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„Die Bemühungen, in Linz nach dem Vorbilde zahlreicher deutscher Städte eine Sportanlage zu schaffen, reichen schon einige Jahre zurück. Leider wurde es […] versäumt, die Spiel- und Sportplatzfrage befriedigend zu lösen. Ein […] großzügiges Projekt, das das ganze kleine Exerzierfeld in ein Stadion umgewandelt hätte, musste in Folge der Kostenfrage und anderer Schwierigkeiten fallen gelassen werden.“
Diese Worte stammen aus dem Jahre 1921, könnten aber – nur unwesentlich modifiziert – auch aus der Gegenwart stammen. Keineswegs neu ist also in der bewegten Geschichte des LASK, dass der Klub Sorgen mit seiner Heimstätte hat.
Die Sportplatz-Geschichte des LASK nahm ihren Anfang in der – nomen est omen –Krankenhausstraße.
In der Gründungszeit des Linzer Sport-Klubs / LSK vergnügten sich die ersten –noch wenigen – Fußballer auf dem in der Unionstraße gelegenen Platz des Vereins „Stahlradklub“.
So richtig los gehen konnte es aber erst, als der Linzer Großindustrielle Heinrich Franck, Seniorchef der Franck-Kaffeefabrik, dem Verein eine Wiese in der Grünauerstraße neben dem Isabellen-Kinderspital (heute Allgemeines Krankenhaus) kostenlos zur Verfügung stellte.
Nach dem Krieg nahmen die jungen Männer, die seit 14. September 1919 auch offiziell für den Linzer ATHLETIK Sport-Klub spielten, den Fußballbetrieb auf dem so genannten „Kleinen Exerzierfeld“ zwischen Semmelweisstraße und Prinz-Eugen-Straße wieder auf. Freilich gab es dort weder Barrieren noch Sitzbänke, ja nicht einmal feststehende Tore. Mit großem Idealismus waren Zuschauer, Spieler und Funktionäre vor Spielen damit beschäftigt, das Spielfeld abzustecken, die Tore aufzustellen und Bänke aus dem nahe gelegenen Wehrmachtsreservespital zu besorgen.
Im Hintergrund arbeitete die LASK-Führung allerdings an den nötigen Verträgen, um dem LASK dauerhaft eine Spielstätte zu sichern. Mit der Heeresverwaltung als Eigentümer und dem Linzer Zucht- und Trabrenn-Verein, der den Platz ebenfalls nützte, sicherte sich der LASK zunächst in einem Pachtvertrag die Rechte auf Benützung der Anlage für fünf Jahre. Bekannt kommt dem heutigen LASK-Freund vor, dass es Gegenwind aus dem Linzer Gemeinderat gab. Wegen des Ausbaus des Straßennetzes in diesem Gebiet wollte man keine Sportanlage an diesem Standort. Doch auch mutige treue Fürsprecher gab es damals wie heute. Ein gewisser Stadtrat Bauer schaffte es, dass die Entscheidung umgedreht wurde. Durch Eigenleistung der aktiven Mitglieder gelang es dem LASK, eine Umzäunung zu errichten und eine Großbaracke als Umkleide zu bauen. Der Trabrennverein stellte seine Tribünen und Nebengebäude zur Verfügung. Und das Militär unterstützte diese Neu-Verwendung ihres Eigentums in Gestalt des Sportoffiziers Hauptmann Eduard Schröder.
So kam es letztlich am 24./25. September 1921 im Rahmen eines Sportfestes zur feierlichen Eröffnung. Bei der neu adaptierten Sportstätte an der Paul-Hahn-Straße handelte sich um eine Multifunktionsanlage. Neben Fußball wurden auch Trabrennen, Leichtathletik-Wettkämpfe, Schlagball, Fahrrad- und Motorradrennen ausgetragen.
Während zunächst die Verlängerung der fünf Jahre Pacht kein Problem gewesen sein dürfte, verlor der Klub im Jahre 1938 die schöne Heimat, die teilweise verbaut wurde und für politische Veranstaltungen dienlich war, wieder. Im 2. Weltkrieg sorgten dann Bombentreffer für eine Unbespielbarkeit des Platzes.
Knapp vor dem Krieg fand man Unterschlupf beim Sportclub Sparta Linz, nach dem Krieg ging es in die Unionstraße zur Westbahn Linz.
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