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22. November 2013
Unterschrift geleistet – welche Auswirkungen kann das haben ?
Die heutigen Nachrichten „schocken“ die LASKler-Welt einmal positiv. „Reichel gab Investorengruppe sein Autogramm“, heißt es beispielsweise in den Nachrichten. Gibt man dem ersten Jubel nicht nach und liest den Artikel aufmerksam zu Ende, sieht man den geringen Informationsgehalt. Wolf-Dieter Holzhey, der Schwiegersohn Oberndorfers und tätig in der Medienbranche, soll diese Investorengruppe anführen beziehungsweise zusammenstellen. Als leidgeprüfter LASKler ist es dennoch pervers, dass man zuerst einmal den Haken an der ganzen Sache sucht – und es gibt ihn, wie soll es auch anders sein.
 
– Bisher gab es immer nur Gerüchte. Keiner der im Artikel erwähnten möglichen Investoren hat sich bisher zu einem Bekenntnis in einem Medium hinreißen lassen, was das betrifft.
– Generalversammlung als Informationsort: Mögliche Details sollen in Wels am Montag erfolgen. Dem Klub rennt dennoch die Zeit davon, denn einige Spieler haben schon ein Zeiterl kein Geld mehr gesehen. Nach drei Monaten ohne Gehalt wären sie theoretisch nicht mehr an den Vertrag gebunden – das könnte den Aufstieg und die vermeintliche Rettung kosten.
– Interesse ist keine Zusage: Zu sagen, man investiert, wenn Reichel weg ist, kann man schnell. Hier ist keine Bindung enthalten. Ich befürchte, dass man hier Holzhey im Regen stehen lassen könnte.
– Viele Köche verderben den Brei: Vom Alleinherrscher zum Konsortium, wo schwer ein gemeinsamer Nenner zu finden ist? Das muss im Endeffekt kein leichterer Weg sein, einen Klub zu führen. Nur hat der LASK keine Wahl und muss um jeden verantwortungsvollen Menschen froh sein, der sich diesen Schuldenhaufen antut.
– In den Fängen der Banken: Ohne gütliche Banklösung wird ein Fortbestehen des LASK nicht mehr möglich sein. War es jahrelang die Oberbank, die mehrere Male die Augen zugedrückt haben muss, so steht nun die Raiffeisenbank in den Startlöchern, um den LASK bei der Entschuldung zu unterstützen. Das kann natürlich in einen knallharten Entschuldungskurs führen, der sich massiv auf die Kaderqualität auswirken kann und muss.
– Steht Fußball im Vordergrund oder Geltungsdrang? Weniger fußballinteressiert als Reichel kann ein künftiger Mann an der Spitze gar nicht sein. Wenn es hochkommt, war er in den vergangenen 13 Jahren bei jedem 10. Spiel anwesend. Ein Präsident muss der erste Fan seiner Mannschaft sein und das auch in der Öffentlichkeit demonstrieren. Freilich muss das nicht heißen, dass ein neues Führungsgremium auch dem Sport verschrieben ist, sondern sich profilieren will mit einer erfolgreichen Sanierung.
– Fans kommen, wenn PMR weg ist: Diese Floskel kommt immer wieder, allein ich glaube nicht daran, dass im 1. Heimspiel nach PMR 10.000 Zuschauer kommen, wie in Foren zu lesen ist. Der Realismus sollte zu allererst bei uns Fans einkehren, dann gilt es seitens der Vereinsführung Schritt für Schritt das einstmals gebrochene Verhältnis zu vielen schwarz-weißen Sympathisanten zu kitten.
 
Christoph Zeppetzauer
Christoph Zeppetzauer