MENUMENU
Vor dem Spiel bei der Austria in Wien hatte ein Fliegerangriff einen Teil der LASK-Elf auf der Anreise getroffen und so traten die Schwarz-Weißen nur mit acht Spielern an, wobei sich auch Trainer Braun noch einmal die Fußballschuhe schnürte und ob der Personalnot mit einlief. Nach einer halben Stunde kam mit einem Zuschauer, der früher kurz einmal für die Linzer gespielt hatte, noch ein neunter Mann hinzu und als es bereits 0:17 stand, traf der Rest der Mannschaft ein und man konnte den Schaden mit 0:21 am Ende doch noch einigermaßen in Grenzen halten.
Nach diesem kurzen und eher wenig erfolgreichen Gastspiel auf der gesamtösterreichischen Fußballbühne oder – wie es damals hieß – in der „Ostmark“ war wieder regionale bzw. oberösterreichische Fußballkost für den LASK angesagt, wobei die Informationen mit Ausnahme der Abschlusstabellen bis 1945 eher spärlich sind. So erreichte der LASK zweimal jeweils den siebenten Tabellenrang und einmal den vierten Platz in der Endabrechnung. In der Saison 1944/45, die aufgrund der immer stärker werdenden Wirren des 2. Weltkriegs nicht mehr beendet wurde, lag der LASK nach dem Ende des Herbstdurchgangs hinter Mauthausen I auf Rang zwei.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges regierte relativ schnell wieder „König Fußball“ im heimatlichen Oberösterreich – und auch wenn es bis zur Durchführung von Wettkämpfen noch etwas dauerte, so fiel letztlich nur die Frühjahrsmeisterschaft 1945 aus. Sonst wurde vor, während und nach dem Krieg gespielt. Es spricht für die Popularität dieses Sports, dass es offenbar gelang, dass die Menschen gerade dabei die Sorgen der (Nach-)Kriegszeit ein wenig vergessen konnten. Die LASK-Elf mit ihren Stützen Fuchs I und Fuchs II, Lutz, Hartl und Toljan, die die legendäre Sturmreihe des LASK in der Nachkriegszeit bildeten und schnell größte Popularität erlangten, lehrte so manchem großen Gegner das Fürchten -beste Beispiele die beiden berühmten Wiener Topklubs Rapid Wien und Austria Wien, die jeweils mit 3:2 (Rapid) und 6:4 (Austria) bezwungen werden konnten. In der Oberösterreichischen Landesmeisterschaft musste man sich nur um einen Zähler der Steyrer Vorwärts geschlagen geben und sich mit dem Vizelandesmeistertitel begnügen. Besser lief es für den LASK im Landespokal, wo man sich im Finale gegen Amateure Steyr mit 4:3 durchsetzte und den Bewerb und somit den Landescuptitel für sich entscheiden konnte (1946).
Bereits in der darauffolgenden Saison durfte sich der LASK wieder und zum bereits insgesamt elften Male in seiner bisherigen Klubgeschichte „Oberösterreichischer Fußballmeister“ nennen. Diesmal wurde der Vorjahreschampion aus Steyr von den Linzer Athletikern entthront und mit vier Zählern Vorsprung auf Rang 2 verwiesen. Leider nicht so gut lief es im Landescup und auch im österreichischen Pokal, wo bereits gegen Hochstädt Wien mit 1:2 Endstation war. Im OÖ-Cup dagegen kämpfte man sich neuerlich ins Finale vor. Doch wieder musste man sich in einer Neuauflage des Vorjahrsfinales Amateure Steyr – diesmal mit 2:4 – geschlagen geben.
Von den Erfolgen in den freundschaftlichen sportlichen Wettkämpfen gegen die Wiener Topklubs Austria Wien und Rapid Wien beflügelt, erwachte bei den Athletikern der Wunsch, das Können auch international zu beweisen und sich mit ausländischen Mannschaften zu messen und so unternahm man im Mai 1947 eine erste kleinere Tournee zu den benachbarten Eidgenossen. Diese wurde ermöglich auch durch das große Engagement von Walter Nausch, der zu diesem Zeitpunkt bei den Grasshoppers in Zürich engagiert war, und Karl Rappan. In zwei Begegnungen mit Winterthur und der etwas weniger starken Elf aus Ems konnte man jeweils als 6:1-Sieger hervorgehen.
Passend zum 40-jährigen Vereinsjubiläum machte der LASK 1948 das Dutzend an Oberösterreichischen Landesmeistertiteln voll und ob der Achtungserfolge und beachtlichen Leistungen in den Freundschaftsspielen mit den Wiener Klubs wurde auch international der Ruf nach einem gesamtösterreichischen Meisterschaftsbewerb immer größer. 1949 wurde ein solcher auch Realität, doch justament in der Vor-Saison 1948/49 mussten sich die Athletiker im Kampf um den Landesmeistertitel und der damit verbundenen Qualifikation für die gemsamtösterreichische Meisterschaft wieder den Vorwärts-Fußballern aus Steyr geschlagen geben und so war 1949/50 Steyr der erste Verein in der neu gegründeten „Staatsliga“. Laszlo „Laci“ Simko, der später gemeinsam mit Frantisek Bufka die LASK-Meisterelf betreuen sollte, wurde der Schrecken der gegnerischen Torhüter und somit Torschützenkönig in dieser Saison.
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