene durch Harald Unverdorben zum Ausgleich (63.), leichtfertig vergeben. Nach einer zunächst torlosen ersten Halbzeit hatte unser Ex-Kicker Dominic Hassler seinen neuen Klub nach einem Eckstoß per Kopf in Front gebracht. Die meisten Besucher des Spieles waren sich anschließend einig, dass das Unentschieden in dieser Form auch in Ordnung ging.
Den Spielbericht zu damals könnt ihr hier nachlesen.
Entwicklung der Neuzugänge
Blau-Weiß wird ja nicht müde zu betonen, dass sie über das geringste Budget der Liga verfügen (da sind sie weiß Gott nicht die einzigen), dementsprechend waren auch die Verpflichtungen auf Schnäppchen getrimmt. Rund um den neuen Trainer Thomas Weissenböck, der von unseren Amas zum Lokalrivalen gewechselt war, wurden vor allem junge und hungrige Spieler verpflichtet. Zwei Ausnahmen bildeten dabei Wolfgang Bubenik (der nach unserem Abstieg zu seinem Ex-Klub zurückkehrte) und Dominic Hassler (von Sturm Graz gekommen, auch ein Ex-LASKler, der uns vor allem durch seine zahlreich vergebenen Großchancen in der Saison 2004/2005 in Erinnerung blieb). Beide sind im bisherigen Saisonverlauf absolute Leistungsträger für die Jungs vom Donaupark, so haben sie alle bisherigen Saisonspiele für die Blau-Weißen bestritten. Hassler erwies sich noch dazu als treffsicher und führt mit vier Saisontreffern die interne Schützenliste an.
Von den zu den Blau-Weißen gewechselten Jung-LASKlern konnte nur Thomas Höltschl in jedem Spiel sein Können aufblitzen lassen. Er zählte aber zuletzt nie zur Startelf und fungierte meist als Einwechselspieler. Simon Piesinger, mit seinem wuchtigen Körper eine imposante Gestalt am Feld, musste zu Saisonbeginn als vermeintlicher Innenverteidiger die Partien von der Bank aus verfolgen. Weissenböck änderte aber seine Meinung und sieht nun in ihm einen defensiven Mittelfeldspieler – diese Position durfte er auch mit guter Resonanz in den letzten 5 Spielen 90 Minuten lang inne haben. Gerald Hintringer, auch Teil unserer erfolgreichen Amas-Mannschaft der Vorsaison, wird vom Verletzungsteufel geplagt und stand heuer bislang noch nicht im Kader. Im sonst eher mauen Sturm konnte auch schon der von Gleinstätten aus der RLM verpflichtete Slowene David Poljanec aufzeigen, der es bilang auf 2 Saisontreffer brachte. Ihm merkt man aber wie unserem Florian Templ Umstellungsschwierigkeiten an.
Bisheriger Saisonverlauf
Mit dem Saisonverlauf unserer Schwarz-Weißen sind wir eh so halbwegs zufrieden, den blau-weißen Linzern müsste allerdings auf Grund der bisherigen Spielzeit das Grinsen im Gesicht stehen. Von vielen Medien als Abstiegskandidat gesehen, haben sie nach den bisherigen 11 Spielen stolze 15 Punkte zu Buche stehen und halten somit den Abstand zum direkten Abstiegsplatz auf 8 Punkte. Vor allem die Abwehr rund um Chef Thorsten Knabel und Keeper David Wimleitner konnte des Öfteren über sich hinauswachsen und musste so wie der LASK erst elf Gegentreffer hinnehmen – Spitzenwert der Liga. Vor allem daheim ist man eine Macht – mit erst einer Niederlage. Auswärts läuft das Werkl bislang nicht so rund, so stehen nach 5 Auswärtspartien doch erst 2 Punkte auf ihrem Konto.
Trotzdem kann man davon ausgehen, dass die Blau-Weißen mit stolzer Brust zum „Auswärtsspiel“ anreisen, denn man ist seit 5 Spielen ungeschlagen, die letzte Niederlage (1:0 beim FC Lustenau) stammt vom 2. August. Man blieb auch bislang vom ganz großen Verletzungspech verschont – bei dieser dünnen Personaldecke ein Segen. Nur Goalie Wimleitner musste mit einer Knieverletzung 2 Spiele pausieren, die auch durch die Mithilfe von Nachwuchstorhüter Daniel Bartosch verloren gingen.
Der Saisonstart kann jedenfalls als geglückt bezeichnet werden, ein Platz in der oberen Tabellenhälfte ist den Blauen schon zuzutrauen.
Ausblick auf das Spiel
Während bei den VÖEST-Nachfolgern so ziemlich der ganze Kader einsatzbereit ist, werden unsere Athletiker in einer stark veränderten Mannschaft auflaufen müssen. Rene Aufhauser und Ulrich Winkler kassierten in St. Pölten eher unnötige Karten und fallen somit gesperrt weg, neben den langzeitverletzten Florian Metz, Gernot Trauner und Ali Hamdemir sind auch Christoph Kobleder und Florian Hart gröber angeschlagen. Während also die Blau-Weißen ihre Stammelf der letzten Spiele (Aufstellungen siehe unten) aufstellen werden, wird bei uns vor allem die Frage nach der Abwehr und dem Mann im defensiven Mittelfeld interessant. In der Innenverteidigung werden vermutlich Kevin Wimmer und Shawn Barry beginnen.
Egal wer auch spielt, jeder wird sich im Derby gegen den Stadtrivalen zerreißen. Wichtig wird es sein, das erste Tor zu erzielen, denn Blau-Weiß konnte heuer erst einmal nach einem Rückstand eine Niederlage abwenden, da ihre Stärken eher in Defensive als in der Offensive liegen. Diesbezüglich ruhen unsere Hoffnungen wieder einmal auf unseren Goalgettern Aigner/Unverdorben, die uns heuer zusammen schon 12 Mal jubeln ließen. Blau-Weiß konnte heuer noch keinen Sieg in der Fremde landen, auf dass es so bleiben möge. Man würde sich vor allem einmal eine Leistung der Athletiker wünschen, die einen über 90 Minuten mit Stolz erfüllt und nicht diesen müden Kick, der sich bei uns selbstgerecht in den letzten Partien eingeschlichen hat. Die Fans werden es mit 90 Minuten Feuer von den Tribünen danken. Ein Derby ist immer eine zähe Geschichte, viele Tore werden wohl nicht fallen, ein niedriges Unentschieden erscheint uns daher als guter Tipp. Bis gestern wurden mehr als 8000 Karten verkauft, ein volles Haus sollte also als Zusatzmotivation für unsere Mannen winken. Schiedsrichter der Begegnung wird Dominik Ouschan (Vorarlberg) sein, der in den letzten beiden Saisonen bislang mit guten Leistungen zu überzeugen wusste.
Der seit1908.at Tipp: 1:1
Hier geht’s zum Tippspiel
Mögliche Aufstellungen:
LASK:
Mandl, Hart – K.Wimmer – Barry – Schellander, Kogler – Varga – Luiz – Freudenthaler, Aigner – Unverdorben
Blau-Weiß Linz:
Wimleitner, Bubenik – Knabl – Koll – Rabl, Arapovic – Wawra – Piesinger – Hartl – Huspek, Hassler
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