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19. September 2014
Der LASK und die fehlenden Zuseher – Ein Problembericht (#2)
 
Sportlich läuft es für unseren Linzer Traditionsverein mehr als gut. Nach 11 gespielten Runden befinden sich die Mannen von Karl Daxbacher auf Aufstiegskurs (Liefering ist als derzeitiger Tabellenführer zum Aufstieg nicht berichtigt – wir berichteten).
In puncto Wirtschaft wächst die LASK-Familie beinahe täglich und die „Freunde des LASK“ zählen nunmehr 17 Personen; in absehbarer Zeit sollten die 20 „Freunde“ komplett sein. Doch trotz aller positiven Entwicklungen lässt der Zuschaueransturm zu wünschen übrig. Wir wollten den Gründen auf den Weg gehen und haben die Internetcommunity zu diesem Thema befragt. Vor allem im AustrianSoccerBoard entwickelte sich eine spannende Diskussion. Im zweiten Teil unseres Problemberichtes behandeln wir u.a. die Probleme in der Infrastruktur und bringen erste Lösungsvorschläge.
 
Infrastruktur
 
Der LASK trägt seine Heimspiele schon seit mehreren Jahrzehnten auf der Linzer „Gugl“ aus. Möge sich der ein oder andere Nostalgiker  mit dem Stadion auf dem Linzer Froschberg verbunden fühlen, ist für viele Andere die Heimstätte der Athletiker kein Grund, Spiele des LASK zu besuchen. Zuletzt wurde die „Ostblockruine“, wie das Stadion oftmals liebevoll genannt wird, um über 30 Millionen Euro renoviert. Was blieb ist die – bei Fußballspielen störende – Laufbahn, ein undichtes Dach und viele unzufriedene Gesichter. Das Ganze gipfelte darin, dass die österreichische Nationalmannschaft ihr Länderspiel gegen die Elfenbeinküste in Linz austrug und man eine Strafzahlung an den ÖFB leisten musste, da das vorgeschriebene Zuseher-Kontingent nicht erreicht werden konnte. Viele (unvoreingenommene) Zuseher verließen die oberösterreichische Landeshauptstadt nach diesem Spiel mit einem Kopfschütteln. Verständlich, ist doch gerade bei Leuten, die nicht aus Linz kommen, auch die Parkplatzproblematik ein großes Manko.
 
Die Ursachen
 
Wir haben einige Gründe bereits angesprochen. Durch die immer noch vorhandene Laufbahn und die damit verbundene weite Entfernung der Zuseher- Ränge zum Rasen, wird auf der Gugl nur dann der Funke überspringen können, wenn die Ränge zumindest zu zwei Drittel gefüllt sind. Auch die offene Hinter-Tor-Seite Richtung Trainingsgelände trägt hier ihren Teil bei. Im Zuge der Renovierung wurde dabei eine einmalige Chance vertan. Ohne ein Experte zu sein, wage ich zu bezweifeln, ob die fehlende Durchlüftung für den Rasen damals wirklich der Hauptgrund gewesen ist, die Gugl nicht zu einem ganzen Oval werden zu lassen.  Außerdem hätte eine Erweiterung der Tribünen auch für eine Länderspieltauglichkeit gesorgt. 
 
Wir wenden unseren Blick vom Inneren des Stadion hinaus vor die Stadiontore. Der LASK ist bekannt dafür, viele Fans in den Umlandgemeinden zu haben.  Das Linzer Stadion besitzt zwar einen Parkplatz, dieser ist an Spieltagen jedoch nur Personen mit körperlicher Beeinträchtigung, VIP-Gästen und Personen mit Akkreditierung vorbehalten. Ein Großteil der Fanscharen verfolgt das Spiel jedoch von der anderen Seite des Stadions. Rund um die Gugl befinden sich zwar etliche Parkplätze in Seitenstraßen, oftmals bewegt man sich da jedoch am Rande der Legalität. So kommt es nicht selten vor, dass das Auto auf Grünflächen (beliebteste Grünfläche ist hier der Grünstreifen bergaufwärts Richtung Freinberg), vor Hauseinfahrten oder einfach im Halteverbot abgestellt wird.
 
Lösungsvorschläge
 
Der LASK hat hier schon teilweise vorgesorgt. Mit einer gültigen Karte für den Spieltag (Dauerkarten inkludiert) reist man mit der LinzAG gratis zu den Spielen an und ab. Dies betrifft jedoch nur Leute, die direkt aus Linz auf die Gugl pilgern. Leuten aus dem Linzer Umland wird es hier schon schwerer gemacht. Um langes Parkplatzsuchen zu vermeiden, könnte der LASK wieder über die Rückkehr zu einem Shuttle-Service nachdenken. Aus den größeren Städten der Bezirke mit den meisten Anhängern der Schwarz-Weißen könnten Busse abfahren. Mit einem kleinen Unkostenbeitrag von z.B. 10€/Person könnte man diese Busse zumindest teilweise finanzieren. Ein weiterer Vorschlag aus dem AustrianSoccerBoard war auch, dass man Pakete schnürt. Mit dem Bus zum Spieltag inklusive Eintrittskarte und eventuell auch kleiner Verpflegung um 30€ (Stehplatz) bzw. 35€ (Sitzplatz).
 
Eine weitere Lösung, welche jedoch für viele unterschiedliche Meinungen sorgte, wäre ein Ausweichen nach Pasching. In Pasching würde man vor allem eine Sache vorfinden, die man in Linz vergeblich sucht: ein Stadion, in dem die Zuseher direkt am Spielgeschehen sind. Von der Größe wäre das Paschinger Waldstadion absolut ausreichend und man würde auch bei 3000 Zusehern für einen Hexenkessel sorgen können.  Einen Nachteil bringt diese Lösung jedoch mit sich: Der LASK würde seine Heimspiele nicht mehr auf Linzer Stadtgebiet austragen und hätte damit keine Anspruch mehr auf Förderungen durch die Stadt Linz. Auch der Paschinger Bürgermeister würde wohl all seine Energie aufwenden um die „Radaubrüder“ des LASK von “seinem” Gemeindegebiet fernzuhalten.
Kein leichtes Thema, bei dem wir uns auf keinen Fall klar positionieren können und wollen. Das Paschinger Stadion als Übergangslösung bzw. Druckmittel der Stadt Linz gegenüber wäre aber durchaus vorstellbar. Das sehen übrigens auch knapp 58% der Internetcommunity so, die in unserer Abstimmung für eine Übersiedelung nach Pasching gestimmt haben.
 
Die “Deluxe-Lösung” wäre natürlich ein eigenes Stadion am Stadtrand zu besitzen. Dass das auch ein mittel- bis langfristiges Ziel der „Freunde des LASK“ ist, ist kein Geheimnis. In den nächsten zehn Jahren wird ein solches Unterfangen aber sehr schwer zu realisieren sein. Standortbestimmung und Finanzierung sind hier die zwei größten Baustellen. Könnte man Ersteres wohl noch lösen, würde wohl vor allem Zweiteres zu einem großen Problem werden. Wie bereits oben erwähnt, investierte die Stadt zuletzt über 30 Mio. Euro in das Linzer Stadion. Auch wurde zuletzt verlautbart, dass die Stadt Linz den Sparstift ansetzen müsse.
 
Man sieht also, das Thema Infrastruktur ist komplex und man findet hier nur schwer einen gemeinsamen Nenner. Lösungen, wie das oben genannte Shuttle Service, würden die Stadionproblematik auf keinen Fall lösen, wären aber ein weiterer Schritt auf die Fans zu und könnten so das Image des LASK weiter aufpolieren. Mit dem netten Effekt, möglicherweise den ein oder anderen Fan wieder ins Stadion zu locken.
 
In Teil drei unserer Serie widmen wir uns den fehlenden Marketing Aktionen.
 
>>> Hier gehts zum ersten Teil unseres Problemberichts <<<
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