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5. May 2012
“Unspiel” in Hartberg gewonnen

Solange rechnerisch der Aufstieg noch möglich ist, träumen wir noch vom Aufstieg. Der LASK zeigte in Hartberg bei einem schwierigen Spiel keine Nerven und setzte sich gar in Unterzahl gegen den ÖFB-Cup-Halbfinalilsten knapp mit 1:2 durch.

Cardozo der Glücksbringer

Ein Mann hat dem LASK im neuen Jahr bisher Glück gebracht – Richie Cardozo. Vor dem Spiel in Hartberg ist die Bilanz des LASK, wenn der Australier von Beginn an ran darf, überragend: 5 Spiele, 4 Siege, 1 Unentschieden! Das zentrale Mittelfeld wirkt einfach auch sicherer, wenn Cardozo dort die Fäden zieht. In Hartberg durfte er neben Ali Hamdemir – der gleich vorweg erzählt, eine tolle Partie gespielt hat – wieder starten. Eine Viererkette, ein 5er-Mittelfeld mit Henrique als offensivem Freigeist und die Solospitze Aigner war das von Trainer Walter Schachner ausgegebene System.

Die Hartberger hatten 3 Tage zuvor gegen den FC Salzburg eine großartige Partie abgeliefert aber doch verloren, dementsprechend motiviert waren die Steirer gegen den LASK. Man wollte sich beweisen, dass man der zweithöchsten Spielklasse in Österreich durchaus gewachsen war. So hatte die Heimmannschaft auch die erste Chance durch Rakowitz, der mit seinem guten Schuss aus 20 Metern in Thomas Mandl seinen Meister fand. Im Gegenzug waren die Schwarz-Weißen erfolgreicher. In der 20. Minute fing Schröger einen Pass der Hartberger Abwehr schön ab, zog mit dem Ball in den Strafraum, wo dieser über Umwegen direkt vor die Füße von Hannes Aigner kullerte. Der 31-jährige hatte keine Mühe mehr, das Spielgerät in die lange Ecke zu schießen. Die Führung für den LASK, der von nun an etwas mehr Kontrolle in sein Spiel brachte, ohne dabei aber großartig gefährlich zu werden.

“Gludo”, “Gregal” und Reichel in Hartberg

Kurz vor sowie kurz nach der Pause hatten die Hartberger gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Zweimal blieb aber das Aluminium deren Spielverderber. In der 40. Minute tanzte Friedl bereits Mandl im Strafraum aus, um dann am Außenpfosten zu scheitern. Nach dem Seitenwechsel war die Querlatte nach einem schönen Drehschuss aus 20 Metern im Weg. Die Führung des LASK war mittlerweile schmeichelhaft. Auch weil Prietl nur wenige Momente später aus aussichtsreicher Distanz das Tor nicht traf. In der 65. Minute ging Ismaili im Zweikampf mit Hart etwas leicht zu Boden, was dem Verteidiger die 9. gelbe Karte und dem LASK einen folgenschwerer Freistoß des Gegners einbrachte. Die Freistoßflanke aus halblinker Position kam scharf an das kurze Eck, wo Huber sich gegen Aufhauser im Luftzweikampf durchsetzen konnte und zum verdienten Ausgleich für die Steirer traf.

In der 72. Minute schwächte dann Schiedsrichter Hameter den LASK, als er Kevin Wimmer mit Rot vom Platz schickte. Wimmer und Gamperl rutschten beide zum Ball, prallten dabei zusammen. Hameter entschied auf Platzverweis für den LASK-Verteidiger, Gamperl kam mit Gelb davon. Absolut unverständlich diese Auslegung. Wenn hätten wohl beide gehen oder bleiben müssen. So waren die Linzer in den letzten 15-20 Minuten mal wieder in Unterzahl. Doch sie gaben diese Partie nicht auf, suchten weiter den Weg in die Offensive und wurden dafür in der 82. Minute belohnt. Sebastian Schröger – der wohl beste Mann am Platz – erkämpfte sich auf der linken Seite den Ball, Varga passte in den Strafraum wo Templ schön auf den aufgerückten Aufhauser zurücklegte – Booom! Tor! 2:1!! Der Routinier nutzte diese Chance eiskalt und verwertete trocken aus 15 Metern in die lange Ecke. Danach passierte nicht mehr all zu viel. Der LASK insgesamt mit einem glücklichen Sieg, aber sollte der Aufstieg doch noch gelingen, fragt ohnehin keiner mehr nach.

Was für die nächsten Partien noch von Interesse ist: Der LASK kann aus Verletzungsgründen heuer nicht mehr auf “Ulle” Winkler zählen. Der Siegtorschütze gegen Altach verletzte sich gegen die Vienna schwer und fällt auch für die letzten drei Partien der Saison aus. Nach Rafinha, Schellander, Kragl, Metz, Trauner und Freudenthaler erwischte es nun Winkler. Hart sah gegen Hartberg seine 9. gelbe Karte der Saison und fehlt somit ebenso am kommenden Montag im Spitzenspiel gegen die Lustenauer Austria.

“Ulle” – auch dir wünschen wir auf diesem Wege baldigste Genesung und eine rasche Rückkehr ins Team!

Die Fans

Dass Alkohl selten jemandem gut tut, war auch in Hartberg wieder zu sehen. Wir finden hier auch mal drastischere Wörter, denn das Theater aus dem Awayblock war einfach zu viel des Guten. Kein Mannschaftssupport, dafür aber jede Menge Anti-Gesänge. Dabei war der Protest gegen Reichel nur ein Teil der verbalen Peitsche der LASK-Fans. Der Rest davon bleibt hier mal sicherheitshalber unerwähnt. Löblich, dass es doch 30-40 Leute nach Hartberg geschafft haben. Die Hälfte davon war aber wohl schon auf Höhe Amstetten nicht mehr wirklich zurechnungsfähig. Wenn man bei Ankunft in Hartberg bereits von eigenen Leuten bepöbelt und mit Wörtern begrüßt wird, dass man sich einfach nur schämen muss, sollte das genau HIER – auf seit1908.at – auch seinen Platz finden. Das soll Linz gewesen sein? Das Linz vor 70 Jahren vielleicht….Schade, dass es gestern kaum jemanden aus der Kurve gab, der diesen Zirkus kontrollieren wollte oder einfach mal dagegen wirkte.

Die Daten

TSV Hartberg – LASK 1:2 (0:1)
ca. 800 Zuseher, Stadion Hartberg

Torfolge:

0:1 Aigner (20′)
1:1 Huber (65′)
1:2 Aufhauser (82′)

Aufstellungen:

Hartberg:
Rindler; Kozissnik – Mijatovic – Huber – Ismaili; Prietl; Rossmann (46. Gremsl)- Adilovic – Fucek (46. Gamperl)- Rakowitz (46. Schober); Friedl

LASK:
Mandl; Hart – Aufhauser – K. Wimmer – Schröger; Silvio (65. Varga) – Hamdemir – Cardozo (75. Kogler) – Kaufmann; Henrique (75. Templ); Aigner

Seit1908
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