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30. December 2013
Teamvorstellung: Christoph Zeppetzauer

Neue Vorstellungsrunde – neue Gesprächsthemen. Diesmal haben wir Christoph Zeppetzauer zum Gespräch gebeten. In der Holzbranche tätig, erzählt er uns in den folgenden Zeilen wie es dazu kam, welche Städte ihm besonders gefallen und für welche Fußballklubs sein Herz noch schlägt. Natürlich darf auch der LASK in diesem Interview nicht fehlen, doch lest einfach selbst.

 

seit1908.at: Du hast dich beruflich dem Werkstoff Holz verschrieben. Wie kam es dazu? Was fasziniert dich so an diesem Werkstoff?

Christoph: Neben dem Fußballplatz war der Wald schon als kleines Kind immer mein Lieblingsspielplatz und den Bezug dazu habe ich über Praktika und Vereine für Natur- und Waldschutz schon in der Schulzeit gefestigt.

Nach der Matura wollte ich dann auf jeden Fall auf die BOKU und der Studienplan von Holzwirtschaft hat sehr interessant ausgesehen und diese Entscheidung habe ich nie bereut. Im Gegensatz zu Stahl- und Betonbau stammt beim Holz das Material aus natürlichem Umfeld und kann gerade in Zeiten von Klimawandel und Co Vieles zum Guten als CO2-Speicher beitragen. Nach dem Tourismus ist die Holz/Forstwirtschaft die größte Berufssparte Österreichs mit rund 200.000 Beschäftigten. Das ergibt automatisch einige interessante Jobs und zusätzlich ist es eine der wenigen Branchen, wo Österreich weltweit führend mit dabei ist. So ist es in meinem Sinne, meinen Teil dazu beizutragen, dass es so bleibt.

Du kommst ursprünglich aus dem ländlichen Bereich, bist aber jetzt beruflich viel unterwegs und siehst auch viele Städte. Ziehst du den ländlichen Lebensraum trotzdem dem städtischen vor?

Stimmt, mittlerweile habe ich Österreich schon mehrfach durchquert und viele interessante Unternehmen in allen Bundesländern als Fachjournalist besucht. Ich lebe jetzt mittlerweile 7 Jahre in Wien, das einem jungen Menschen viel bietet und wir haben auch mittlerweile eine nette kleine Runde von LASKlern aufgebaut, die gemeinsam zu Spielen fährt. Nachdem meine Freundin und ich vom Land sind und sämtliche Ferien entweder in Oberösterreich oder der Steiermark verbringen, wird sicher das Zurückziehen aufs Land über kurz oder lang wieder ein Thema. Prinzipiell bin ich nämlich kein Stadtmensch, ich brauche meine Berge vor der Haustür.

Welche Stadt ist deine Lieblingsstadt und was macht diese Stadt so besonders?

Das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Es gibt viele hübsche Städte in Europa, zum Beispiel Paris, Lissabon oder Stockholm. In Österreich würde ich ganz wertfrei Linz als sehr lebenswert einstufen. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten (Salzburg, Innsbruck) ist hier das Wohnen noch erschwinglich, gleichzeitig gibt es eine hohe Anzahl an interessanten Arbeitsplätzen.

Widmen wir uns dem Fußball. Welchen Mannschaften, außer dem LASK, drückst du noch die Daumen?

Prinzipiell halte ich in Österreich nur dem LASK die Daumen. Eine gewisse Sympathie hege ich jedoch für die Vienna. Ich wohne 200 Meter neben der Hohen Warte und kenne mittlerweile ein paar Vienna-Anhänger. Ein Klub mit viel Tradition, wo gleichfalls ein wenig Chaos herrscht – aber ein gemütlicheres Publikum findest du in Österreich kaum.

International ist mir zum Beispiel Alemannia Aachen ans Herz gewachsen. Ich war mehrere Male dort und Stadt und Klub sind äußerst anziehend für mich gewesen. Leider haben sie sich mit dem neuen Stadion komplett finanziell übernommen und haben einen Fall hingelegt, der Seinesgleichen sucht. Daneben bin ich Sympathisant vom FC Nantes, da ich 6 Monate in Nantes gelebt habe. Nantes ist nach wie vor mit 7 Meistertiteln einer der Kultklubs in Frankreich und dieses Jahr endlich wieder in die Ligue 1 aufgestiegen. Mit 280.000 Einwohnern ist die Stadt ein wenig größer als Graz und weist einen Zuschauerdurchschnitt jenseits der 20.000 auf. Stimmungsmäßig war es ebenso immer ein Vergnügen, vor allem da es mit Rennes und Guingamp einige interessante Derbies gibt.

Und nun doch zum LASK: Auch du hast natürlich sämtliche Höhen und Tiefen durchgemacht. Welche Momente sind besonders bei dir hängen geblieben?

Mit 7 Jahren habe ich meine erste LASK-Fahne geschenkt bekommen. In einer Zeit, wo alles zu Austria Salzburg gefahren ist (Saison 1994/95) hat es mir sehr gefallen, ein bisserl aufzufallen. Das hat sich wohl bis heute nicht geändert. Das erste besuchte Heimspiel mit 9, als der LASK gegen den GAK 2:2 gespielt hat. Nach einem Spiel hat mir Rune Tangen damals ein Kapperl geschenkt – unvergesslich.

Die schwierigen Jahre bis 2007 habe ich so erlebt, dass viele LASKler eng aneinander gerückt sind. Natürlich waren Jahre dabei, wo man mieselsüchtige Spiele en masse gesehen hat, aber das Warten hatte sich gelohnt. Siege gegen Red Bull und Rapid in der Aufstiegssaison bis hin zu Spielen unter Hamann mit dem 4:5 gegen die Austria oder das 3:3 in Graz – da war sehr viel Emotionales dabei. Schwer getroffen hat mich in der Saison 2009/2010 das Ausscheiden gegen Wr. Neustadt im Cup-Viertelfinale. Im Halbfinale hätten wir gegen Kärnten gespielt und dann wäre das Finale zum Greifen nahe gewesen. Ein Cupsieg ist nach wie vor das, wovon ich LASK-technisch am Meisten träume.

Blicken wir in die Zukunft. Die Euphorie, welche durch die Neuübernahme entfacht wurde, ist ungebremst. Denkst du, dass diese Übernahme durch die Freunde des LASK ein Startschuss in eine erfolgreiche Ära ist? Oder hast du Befürchtungen, dass Spitzenfußball in Linz tatsächlich nicht möglich ist?

Prinzipiell ist es wichtig, dass neben wirtschaftlicher auch sportliche Kompetenz bei uns Einzug hält. Reichel hatte von Fußball wenig Ahnung – man hatte nie das Gefühl, dass er sich mit dem Klub als solches identifiziert. Ein Präsident muss aber der erste Fan seiner Mannschaft sein. Mir gefällt die Art und Weise, wie die Freunde des LASK zusammengekommen sind. Ich bin überzeugtl, dass Leute im Boot sind, die Fußballfans sind und gute wirtschaftliche Kontakte pflegen.

Wenn man sich die „Dorfklubs ansieht”, die in der Bundesliga spielen, sieht man, dass Spitzenfußball in Österreich mit bescheidenen Mitteln möglich ist, wenn von der Vereinsführung bis zur Mannschaft das Klima stimmt. Grödig hat in der 2. Liga gegen uns mit einer ähnlichen Mannschaft verloren, mit der sie jetzt auf Platz 2 der Bundesliga überwintern. Es fehlt nicht viel auf viele andere Klubs in Österreich.

Ein Problem ist natürlich auch immer wieder die Erwartungshaltung. Wir sind so etwas wie ein FC Köln und Schalke in Deutschland, wo seit jeher Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. Es werden immer wieder Rückschläge kommen, aber wir von seit1908 werden auch unseren Beitrag dazu leisten, um unseren LASK wieder dahinzubringen, wo er hingehört. Dazu gehört unter anderem die Öffentlichkeitsarbeit, welche über Jahre hinweg sehr bescheiden geführt wurde. Der LASK hat ein Bestandteil der obersten Spielklasse zusein, das ist auch eindeutig die Meinung meiner Wiener Kollegen von Austria und Rapid, wenn man über Fußball spricht.

Wie feierst du heute Silvester und welche Vorsätze hast du für das Jahr 2014?

Normalerweise steht Silvester immer eine gemütliche Rodelpartie samt Fondue und Blei gießen auf dem Programm. Nachdem die Nachbarn meist um mehrere Hundert Euro Feuerwerk kaufen, spar ich mir das heuer und das Geld wird in schwarz-weiße Aktivitäten fließen.

Mein Vorsatz ist es, 2014 mehr Heimspiele zu sehen als in den Saisonen zuvor. Da machte es mir vor allem Spaß, auswärts mitzufahren. Den Spielern müssen aber Heimspiele mehr Spaß machen als Auswärtsspiele, und da sind wir gefordert.

Das nächste Interview liefern wir euch am 03.01.! Dann wird uns Michael Herzig Rede und Antwort stehen!

 
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