14. August 2019
Das ist UNSER „Inter Mailand-Moment“
Ich war nicht immer LASK-Fan, nein wirklich nicht. Als kleiner Junge war ein gewisser Toni Polster mein absolutes Idol und ich war bis zu meinem 9. Lebensjahr (1987 wechselte er dann nach Turin) der Austria aus Favoriten zugetan. Dass der LASK am 23.10.1985 gegen Inter Mailand gewann, war mir bis dahin – auch wohl aus Altersgründen – herzlich egal. Hatte ja nix mit der Austria zu tun. Doch nach dem Weggang von Toni „musste“ ich mir einen neuen Verein suchen. Die Chance ließ sich nun mein Vater (wie bei so vielen von uns) nicht entgehen und bekehrte mich, doch endlich auf die richtige Seite zu wechseln – zu seinen Schwarzweißen. Und ich danke meinem Vater bis heute dafür. Warum ich das erzähle? Nun, in den letzten 32 Jahren meines Fandaseins erlebte ich viele glorreiche und noch mehr nicht so glorreiche Partien meines, nein unseres LASK. Ich hörte viele Erzählungen und sah viele Videos. Hörte viele Meinungen zum LASK, viele gute und auch weniger gute. Aber eine Konstante gab es immer – egal mit welchem „alten“ LASK-Fan man sprach, alle schwärmten von der historischen Nacht im Jahre 1985, als Hans Gröss mit seinem 1:0 die Stars von Inter Mailand bezwang. Auch bei der „111 Jahre Feier“ vor knapp einem Monat war diese Partie ein großes Thema. Und mich als „junggebliebenen LASK-Fan“ fuchste es, damals nicht im Stadion gewesen zu sein. Und mindestens eine ganze Generation von LASK-Fans fühlte wohl auch das gleiche.
Dieses Gefühl ist nun seit gestern schwächer geworden – viel schwächer, um nicht zu sagen, dass es verschwunden ist. Denn dieses Gefühl wurde gestern von einem Sturm verblasen. Ein Sturm, der auf dem Rasen von den Jungs in Schwarz und Weiß (und Rosa) entfacht wurde. Ein Sturm, der von 14000 fanatischen Fans auf den Rängen weitergetragen und zu Jubelerruptionen auf den Rängen der altehrwürdigen Gugl, die ja auch das Spiel gegen Mailand erlebt hat, gemacht wurde. Wenn die Jungs im Sektor das „Steht auf wenn ihr LASKler seid“ anstimmten und sich das gesamte Stadion erhob, sang, sprang, tanzte und schrie und die Jungs von Valerien Ismael nach vorne peitschte, dann kommen mir schon wieder fast die Tränen und ich bekomme eine Gänsehaut. Die Torjubel waren, zumindest für mich, dass lauteste „ROAR“ das ich jemals mit meinem LASK erleben durfte. Und jetzt kann ich mitfühlen, wie es den Fans damals, im Jahre 1985, gegangen ist. Auch meine Generation, und – naja so „weh“ es mir als schon wieder fast alten Knacker tut, die nächste Generation der LASK-Fans hat jetzt ihren „Inter Mailand-Moment“. Auch wir können jetzt von dieser einen, magischen Nacht erzählen, in der der LASK auf internationalem Parkett eine Mannschaft aus dem Stadion schoss die, zumindest auf dem Papier, klarer Favorit war.
Und für diesem Moment möchte ich danke sagen. Danke an alle, die gestern dabei waren. Danke an die Fans, die gestern die Gugl zur Stimmungsexplosion brachten. Danke an die Mannschaft, die sich für unsere Farben die Lunge aus dem Leib rennt. Die kämpft, sich reinhaut, die mit spielerischen Mitteln zum Erfolg kommt. Danke an die sportlich Verantwortlichen des LASK, die dieses tolle Team zusammengestellt haben. Danke an Oliver Glasner, dessen Handschrift dieser LASK trägt. Danke an die „Freunde des LASK“, die dies alles durch ihren Einsatz möglich gemacht haben. Am heutigen Mittwoch bin ich einfach nur froh, dankbar und glücklich, ein LASK-Fan zu sein. Und ich bin unfassbar froh, dass nun auch ich meinen „Inter Mailand“ Moment habe und dass ich ihn mit 14000 Freunden im Stadion erleben durfte. Und wer weiß, nächste Woche Dienstag geht es gegen den „Club Brügge“. Eine Mannschaft, mit einem noch höheren Marktwerkt, als es jener von Basel war. Aber vielleicht dürfen wir alle gemeinsam am Dienstag den nächsten „Inter Mailand-Moment“ gemeinsam durchleben – ich hätte nix dagegen.