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15. May 2016
Der Trainer aus dem Fanblock

Name: Marko Filipovic
Funktion: (Co-)Trainer U-14 / B
Geboren: 23.01.1983, Linz
Familienstand: in Lebensgemeinschaft, 3 Kinder (2 Söhne, 1 Tochter)
Abteilungsleiter „Transgourmet“ (ehem. Pfeiffer)

Seit1908.at:    
Hallo, Marko! Danke für deine Zeit – so kurz nach einem spannenden Match deiner Jungs!

Filipovic:    
Bitte, gerne. Meine Mannschaft hat ja noch gewonnen (4:2 vs. Blaue Elf Linz nach 0:2-Rückstand / Seit1908 berichtete) und Eure Initiative und Homepage sind mir ja auch bekannt.

Seit1908.at:    
Das freut uns immer. Dann kann meine erste Frage ja nur lauten: Wie ist dein grundsätzlicher Bezug zum LASK – außer dass du jetzt aktuell Nachwuchstrainer bist?

Filipovic:
Mein Bezug zum LASK ist ein sehr langer und inniger. Ich bin seit Kindheit ein großer Fan des LASK. Mein Bruder hat mich einmal in den Neunziger-Jahren zu einem Heimspiel gegen Austria Salzburg mitgenommen. Da waren 20000 Zuschauer. Und auch wenn das Spiel 0:0 endete, ab da gab es kein Zurück mehr. Ich war infiziert.

Seit1908.at:    
Wie hat sich das geäußert?

Filipovic:    
Ich ging zu allen Heimspielen und war auch auswärts ganz oft dabei. Außerdem stand ich im Fanblock. Das war eine coole Zeit.

Seit1908.at:    
Wahrscheinlich hattest du aber auch selbst eine Fußball-Karriere …?

Filipovic:    
Ja, schon, aber keine große. Ich spielte beim SV Urfahr. Mein Beruf im Gastgewerbe machte es mir dann schwer, weiter zu spielen. Bald aber erwachte in mir der Wunsch, Trainer zu werden.

Seit1908.at:    
Wie hat diese Karriere begonnen? Warst Du von Anfang an bei deinem Herzensklub?

Filipovic:    
Nicht ganz. Ich habe 2011 beim jetzigen Partner FC Pasching als Co-Trainer in der U-13 begonnen. Ich wollte anfangs noch lernen und nicht sofort die ganze Verantwortung tragen. Der LASK hätte zu diesem Zeitpunkt einen vollwertigen Nachwuchs-Trainer gebraucht.

Seit1908.at:    
Ging es dann so weiter wie du es dir gewünscht hast?

Filipovic:    
Im Prinzip ja. Mir war es aber auch wichtig für die Familie da zu sein und habe deshalb zum Beispiel nach der Geburt unseres ersten Sohnes ein Jahr Auszeit genommen. Dann habe ich zunächst bei einem „kleineren“ Verein weiter gemacht, der U-9 von Union Pichling. Bald aber merkte ich, dass ich schon gerne wieder bei einem „großen“ Verein arbeiten würde. Und so habe ich mich beim LASK beworben und konnte von Stefan Köglberger den Jahrgang 2003, 2004 übernehmen. Das ist – zumindest teilweise – der Jahrgang, den du vorhin spielen gesehen hast.

Seit1908.at:    
Hast du das Team in Alleinverantwortung?

Filipovic:    
Nein. Ich bin Co-Trainer und arbeite eng mit Andreas Schimpl zusammen.

Seit1908.at:    
Kannst du uns etwas erzählen über deine „Spielphilosophie“? Wie lässt du trainieren, spielen … was war und ist dir wichtig?

Filipovic:
Ich habe die Kinder in den unteren Jahrgängen – bis knapp vor dem jetzigen – alle Positionen spielen lassen. Jeder lernte im Grunde jede Position zu spielen. Das bewirkte, dass ich nach einem Spielertausch kaum einen Leistungsabfall hatte. Zudem ersparte ich mir weitgehend auch oftmalige mühsame Diskussionen im Kinderfußball: Wie lange oder wie kurz spielt mein Kind? Mein Sohn muss aber diese oder jene Position spielen usw.

Seit1908.at:    
Und jetzt, wo es langsam zu den „Großen“ geht im Nachwuchsfußball?

Filipovic:    
Jetzt hat schon jeder seine Position(en) gefunden. Auf folgende Punkte lege ich Wert:
     * Spielaufbau von hinten sicher heraus,
     * Ball und Gegner laufen lassen mit druckvollen diagonalen und vertikalen flachen Pässen und – wenn sich die Lücke auftut – zielstrebig abschließen,
     * schnelles Umschalten in beide Richtungen,
     * Überzahl in Ballnähe und
     * situatives Pressing bzw. Gegenpressing

Seit1908.at:    
Gibt es etwas, was dir besonders Freude bereitet am Nachwuchsfußball?

Filipovic:    
Ich freue mich besonders über die Zuneigung der Kinder. Man gibt ihnen Vertrauen und es kommt vielfach zurück. Sportlich erinnere ich am liebsten an einige Auslandsreisen zu Turnieren. Einmal besiegten wir bei so einem Turnier den AC Milan mit 1:0, ein andermal erreichten wir gegen den FC Bayern München ein 1:1 und gegen Borussia Dortmund ein 2:2. So was vergisst du nicht.

Seit1908.at:    
Wo siehst du dich in 10 Jahren?

Filipovic:    
Da. Kurz und bündig: Nachwuchstrainer beim LASK.

Seit1908.at:    
Darf ich dich um ein Schlusswort bitten: Was schätzt du besonders am Fußballsport?

Filipovic:    
Ich liebe die Emotionen und die Leidenschaft – so wie wir es auch jetzt gerade im Aufstiegskampf mit unserem LASK erleben durften (obwohl ich bezweifle, dass all die späten Tore gut für unsere Herzen waren; lacht).

Seit1908.at:
Marko, herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch!

Waldhör Günther