News

Nach einem arbeitsreichen Tag, machten wir uns auf die Socken um der groß auf der LASK-Homepage verkündeten Fanshoperöffnung beizuwohnen. Mit “sensationellen Eröffnungsangeboten” wurde dort um Besucher geworben. Vielleicht hätte man als Fan gar die Möglichkeit, bei solch einer feierlichen Veranstaltung mit dem ein oder anderen Spieler in Kontakt zu treten und nebenbei ein Schnäppchen im neuen Fanshop zu machen. So oder so zirka stellt man sich zumindest eine Fanshoperöffnung eines Fußballklubs vor. Doch wenn man sich zu viel von der Eröffnung des neuen LASK-Corners versprochen hatte, wurde man regelrecht enttäuscht. Aber alles nach der Reihe.

Mit 100 Euro Verprassungsbudget kamen wir auf der Linzer Gugl an. Von Weiten konnten wir auf dem Kunstrasenplatz bereits erkennen, dass die Mannschaft mitten in einer Trainingseinheit steckt. Beim gerade angesetzten Trainingsmatch hielten wir Ausschau nach einem kleinen, schwarzen Mann den sie “Chief” nennen. Doch niemand, der in diese Beschreibung passen würde, war auszumachen. Dafür erfuhren wir durch Trainingskiebize, dass ein gewisser Herr Elvis Ozegovic beim LASK auf dem Prüfstand steht. Der 21-jährige Österreicher ist Stürmer des USK Anif, dem Klub von Ex-Co-Trainer Michael Baur. Dort hatte er in 17 Partien immerhin 7 Tore geschossen. Wir zählten kurz leise die derzeitigen Stürmer des LASK durch (Aigner, Unverdorben, Templ, Kragl…) um uns dannach zu fragen – was will der LASK mit einem weiteren Stürmer? Wohl hat der gebürtige Bosnier herausragende Qualitäten, wonach vielleicht eben Michael Baur bei Trainer Walter Schachner intervenierte “den müsst ihr euch ansehen“. Ebenso gut möglich ist, dass Ozegovic einer für den rechten Flügel sein könnte. Sei´s wie´s sei – die Spieler jedenfalls waren am arbeiten und vorerst mal nicht für einen Plausch im LASK-Fanshop zu haben – verständlicherweise. So machten wir uns weiter auf den Weg um hoffentlich noch eines der “sensationellen Eröffnungsangeboten” im neuen Shop abzusahnen.

Aus der Ferne sprangen uns Banner von “Pizzamann of the Match” ins Auge, Musik – wenn auch leicht verdauliche Kost – schallte uns entgegen. Das machte ja aus der Entfernung durchaus einen feierlichen Eindruck, doch der Schein wollte uns wohl mal wieder übers Kreuz legen. Denn im Shop angekommen ist die Feierstimmung relativ schnell verloren gegangen. Gähnende Leere im neuen LASK-Fanshop. Gut, die Uhrzeit (ca. 16.15 Uhr) war vielleicht noch nicht Reif für den großen Ansturm. Wir traten also ein, in die neuen Flächen wo das LASK-Merch zukünftig über die Ladentische gezogen werden soll und sahen ein kleines, aber feines Geschäftslokal an der Stelle wo früher die Stehplatz-Karten verkauft wurden. Das Inventar ist 1:1 das selbe wie es noch vor wenigen Wochen im Linzer Passage-CityCenter stand. Kein Manko – nur reine Information. Die Aufteilung ist übersichtlich und ordentlich. So durchforsteten wir mal das zu verkaufende Sortiment um unsere hart verdienten 100 Euro an den Mann/LASK zu bringen. Doch auch das Sortiment hat sich an dieser Stelle nicht um die Burg verändert, was uns doch enttäuschte.

So blieb uns die Frage nach den angepriesenen Sonderangeboten. Doch Fehlanzeige. Eine alte LASK-Haube + einen alten LASK-Schal für 14,90 € war alles was an preiswerten Angeboten vorhanden war. “Was soll dass denn??” wollten wir laut schreien, doch die Enttäuschung hielt sich irgendwie in Grenzen. Irgendwie hatte man insgeheim schon damit gerechnet, dass es auch bei der Eröffnung des eigenen Fanshops einen Haken geben würde. Das Sortiment würde in den nächsten Wochen mit Sicherheit um einige Neuerungen erweitert, wurde uns erklärt. Auch die von uns für heute erhoffte Autogrammstunde mit Spielern, sowie gezielte Aktionsangebote würden zukünftig stattfinden. Anders, als mit einem hohem Maß an Engagement in der Vermarktung ist dieser Fanshop auch nicht wirklich wirtschaftlich. Gut, die Miete wird jetzt von der LIVA übernommen – oder freigestellt, je nach dem – somit fällt ein hoher Kostenfaktor, jener der den LASK-Shop erst aus der Stadtmitte auf die Gugl übersiedeln ließ, schon mal weg. Doch damit fällt auch die wesentliche Laufkundschaft aus. Wer also nicht “dringend” einen neuen Pullover mit dem LASK-Logo benötigt, wird sich den Weg auf den Froschberg vorerst mal sparen. Hauptsächlich wird der neue LASK-Shop bei den Heimspielen gut besucht sein.

Wie kann es aber sein, dass der LASK am Tag der Eröffnung ihres Shops, diesen so unliebsam seinem eigenen Schicksal überlässt? In unserem 1,5-stündigem Besuch sind wir durch Gespräche draufgekommen, dass um 18 Uhr der allseits “beliebte” Neujahrs-Umtrunk des LASK stattfindet. Wahrscheinlich war den Verantwortlichen dieses Event der Shoperöffnung vorrangig. Immerhin hatte man dort – sofern man zu den geladenen Gästen zählte – eher das Gefühl am Geschehen zu sein.

Mit der verlorenen Hoffnung auf Besserung im LASK-Merchendising, dem Wunsch für eine bessere Zukunft dessen, sowie unseren 100 Euro zogen wir enttäuscht wieder ab.

Info´s zum neuen LASK-Corner:

Öffnungszeiten: Mo-Do 15-19 Uhr, an Spieltagen von 10 Uhr bis eine Stunde nach Spielende
Sortiment: unverändert! Vom LASK-Aschenbecher, über LASK-Halstücher bis zum aktuellen Trikot der Athletiker. Unserer Meinung nach jedoch noch ordentlich verbesserungswürdig.
Standort: Stehplatz-Eingang, dort wo früher die Kassen waren.
Sonstiges: Man kann sich im LASK-Corner Karten für die Heimspiele des LASK kaufen. Wenn vorhanden auch für die Auswärtsmatches.