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2. March 2012
Zurück im Titelrennen

Die Vorzeichen vor dem Spiel LASK gegen Altach standen für die Linzer schlecht. Mit sechs Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze, dem Druck bei diesem Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Siegen zu müssen, sowie die unfreiwillige Abwesenheit von den Leistungsträgern Freudenthaler, Schellander (beide verletzt) und Luiz Henrique (Gelbsperre) sah man der 22. Runde der “Heute für Morgen”-Liga entgegen. Man erhoffte sich eine bissige, spielfreudige LASK-Elf und wurde nicht enttäuscht.

Personell musste der LASK in der Abwehr die größte Umstellung vornehmen. Sebastian Schröger, eigentlich im Mittelfeld beheimatet, wurde auf die linke Verteidigerposition beordert. Wir schicken aber voraus – Schröger machte ein gutes Spiel.  In der Mittelfeldzentrale waren Richie Cardozo und Ali Hamedmir gesetzt. Den Angriff bildeten Hannes Aigner und Rafinha.

Bissiger Start

Der LASK von Start weg mit einer bissigen Performance. Die Altacher mussten erst mal einige Angriffswellen der Linzer aushalten. Der im rechten Mittelfeld gesetzte Silvio zog in der 6. Minute in die Mitte, suchte und fand Landsmann Rafinha zum gemütlichen Doppelpass, der Abschluss jedoch ausbaufähig und damit kein Problem für Altach-Goalie Kobras. Was bereits im ersten Spielviertel zu erahnen war: durch die Neuzugänge Cardozo, Rafinha und Silvio gewann das Spiel des LASK an Abwechslung. Silvio bewies immer wieder seine starke Ballbehandlung, konnte oft nur per Foul gestoppt werden. Der Australier Cardozo hatte die Zügel in der Hand, verteilte sinnvoll die Bälle und war mit großem Einsatz bei der Sache.

askaltachzwkpf800x480Die Führung in der 22. Spielminute war ebenfalls von großem Kampfgeist geprägt. Kobras vertändelte vor dem eigenen Strafraum den Ball gegen Aigner, der diesen zu Sturmpartner Rafinha spitzeln konnte. Der 21-jährige hatte klarerweise keine Probleme mehr, den Ball im leeren Tor unterzubringen. Die Führung der Linzer absolut verdient. Doch Altach schlug eiskalt zurück und schaffte den Ausgleich durch Schössenwendter, der die Kugel nach einer Ecke einköpfte. Die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt ohne Torchance und trotzdem war alles wieder offen.
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Die nächste bittere Pille schluckte Hannes Aigner, der sich in einem Luftduell ein Cut zugezogen hatte und von da an mit einem helmähnlichen Turban spielen musste. Dessen Zweikampfverhalten hat sich damit aber nicht geändert. Unser Top-Torjäger rackerte was die Lunge hergab und überzeugte mit vorbildlichem Einsatz. Richtig gefährlich wurden die Linzer aber erst wieder in der zweiten Halbzeit. Sebastian Schröger setzte einen Weitschuss nach einem guten Alleingang knapp neben die Stange (51. Minute). Es war spürbar wie sehr der LASK diesen Sieg wollte. Nach dem Wechsel Unverdorben für Aigner in der 65. Minute der Doppelschlag für die Schwarz-Weißen. Zuerst traf erneut Rafinha nach einer schönen Hereingabe von Silvio, sowie einem geschickten Haken (68′) und nur vier Minuten später steckte Unverdorben nach einer Standardsituation durch für Kevin Wimmer, der sich diese Chance frei vor Kobras nicht entgehen ließ. 

Doppelter Rafinha

Bemerkenswert auch die Einstellung unserer Kicker. Auch nach der zwei Tore Führung suchte man weiterhin die Offensive. In den letzten 10 Minuten drückten aber die Altacher nochmal aufs Gas. Thomas Mandl konnte in der 78. Minute noch mit einer schönen Flugeinlage, nach einem Netzer-Strich, parieren. Vier Minuten später musste er dann aber den Ball doch nochmal aus dem Tornetz holen. Aufhauser ging im Strafraum samt Hand ruppig an den Gegenspieler – zurecht entschied Schiedsrichter Einwaller (der sich in diesem Spiel nicht berühmt machte) auf Strafstoß für die Xiberger. Tomi trat an und traf – wenngleich etwas skurril. Beim Schuss rutschte der Stürmer weg und traf nur sein Standbein von dem der Ball ins Tor sprang. Interessante, aber streng gesehen eine regelwidrige Elfmetervariante.

So brannte dann aber nichts mehr an. Der LASK gewann mit der wohl besten Saisonleistung verdient das Topspiel der 22. Runde mit 3:2. Von Anfang an nahm man den Kampf an, war viel in Bewegung und hatte mit den beiden gut aufgelegten Brasilianern “den Unterschied” im Talon. Auch wenn man die Neuzugänge zurecht hervorhebt – die gesamte Mannschaft bot ein gutes Spiel. Wir können nur hoffen, dass dies gleich nächsten Freitag bei der Vienna eine Fortsetzung findet. Da wird es dann wohl eng für Richie Cardozo. Luiz Henrique ist nach seiner Gelbsperre wieder einsatzbereit und wird wohl mit Silvio und Rafihna in Wien beginnen. Somit sind die drei Ausländerplätze bereits vergeben.

Die Fans

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Mit dieser Choreographie hatten die LASK-Fans ihre Mannschaft nach drei Monaten empfangen. Erneut ein deutliches Zeichen, dass die LASK-Fans unzufrieden mit der Entwicklung ihres Vereines sind. Präsident Reichel verlautbarte beim SKY-Halbzeitinterview, er würde gerne die Fanarbeit verbessern. Hörte man nicht das erste Mal. Abgesehen von diesem Thema, waren die LASK-Fans an diesem Abend hochmotiviert, der Mannschaft den nötigen Rückhalt zu bieten. Die sportliche Lage versprach Nervenkitzel, die dreimonatige LASK-Abstinenz steigerte die Vorfreude auf dieses Duell ungemein. Übermotivation war nur bei einem Fan auszumachen, der in den Anfangsminuten einen Böller zündete, dessen Druckwelle selbst noch auf der Pressetribüne zu spüren war. Auch wenn der Abend – sportlich wie auf den Rängen – ein voller Erfolg war, sollte erwähnt werden, dass solche Aktionen nichts mit Fußball oder Fantum zu tun haben und generell so unerwünscht und dumm sind wie Zeckenbefall.

Zum nächsten Spiel gegen die Vienna, sind alle Fans aufgerufen unsere Mannschaft nach Wien zu begleiten. Die LASK-Fans werden großteils per Zug anreisen. Genauere Informationen liefern wir euch in den nächsten Stunden.

Daten:

LASK – Altach 3:2 (1:1)
Linzer Stadion, ca. 2.500 Zuseher

Torfolge:

1:0 Rafinha (21. Minute)
1:1 Schösswendter (36. Minute)
2:1 Rafinha (68. Minute)
3:1 Wimmer (72. Minute)
3:2 Tomi (84. Minute, Elfmeter)

Aufstellungen:

LASK: Mandl; Hart – Aufhauser – K. Wimmer – Schröger; Silvio – Cardozo – Hamdemir – Kaufmann (86. Kogler); Aigner (65. Unverdorben) – Rafinha (91. Templ)

Altach: Kobras; Lienhart – Schösswendter – Sereinig – Erbek; Vorisek; Schöpf – Netzer – Hörmann (74. Correa) – Scherrer; Sadovic (68. Ademi)

Seit1908
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