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13. June 2016
Derbysieg bringt Väter zum Tanzen!

Die U-16 der Spielgemeinschaft LASK Linz / FC Pasching musste am Samstag, den 11. Juni 2016 den schweren Gang nach Ried antreten. Die beiden Rivalen lagen vor der Begegnung in der Tabelle nur ein einziges Tor auseinander, wussten aber beide, dass die starke Union Pregarten bei einem Spiel weniger und nur einem Punkt Rückstand in der Titel-Pole-Position liegt. Dass eines der Spiele aus dem Pregartner Restprogramm in Ried zu absolvieren sein wird, erhöht die Spannung zusätzlich. Klar war natürlich: für den LASK zählten in diesem Match nur drei Punkte, um weiter ernsthaft im Rennen um Platz 1 in der höchsten oberösterreichischen Liga im Nachwuchs zu bleiben.

Entsprechend energisch gingen unsere Burschen vom Anpfiff weg zur Sache. Offenbar hatten einige in den letzten drei Tagen schon das Interview mit ihrem Profi-Mentor Christopher Drazan auf Seit1908 gelesen, der sich genau diese hohe Konzentration vom Anpfiff weg gewünscht hatte. Nach fünf Minuten schon hätte es beinahe 0:1 geheißen. Zunächst landete ein starker Weitschuss von Petar Marinkovic aus etwa 20 Metern an der Latte. Der Nachschuss von Manuel Golser fiel etwas zu mittig aus und der Rieder Tormann konnte abwehren. Während die ersten zehn, zwölf Minuten klar dem LASK gehörten, konnte sich Ried nach etwa einer Viertelstunde befreien und startete selbst erste Offensivbemühungen an diesem Samstagvormittag. Mehr als zwei, drei nicht ungefährliche Weitschüsse ließ der LASK aber nicht zu und diese wurden zur sicheren Beute von Torhüter Indir Duna. In Minute 20 war es der Führende der Liga-Torschützenliste Toprak Galitiken, der einen Halbvolley über das Tor setzte. Gäbe es im Fußball die Kategorie „Schönheit der Ausführung“ hätte seine Körperhaltung dabei allerdings die Höchstpunktzahl verdient. Die von Trainer Manuel Mayrhofer sichtbar hervorragend eingestellte Mannschaft in Schwarz-Weiß agierte weiterhin in deutlicher Feldüberlegenheit, gewann viele Zweikämpfe und ließ vor dem eigenen Tor unter Anleitung des umsichtigen Kapitäns Dario Bjelobrk ganz wenig zu. Allein die klaren Torchancen fehlten in dieser Phase des Spiels. Das änderte sich in Minute 40 als man eine feine Kombination mit einem Lochpass zu Alexander Raffeiner abschloss, der zielstrebig in den Strafraum stürmte, jedoch im letzten Augenblick vor dem zu erwartenden Abschluss vom Ball getrennt wurde. Im Gegenzug wollte aber auch die SVR zeigen, warum sie in der Tabelle so weit vorne liegt. Man trug einen sehr schnell gespielten Angriff über links vor und der eigene Stürmer kam auch zum Abschluss, traf aber aus aussichtsreicher Position das Außennetz. So ging es kurz darauf vorerst torlos zum Pausengetränk in die Kabine.

Aus dieser kamen erneut unsere Jung-Athletiker hellwach heraus, denn schon drei Minuten später folgte die erste Großchance und es war gleich die beste im bisherigen Spiel. Alexander Raffeiner startete einen seiner unwiderstehlichen Sololäufe, umkurvte einen Abwehrspieler nach dem anderen und überhob am Ende noch den Torhüter – doch leider auch ganz knapp das Torgestänge. Die Grün-Schwarzen ließen sich durch diese Chance aber nicht schrecken, sondern hatten im Gegenteil in den folgenden Spielminuten ihre stärkste Phase. So musste nach in unserer Abwehr aufgetretener Verwirrung Torhüter Indir Duna mehrfach mit Fußabwehr in diversen Zweikämpfen weit vor dem Tor rettend eingreifen. Dass man auf Linzer Fanseite in diesen Minuten mehr als bisher einen Gegentreffer befürchtete, bekam die Mannschaft zum Glück nicht mit, denn die hatte anderes im Sinn: nämlich selbst das Führungstor zu erzielen! Ausgangspunkt war erneut ein Sololauf von Alexander Raffeiner, der allerdings schon gescheitert schien. Mit diesem Eindruck wollte sich der Wirbelwind aber nicht zufrieden geben, setzte hervorragend nach, brachte damit die Rieder Abwehr in Verwirrung, was Florian Lehner ausnützen konnte Er reagierte am schnellsten und konnte das Spielgerät flach am Tormann vorbei zum 0:1 in die Maschen setzen (65.). In der unmittelbaren Folge konnte man sich wieder darüber wundern, dass erfolgreiche Torschützen sich bei der anschließenden Freudenaktion so gut wie nie verletzen. Auch Florian Lehner war putzmunter, als er als Unterster jener vielzitierten Jubeltraube entstieg, die sich auf und um ihn herum gebildet hatte. Unsere Jung-Athletiker setzten gleich nach und hätten nur drei Minuten später beinahe wieder eine Jubeltraube bilden können. Toprak Galitken war ein Schuss im Fallen eigentlich zu leicht geraten, doch der Rieder Torhüter ließ ihn durch die Hände gleiten, konnte ihn aber im Nachfassen gerade noch vor der Linie bändigen. Das blieb aber für die nächsten Minuten die letzte Gelegenheit für die Linzer. Ried musste jetzt etwas tun und sie taten enorm viel. Es folgte eine kurze, aber umso intensivere Drangperiode. Es reihte sich Ausgleichschance an Ausgleichschance. In Minute 73 konnte ein Rieder Stürmer eine Flanke in den Strafraum mit dem Hinterkopf geschickt verlängern. Der Ball streifte die Latte. Eine Minute später schien Tormann Indir Duna einen scharfen Weitschuss schon sicher gefangen zu haben, als auch ihm der Ball noch entglitt. Mit einem mutigen Hechtsprung bekam er ihn Zehntelsekunden vor einem heranstürmenden Rieder wieder zu fassen. Davon nicht irritiert, sondern sogar gestärkt, setzte Indir Duna seine Rettungstaten in Minute 76 fort. Zwei tolle Abwehraktionen bei Schüssen der Rieder aus absolut aussichtsreichen Positionen retteten die knappe Führung. Mit dem Mute der Verzweiflung griffen die einen an, mit enormem Einsatz hielten die anderen dagegen. Aller Einsatz hätte in den Minuten78 und 79 nichts genutzt. Doch die Nachwuchskicker des Bundesligisten hatten an diesem Tag ihr Visier schlecht eingestellt. Ein sehenswerter Kopfball segelte knapp am Kreuzeck vorbei und allein vor dem Tor schoss eine Minute später der nächste Rieder knapp daneben. Die folgende kurze Ruhe im Spiel nützte Goalie Indir Duna zu einem sehenswerten Ausschuss über die Mittellinie, der so aufsprang, dass er Paul Czapka genau in den Lauf fiel. Der nahm diese Einladung dankend an und bediente – unter geschickter Mithilfe von Florian Lehner, der mit einer Körpertäuschung den Gegner irritierte – unseren körperlich starken Stürmer Manuel Golser, dessen Torschuss von einem Verteidiger noch etwas abgefälscht wurde, sodass die Kugel unhaltbar im kurzen Eck landete (85.). Der Treffer passierte unmittelbar vor den Augen des Vaters von Manuel, der jubelnd Richtung Spielfeld stürmte, jedoch noch rechtzeitig an der Outlinie Halt machte, und dort dem auch bekannt emotional jubelnden Vater von Toprak in die Hände fiel. Und wenn man sich denn schon in den Armen liegt, dachten sich wohl die beiden Väter, könnte man doch auch gleich ein kleines Tänzchen wagen. Gesagt, getan. Und so läuteten zwei LASK-Väter das Vatertags-Wochenende auf ihre Art ein. Ob sie mit ihren Frauen auch so gerne und gut tanzen, entzieht sich der Kenntnis des Beobachters. Getanzt wurde am Spielfeld auch in den Schlussminuten nicht. Gegen den nun angeschlagenen Gegner, der sich so lange so tapfer gegen die Niederlage gewehrt hatte, wollten unsere Jungs noch etwas fürs Torverhältnis tun. Das gelang schon in Minute 86 sogar wirklich. Diesmal konnte Alexander Raffeiner den verdientenLohn für eine wieder starke Laufleistung auf der linken Seite selbst ernten. Sein satter Schuss fand den Weg ins Netz zum 0:3. Die Linzer Elternecke kommentierte dieses Geschehen diesmal nicht tänzerisch sondern gelassen mit dem Ausspruch: „So, und jetzt gehen wir auf ein Seiterl!“ Viel versäumten sie beim Bestellen des Seiterls nicht mehr. Bei einem Freistoß von der Strafraumgrenze in der Nachspielzeit blieb den Riedern das Schusspech dieses Tages treu. Zum wiederholten Male strich der Ball knapp am Kreuzeck vorbei. Das war‘s dann aber auch und nun lag es an den Spielern, es den Vätern nachzumachen – gemeint ist das Tanzen und nicht das Bier trinken!
Mit ihrem Trainer, der trotz einiger Ausfälle wichtiger Spieler das vollkommen richtige Taktik-Paket für dieses schwere Spiel geschnürt hatte, tanzten sie eine kleine Runde, um den Derbysieg würdevoll aber nicht überheblich zu feiern. Ob der Rivalität der Vereine und des brisanten Tabellenstandes war es eine überaus fair geführte Partie, die ein hervorragender Schiedsrichter stets gut im Griff hatte. Nun heißt es am kommenden Mittwoch dem Gegner von heute die Daumen zu drücken. Gelingt den Innviertlern ein Punktegewinn gegen Pregarten könnte unsere SPG LASK / Pasching mit einem eigenen Dreier gegen die Spielgemeinschaft Weitersfelden / Kaltenberg / Liebenau noch auf den Platz an der Sonne der U-16-Nachwuchsliga springen. Davor konnten die Burschen wohl auch den Vatertag zur eigenen Erholung nützen, hatten sie ihren Vätern doch mit dem heutigen Derbysieg schon ein prächtiges Geschenk gemacht.

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Stimme des Trainers Manuel Mayrhofer:
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Sie hat im wahrsten Sinne des Wortes eine starke MANNSCHAFTSleistung abgeliefert. Aufgrund einiger Ausfälle wichtiger Spieler musste ich die Taktik für dieses spezielle Match adaptieren. Mit zwei Sechsern statt etatmäßig einem konnten wir schon früh unser Abwehrverhalten unterstützen und stärken. Es war auch ein wenig eine Taktik der Nadelstiche gegen einen Gegner mit starken, robusten Spielern. Der Kampfgeist meiner Truppe war hervorragend, ich bin aber auch mit den spielerischen Elementen zufrieden. Die Jungs nehmen meine Vorgaben sehr gut an und setzen sie im Spiel um. Ich kann mein Coaching an der Linie schon gut einschränken. Natürlich hatten wir auch das Spielglück auf unserer Seite. Mir ist bewusst, dass in der Rieder Drangperiode leicht hätte der Ausgleich fallen können. Aber das gehört dazu und ich denke am Ende des Tages ist der Sieg verdient!“

SV Ried SPG LASK Linz / FC Pasching – 0:3 (0:0)
Oberösterreichische Nachwuchsliga – Frühjahrsmeisterschaft 2016, Runde 10
Samstag, 11.06.2016, 11.00 Uhr, Wenzel-Schmidt-Akademie-Ried / Hohenzell
Tore:    
Florian Lehner (65.), Manuel Golser (85.), Alexander Raffeiner (86.)
Kader LASK:    
Indir Duna,  Besnik Iseni, Mathias Schatzeder, Florian Lehner, Alexander Raffeiner, Toprak Ilke Galitekin, Manuel Golser, Paul Czapka, Dario Bjelobrk, Muhamed Orascanin, Petar Marinkovic, Matteo Bedenikovic, Laurenz Schaurhofer, Tobias Seyr.

Waldhör Günther