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14. November 2016
Die LASK-Sage: „Seit 1908 – Der Stolz von Oberösterreich“ – Teil 4 1941 – 1950
In der Saison 1940/41 war es dann allerdings soweit, der LASK nahm erstmals an der höchsten österreichischen Spielklasse teil, der so genannten „Gauliga Ostmark“. Die Saison verlief wenig glorreich und es setzte in 18 bestrittenen Spielen ebenso viele Niederlagen, die teils sehr heftig ausfielen und belegte abgeschlagen und mit dem vernichtenden Torverhältnis von 17:106 (!!) den letzten Platz in dieser Spielzeit. Das Auswärtsspiel gegen die Wiener Austria 1941 auf dem Meidlinger Wacker-Platz war insoferne bemerkenswert, weil es nicht nur die höchste Niederlage in dieser Spielzeit darstellte, sondern mit 0:21 auch die höchste Niederlage des LASK der Vereinsgeschichte in einem Pflichtspiel darstellte. Die Umstände dieses Spieles waren ebenso bemerkenswert wie bezeichnend für die Zähigkeit und den Überlebenswillen dieses Vereins  –  ein Umstand, der unseren Lieblingsklub ja bis in die heutige Zeit begleitet und das oftmals sicher geglaubte „Aus“ dieses Traditionsvereines doch immer wieder abzuwenden vermochte.

Vor dem Spiel bei der Austria in Wien hatte ein Fliegerangriff einen Teil der LASK-Elf auf der Anreise getroffen und so traten die Schwarz-Weißen nur mit acht Spielern an, wobei sich auch Trainer Braun noch einmal die Fußballschuhe schnürte und ob der Personalnot mit einlief. Nach einer halben Stunde kam mit einem Zuschauer,  der früher kurz einmal für die Linzer gespielt hatte, noch ein neunter Mann hinzu und als es bereits 0:17 stand, traf der Rest der Mannschaft ein und man konnte den Schaden mit 0:21 am Ende doch noch einigermaßen in Grenzen halten.

Nach diesem kurzen und eher wenig erfolgreichen Gastspiel auf der gesamtösterreichischen Fußballbühne oder – wie es damals hieß – in der „Ostmark“ war wieder regionale bzw. oberösterreichische Fußballkost für den LASK angesagt, wobei die Informationen mit Ausnahme der Abschlusstabellen bis 1945 eher spärlich sind. So erreichte der LASK zweimal jeweils den siebenten Tabellenrang und einmal den vierten Platz in der Endabrechnung. In der Saison 1944/45, die aufgrund der immer stärker werdenden Wirren des 2. Weltkriegs nicht mehr beendet wurde, lag der LASK nach dem Ende des Herbstdurchgangs hinter Mauthausen I auf Rang zwei.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges regierte relativ schnell wieder „König Fußball“ im heimatlichen Oberösterreich –  und auch wenn es bis zur Durchführung von Wettkämpfen noch etwas dauerte, so fiel letztlich nur die Frühjahrsmeisterschaft 1945 aus. Sonst wurde vor, während und nach dem Krieg gespielt. Es spricht für die Popularität dieses Sports, dass es offenbar gelang, dass die Menschen gerade dabei die Sorgen der (Nach-)Kriegszeit ein wenig vergessen konnten.  Die LASK-Elf mit ihren Stützen Fuchs I und Fuchs II, Lutz, Hartl und Toljan, die die legendäre Sturmreihe des LASK in der Nachkriegszeit bildeten und schnell größte Popularität erlangten, lehrte so manchem großen Gegner das Fürchten -beste Beispiele die beiden berühmten Wiener Topklubs Rapid Wien und Austria Wien, die jeweils mit 3:2 (Rapid) und 6:4 (Austria) bezwungen werden konnten. In der Oberösterreichischen Landesmeisterschaft musste man sich nur um einen Zähler der Steyrer Vorwärts geschlagen geben und sich  mit dem Vizelandesmeistertitel begnügen. Besser lief es für den LASK im Landespokal, wo man sich im Finale gegen Amateure Steyr mit 4:3 durchsetzte und den Bewerb und somit den Landescuptitel für sich entscheiden konnte (1946).

Bereits in der darauffolgenden Saison durfte sich der LASK wieder und zum bereits insgesamt elften Male in seiner bisherigen Klubgeschichte „Oberösterreichischer Fußballmeister“ nennen. Diesmal wurde der Vorjahreschampion aus Steyr von den Linzer Athletikern entthront und mit vier Zählern Vorsprung auf Rang 2 verwiesen. Leider nicht so gut lief es im Landescup und auch im österreichischen Pokal,  wo bereits gegen Hochstädt Wien mit 1:2 Endstation war. Im OÖ-Cup dagegen kämpfte man sich neuerlich  ins Finale vor. Doch wieder musste man sich in einer Neuauflage des Vorjahrsfinales  Amateure Steyr –  diesmal mit 2:4 – geschlagen geben.

Von den Erfolgen in den freundschaftlichen sportlichen Wettkämpfen gegen die Wiener Topklubs Austria Wien und Rapid Wien beflügelt, erwachte bei den Athletikern der Wunsch, das Können auch international zu beweisen und sich mit ausländischen Mannschaften zu messen und so unternahm man im Mai 1947 eine erste kleinere Tournee zu den benachbarten Eidgenossen. Diese wurde ermöglich auch durch das große Engagement von Walter Nausch, der zu diesem Zeitpunkt bei den Grasshoppers in Zürich engagiert war,  und Karl Rappan. In zwei Begegnungen mit Winterthur und der etwas weniger starken Elf aus Ems konnte man jeweils als 6:1-Sieger hervorgehen.

Passend zum 40-jährigen Vereinsjubiläum machte der LASK 1948 das Dutzend an Oberösterreichischen Landesmeistertiteln voll und ob der Achtungserfolge und beachtlichen Leistungen in den Freundschaftsspielen mit den Wiener Klubs wurde auch international der Ruf nach einem gesamtösterreichischen Meisterschaftsbewerb immer größer. 1949 wurde ein solcher auch Realität, doch justament in der Vor-Saison 1948/49 mussten sich die Athletiker im Kampf um den Landesmeistertitel und der damit verbundenen Qualifikation für die gemsamtösterreichische Meisterschaft wieder den Vorwärts-Fußballern aus Steyr geschlagen geben und so war 1949/50 Steyr der erste Verein in der neu gegründeten „Staatsliga“. Laszlo „Laci“ Simko, der später gemeinsam mit Frantisek Bufka die LASK-Meisterelf betreuen sollte, wurde der Schrecken der gegnerischen Torhüter und somit Torschützenkönig in dieser Saison.

Die Staatsliga-Qualifikation wurde schon ein Jahr später mit dem Gewinn des dreizehnten OÖ. Fußballlandesmeistertitels nachgeholt und 1950/51 war der LASK erstklassig.

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Alois Hartl
Einer der wohl größten Fußballer, die der LASK in seiner Geschichte hervorbrachte, und über den Karl Sesta einmal sagte als er Linz besuchte: „Den kann man sofort in die Nationalmannschaft stellen“ … und tatsächlich war
Alois Hartl,  der ob seiner Spielstärke der „Sindelar von Linz“ genannt wurde, ein herausragender Mittelstürmer. Er war dem LASK eng verbunden und wählte nie den Weg nach Wien. Wohl auch deshalb blieb ihm ein Teamplatz immer wieder vermehrt. Bei den Gegnern gefürchtet war Hartl oft Torschützenkönig und schoss bereits in seinem ersten Jahr für den LASK unglaubliche 66 Tore.
Quelle: „Ewig lockt der LASK“ 2008
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Dr. Otto Nader
Unter seiner Präsidentschaft gelang dem LASK der Aufstieg von der OÖ. Landesliga in die Staatsliga und auch sonst hatte er in den Wirren der Nachkriegszeit kein leichtes Amt als LASK-Präsident. Auch er wurde wie Theo Kralka später zum Ehrenpräsidenten des LASK ernannt.
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift  1968
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Szene aus dem Spiel gegen  Austria Wien (6:4)
Nach Rapid wurde 1946 auch die zweite Wiener Topmannschaft besiegt, gegen die Wiener Austria blieb der LASK mit 6:4 siegreich. Hier eine Spielszene aus dieser Begegnung, der legendäre Alois „Loisi“ Hartl (LASK) gegen den Austrianer Kominek-
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
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Mannschaftsfoto v. Sieg gg. Rapid 1946:
Diese LASK – Mannschaft besiegte die berühmte und erfolgreiche Rapid-Elf 1946 mit 2:3.
Stehend: Trainer Braun, Multerberger, Engbarth, Fuchs I, Schmidhofer, Köttsdorfer, Öppinger, Toljan, Lutz, Sektionsleiter Wilhelm Körner; vorne hockend: Hartl, Schürer, Enzenhofer, Fuchs II
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
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LASK-Platz
Im Jahre 1948 wieder errichtet bedeutete der LASK-Platz an der Paul-Hahn-Straße für die Linzer Athletiker eine echte Heimstätte und strömten die Besucher herbei, um viele schöne und denkwürdige Spiele des LASK mitzuverfolgen und auch viele Siege zu feiern. 1961 wurde der Platz mit einer Flutlichtanlage ausgestattet, welche mit einem Spiel gegen die englische Profimannschaft Westbromwich Albion eingeweiht wurde, das die Schwarz-Weißen nur denkbar knapp mit 2:3 verloren. Ende der 60er Jahre musste der Platz der heutigen HTL Paul-Hahn-Straße weichen.
Quelle: „Fußball in Oberösterreich“ (ca. 1971)
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Landespokal
Diese Trophäe konnte der LASK 1946 durch ein 4:3 im Finale gegen Amateure Steyr gewinnen.
Quelle: 40 Jahre LASK – Festschrift 1948
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Seit1908
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