News

16. January 2015
Bullen gezähmt, aber am Birnbaum vorbei gedribbelt
Nur rund 13 Stunden nach dem Turniersieg in Marchtrenk traf sich die U-14 unseres LASK bereits wieder zur Abfahrt nach Wals-Grünau, um am dortigen 13. Hallencup des SV Wals-Grünau, gleichzeitig der 4. Internationale Walser Birnbaum-Cup, teilzunehmen. Die Fahrt in die moderne und schöne Walserfeldhalle, wo der bedeutendste Ringerclub Österreichs, der SV Wals, seine Heimstätte hat, gehört schon zur Tradition im Nachwuchs des LASK. Zahlreiche Erfolge konnte man dort in den letzten Jahren einfahren, u.a. gewann die jetzige U-14 2012 als U-12 den „Birnbaum“. Das ist ein Wanderpokal für den aktuellen Sieger des Turniers. Ein Birnbaum ziert nämlich das Wappen der Gemeinde Wals  – Siezenheim.
Um 9.00 Uhr vormittags startete das Turnier mit dem Aufeinandertreffen unserer Linzer Jungs gegen die Alterskollegen der Austria Salzburg. Die Burschen kennen sich von vielen Begegnungen der letzten Jahre gut und gerade zwischen diesen beiden Klubs ist eine gewisse Freundschaft entstanden, die sonst eher selten ist. Immer wieder gibt es auch gegenseitige Sympathiebekundungen bei den Spielen gegen andere Klubs. Nichtsdestotrotz sind die Spiele gegeneinander natürlich hart umkämpft. Nach einem leidenschaftlich geführten Spiel trennte man sich 2:2. Unsere Schwarz-Weißen waren spielerisch überlegen, die Violetten warfen großen Kampfgeist in die Waagschale und kamen kurz vor Schluss durch einen Siebenmeter zum Ausgleich.
Schon in der zweiten Partie der Gruppenphase kam es zum heiß ersehnten Duell gegen Red Bull Salzburg. Der vielfach ungeliebte Krösus des österreichischen Fußballs spielt diese Rolle seit Jahren auch im Nachwuchsfußball. Aus allen Ecken und Enden werden vielversprechende Talente rekrutiert und für viele Kinder – oder sind es mehr deren ehrgeizige Eltern? – ist es das große Ziel, zum Bullenstall zu gehören. Auch vom LASK–Nachwuchs wechseln immer wieder Spieler ins benachbarte Bundesland. Andererseits spielt man Turniere in Österreich praktisch immer mit einem um ein Jahr jüngeren Jahrgang. Jahrgangskonform spielt man nur die Turniere im Ausland. Der Anspruch als Red Bull Turniere zu gewinnen, ist natürlich dennoch gegeben. Hier im heimatlichen Vorort Wals war man dieser Rolle im Vorjahr auch gerecht geworden und ging somit als Titelverteidiger ins Turnier. Unsere schwarz-weißen Youngsters gingen von der ersten Sekunde an hochmotiviert und ebenso konzentriert zu Werke. Die Zuseher trauten ihren Augen nicht – sechs, sieben (von insgesamt 10) Minuten sahen die Jungbullen kaum einen Ball. Verwirrt rannten sie demselben und unseren leichtfüßigen Zebras hinterher. Groß war der Jubel, als der dynamische und torgefährliche Kenan Salo mit dem 1:0 endlich den Spielverlauf wenigstens einigermaßen auf die moderne Anzeigetafel brachte. Erst in den letzten Minuten kamen die Salzburger etwas auf. Mit Ausnahme eines Freistoßes aus kurzer Distanz ließ aber unsere sichere Abwehr kaum Torchancen zu. So endete das Spiel – wenngleich knapp – so doch hochverdient mit einem 1:0 für unsere Farben.
Fürs erste waren die Bullen also gezähmt, aber noch dachten wohl viele, es könnte im Finale am Ende des Tages dieses Aufeinandertreffen noch einmal geben. Eine Stunde später hatte sich diese Frage aber auch erledigt, die jungen Bullen unterlagen im Derby nämlich auch der Salzburger Austria 1:2 und hatten letztlich gegen die Dominatoren der Gruppe A keine Chance mehr.
Im Gleichschritt zogen der LASK und Austria Salzburg souverän ins Halbfinale ein. Unsere Hallenkönige servierten zur sonntäglichen Mittagszeit in ihren restlichen drei Gruppenspielen noch zahlreiche spielerische Leckerbissen und schossen mit einem 5:0 gegen den SAK 1914 und einem 5:1 gegen UFC Siezenheim auch jenes Torverhältnis heraus, das den Gruppensieg bescherte. Lediglich gegen den langjährigen Rivalen SV Ebensee tat man sich schwerer. Mit dem nötigen Siegeswillen ausgestattet bezwang man aber auch diesen immer wieder einmal hartnäckigen Gegner mit 3:2. So konnte man als Gruppenerster gespannt zuschauen, wer sich aus Gruppe B im direkten Duell zwischen Wacker Innsbruck und dem deutschen Gast 1860 Rosenheim als Halbfinalgegner herausstellen sollte. Beide Teams gingen ohne bisherigen Punkteverlust in dieses Duell. Auch die starke Austria Klagenfurt hatte das Duo nicht stoppen können.  In einem ausgeglichenen Spiel machte 1860 der „Stadt wo guter Fußball zu Hause ist“ (so das Motto auf der Homepage) alle Ehre und siegte knapp mit 1:0. Damit war klar: Wacker Innsbruck galt es für den Finaleinzug zu bezwingen.
Das mit Spannung erwartete Traditionsduell – diesmal ausgetragen vom Jahrgang 2001 der beiden derzeitigen Erste Liga-Klubs – war trotz des am Ende knappen Resultats von 2:1 eigentlich eine klare Angelegenheit. Zu dominant waren erneut unsere jungen Athletiker bei denen Philipp  Ablinger beide Treffer gelangen. Das Anschlusstor gelang den Jungs aus der Olympiastadt erst mit der Schlusssirene, so das keinerlei Ausgleichsgefahr aufkommen konnte.
Im zweiten Halbfinalspiel setzte sich Austria Salzburg gegen die U-14 des Bayernligisten, (fünfthöchste Spielklasse Deutschlands) – 1860 Rosenheim – mit 1:0 durch.
Im kleinen Finale drehten die Tiroler den Spieß vom Gruppenspiel um und siegten nun ihrerseits deutlich mit 3:0.
Am Ende des Tages aber standen sich wieder jene beiden Teams gegenüber, die am Morgen das Turnier eröffnet hatten: LASK und Austria Salzburg. Beide wollten den Birnbaum unbedingt in ihr Vereinsheim verpflanzen. Die Schwarz-Weißen starteten wieder wie die Feuerwehr und kombinierten sich zu Torchancen am laufenden Band. Doch was sich schon in einigen Partien zuvor abgezeichnet hatte, allerdings keinen Schaden angerichtet hatte, wurde unseren Burschen in diesem Finale zum Verhängnis. Im Abschluss fehlte die Kaltschnäuzigkeit. Unablässig hatte man sich nach vor gewirbelt, gespielt, gedribbelt, aber der Ball wollte nicht und nicht ins Tor, zumal es die Burschen manchmal übertrieben und überkombinierten. Ein einziger gefährlicher Distanzschuss der Salzburger brachte die Entscheidung. Torhüter Alexander Ebner konnte zwar den Schuss zunächst noch abwehren, gegen den Nachschuss war er allerdings machtlos. Es folgten wütende Angriffe der Linzer, die jedoch leider auch immer hektischer wurden und zahlreiche weitere Topchancen liegen ließen. Auf unserer Seite war man auch mit einigen Entscheidungen des jungen Schiedsrichters nicht zufrieden, vor allem auch mit einer unverständlichen blauen Karte gegen einen unserer Spielmacher, Simon Waldhör. Am Ende kam es wie es kommen musste. Die Minuten und Sekunden verrannen und das 0:1 blieb auf der Anzeigetafel stehen. Unsere tapferen Athletiker fielen nach dem Schlusspfiff enttäuscht zu Boden. Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen hatte man einem großartigen Turnier im letzten Augenblick doch nicht die Krone aufsetzen können (“seit1908.at berichtete”). Selbst der Trost des Innsbrucker Trainers, der noch vor der Siegerehrung zu unseren Jungs meinte: „Für mich seid ihr die wahren Sieger, weil ihr den schönsten Hallenfußball gespielt habt!“ erreichte die Spieler nicht wirklich. Auch den wunderschönen Pokal für Platz 2 nahmen sie mit trauriger Miene entgegen. Fair allerdings gratulierten unsere Jugendlichen den befreundeten Violetten, die sich unbändig über ihren Coup freuten. Sie wollten diesen Sieg unbedingt und sie haben ihn sich erkämpft. Herzliche Gratulation! Selbst die Auszeichnungen für Alexander Ebner, der zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde, und für Kenan Salo, der ins Turnier-All-Star-Team berufen wurde, brachten kaum Trost. Es wird ein paar Stunden oder auch Tage dauern, bis die jugendlichen Fußballer anerkennen können, dass sie trotzdem Herausragendes geleistet haben.
 
Trainer Oliver Ablinger:
„Es war ein qualitativ hochwertiges Turnier. Meine Mannschaft hat erneut ein Super-Turnier gespielt. Im Finale ist sie an der mangelnden Chancenverwertung gescheitert. Aber solche Spiele gibt es im Fußball. Du hast jede Menge Chancen und der Ball will einfach nicht ins Tor. Der Gegner dagegen trifft bei seiner einzigen Chance. Aber das ist für die jugendlichen Fußballer eine wichtige Erfahrung: Du bist eigentlich besser und verlierst trotzdem. Daraus kann man viel lernen. Dem Schiedsrichter möchte ich keinen Vorwurf machen. Natürlich war er in der Hektik eines Finales etwas überfordert, aber für ihr jugendliches Alter haben es alle drei eingesetzten Referees hervorragend gemacht. Im All-Star-Team des Turniers hätte noch der eine oder andere aus meiner Mannschaft seinen Platz haben müssen, aber das ließ der Modus nicht zu. In Summe bin ich mit der Hallensaison 2014/15 (zweimal Erster, zweimal Zweiter) sehr zufrieden.“
 
 13. Hallencup des SV Wals-Grünau / 4. Internationaler  Birnbaum-Cup, Walserfeldhalle,
11.01.2015, 9.00 Uhr
 
Vorrunde Gruppe A:
LASK gegen:
 
Austria Salzburg  2:2   
Tore: Seyr, Golser
 
Red Bull  1:0  
Tor: Seyr
 
SAK 1914  5:0  
Tore: Golser (2), Salo, Waldhör, Orascanin
 
SV Ebensee   3:2  
Tore: Salo (2), Seyr
 
UFC Siezenheim  5:1
Tore: Ablinger Philipp (2), Salo, Golser, Eigentor
 
Halbfinale:
LASK gegen Wacker Innsbruck  2:1         
Tore: Ablinger Philipp (2)
 
Finale:
LASK gegen Austria Salzburg      0:1         
Tore: leider keine
 
Kader:  Alexander Ebner (Tor); Ablinger Mathias, Ablinger Philipp, Egger Johannes, Golser Manuel,
                Marinkovic Petar, Orascanin Muhammed, Salo Kenan, Seyr Tobias, Waldhör Simon
 
Bericht und Statistik:     Günther Waldhör
 
 

{gallery}images/gallery/Saison1415/U14_salzburg{/gallery}

Christian Zeintl
Tags: