News

17. September 2011
Wieder ein 1:1

Der LASK wollte mit einem Heimsieg über den Stadtrivalen Blau-Weiß Linz Punkte auf die Tabellenführung gutmachen. Aber gegenüber dem ersten Linzer Derby dieser Saison hat sich schlußendlich nicht viel geändert.

Varga in der Startelf

Erneut war alles angerichtet für ein herrliches Fußballfest in der Stahlstadt. Gut 11.000 Besucher hatten sich in der ehrwürdigen Gugl eingefunden, um dem 80. Linzer Derby der Geschichte beizuwohnen. Für die gesperrten Aufhauser und Winkler rückten Barry und Varga in die Mannschaft, Hart kehrte nach einer überstandenen Gehirnerschütterung wieder ins Team zurück. Bemerkenswert agierte die LASK-Innenverteidigung Kevin Wimmer und Shawn Barry, die es zusammen zuvor auf lediglich auf 16 Profipartien geschafft hatten. Sie sollten es im Spiel um nicht Vieles schlechter machen als ein Routinier Aufhauser mit Partner.

Bei idealen Fußballtemperaturen legten die Unsrigen perfekt los: Bereits in der ersten Spielminute konnte Harald Unverdorben eine Hereingabe von Luiz “Lois” Henrique zur Führung in schwarz-weiß verwerten. Blau-Weiß wirkte geschockt, der LASK marschierte weiter. Chancen gab es im Minutentakt durch Benjamin Freudenthaler, Luiz Henrique und Florian Hart, doch so richtig hundertprozentige Torchancen wollten aber nicht herausspringen. Anders als in so manchen Spielen der heurigen Saison gab sich der LASK nicht mit der knappen Führung zufrieden, setzte konsequent nach – was dem kundigen Publikum im Stadion zu gefallen wusste.

Ouschan der Mechaniker

Schließlich rückte (sicherlich ungewollt) Schiedsrichter Dominik Ouschan in das Zentrum des Geschehens. Nachdem er Luiz Henrique schon in Minute 25 wegen wiederholtem Foulspiel verwarnt hatte, schickte er ihn ganze 10 Minuten später durch einen angeblichen Täuschungsversuch (Schwalbe) mit gelb-rot vom Feld. Wie die Fernsehbilder bewiesen – eine Fehlentscheidung vom jungen Schiedsrichter. Der Brasilianer bis zu diesem Zeitpunkt der beste Mann auf dem Platz – die Unsringen also gut 60 Minuten ohne Mittelfeldmotor.
Nun war es eben der LASK, der wirkte wie ein Ball, dem man die Luft auslässt. Blau-Weiß kam durch die nummerische Feldüberlegenheit auf und gleich die erste ernsthafte Tormöglichkeit sollte auch sitzen. Ex-LASK-Spieler Simon Piesinger mit einem langen Ball auf den nächsten Ex-LASKler Dominic Hassler, der sich Kevin Wimmers Stellungsfehler zu Nutze machte. Den Ball aus 10 Metern unterzubringen sollte nur noch Formsache für ihn sein. Typisch für den LASK dabei, dass der Treffer in Minute 45 und damit kurz vor der Pause fiel. Im direkten Gegenzug hatte nun Unverdorben sogar noch fast die erneute Führung am Fuß, doch die scharfe Hereingabe von Barry verfehlte ihn um Haaresbreite. Ziemlich ernüchtert aus schwarz-weißer Sicht ging es in die Kabinen.

Er machts nochmal

In Halbzeit 2 gab es wieder die gleichen 10 Kicker in heute fast weißen Trikots zu bestaunen – keine Wechsel. Blau-Weiß marschierte mit der Feldüberlegenheit von Anfang an nach vorn, ohne dabei zwingende Torchancen zu erspielen. Offensichtlich hatte Schiedsrichter Ouschan dann in Minute 51 Mitleid mit uns, als er Nikolov ebenfalls mit gelb-rot unter die Dusche schickte und den nummerischen Ausgleich wieder herstellte. Dieser Ausschluss schien aus Stadionsichtweise bedeutend klarer zu sein als jener unseres Brasilianers – sei es drum. Der Rest des Spieles ist schnell erzählt: Der LASK in Folge zwar bemüht, wieder das Spiel zu machen und Chancen zu erspielen, aber große Fußballkunst war nach der 70. Minute nicht mehr zu sehen. Die blau-weißen Gäste waren sichtlich mit dem Unentschieden zufrieden wonach sie sich nach dem Auschluß Nikolovs hauptsächlich aufs Kontern konzentrierten. Dem LASK aber fehlte der nötige Biss in den letzten Minuten um hier die Führung noch zu erzielen, was die Hereinnahme in der 85. Minute von Florian Templ auch nicht änderte.

Schlussendlich ein hart geführtes Stadtduell, ganz sicher kein Leckerbissen für verwöhnte Fußballfeinschmecker. Das zweite Duell Schwarz gegen Blau endete wie auch das Erste 1:1 Unentschieden, selbst die Torschützten blieben die Selben. Ein Unterschied war diesmal nur beim Schiedsrichter auszumachen, der wirklich keinen guten Tag erwischte. Ouschan ist uns bisher mit guten Leistungen in Erinnerung geblieben. Diesmal wird er wohl die nächsten Tage einen schlechten Schlaf finden.

Die Fans:

Das Stadion war diesmal nicht ausverkauft, was der ansich guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Allgemein kann man den Pegel des zweiten Saisonderbys in Linz aber nicht mit Ersterem vergleichen. Lediglich die Leistung des Schiedsrichters erhitzte des öfteren die Gemüter der Zuseher. Noch weit vor Anpfiff beschnupperten sich beide Fanlager in einem Vorspiel rund um die Gugl, nach dem Spiel waren die Begrenzungen der Tribüne zur Laufbahn kein Halt für schwarz-weiße und blau-weiße Fans. Bis auf eine umgefallene Werbetafel blieb gröberer Wirbel aber aus. Insgesamt erinnerte die Kulisse, gepaart mit der Stimmung und dem rassigen Spiel, an die höchste Spielklasse. Fehlt nur noch die fehlende Siegesserie unserer Mannschaft, um den direkten Wiederaufstieg möglich zu machen.

Im Ausblick auf das nächste Match hat der LASK leider erneut einen schweren Personalverlust zu verkraften: Unsere treibende Kraft im Mittelfeld, Luiz Henrique, wird uns ein Match gesperrt fehlen – und das gegen den Tabellenzweiten aus Altach.

Aufstellungen:

LASK:
Mandl, Hart – Barry – K. Wimmer – Schellander, Kogler – Varga (70. Kaufmann) – Luiz Henrique – Freudenthaler, Aigner – Unverdorben (85. Templ)

Blau Weiß:
Wimleitner, Bubenik – Knabel – Koll – Rabl, Hartl (88. Miksits) – Nikolov – Piesinger – Wawra – Huspek (30. Arapovic), Hassler (59. Poljanec)

LASK – FC Blau-Weiß Linz 1:1 (1:1)
Zuseher: 10.700
Tore: 1:0 Unverdorben (1.). 1:1 Hassler (45.)
LASK Spieler des Spiels: Harald Unverdorben

Fotos vom Spiel:

{module [441]}

Seit1908
Tags: