In der zweiten Saison der neugegründeten österreichweiten Staatsliga war nun auch der LASK dabei. Der Herbstdurchgang gestaltete sich trotz der Verpflichtung von Major Alt als Trainer und des Wiener Internationalen Dr. Josef Epp als Mittelstürmer noch recht schwierig und durchwachsene Ergebnisse ließen den Klassenerhalt fraglich erscheinen. Mit einem guten Frühjahr konnte dieser dann jedoch geschafft werden. Auch in den folgenden drei Jahren konnte man sich relativ sicher stets im Mittelfeld der Liga halten. Nach der Saison 1954/55 musste man sich allerdings doch wieder aus der Staatsliga in eine Liga tiefer verabschieden.
Die Geschicke des LASK hatte mittlerweile Dr. Otto Nader als Präsident übernommen und an seiner Seite fungierte Sepp Brunetzky, der sich als Sektionsleiter einen guten Namen machte und dieses Amt lange ausübte. Zudem konnte man die Mannschaft immer wieder verstärken ,wie z.B. mit der Verpflichtung der Stürmer Alfred „Nitzerl“ Teinitzer (der auch im Aufgebot Österreichs für die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz stand – ein persönlicher Erfolg, den nur wenige LASK-Spieler in der bisherigen Geschichte erreichten) und Ferdinand Zechmeister. Beide sollten in der Folge waschechte Linzer und LASK-Legenden werden.
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Otto Nader
Abseits des Meisterschaftsalltags unternahm der LASK immer wieder Auslandsreisen, z.B. nach Deutschland und Schweden. Die bedeutendste Reise unternahm der LASK im Winter 1953. Es ging auf große Tournee nach Fernost mit 17 Spielen, wovon die LASK-Mannschaft gleich 15 Mal als Sieger vom Platz ging (unter anderem gegen die Nationalteams von Südvietnam, Indien, den Philippinen und auch China), einmal ein Remis erreichte und lediglich eines der Spiele dieser eindrucksvollen Tournee verlor. Die siegenden Athletiker genossen während der Reise auch große Aufmerksamkeit. So kündigte in Pnom-Phen, dem Sitz des Kaisers von Kambodscha, ein Lautsprecherwagen die „weltberühmten österreichischen Fußballspieler“ an.
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Als Heimstätte diente dem LASK seit dem Jahr 1952 das in diesem Jahr eröffnete Linzer Stadion, wo man seine Meisterschaftsbegegnungen und auch einige Freundschaftsspiele austrug, wie z.B. die Begegnung mit dem brasilianischen Klub FC Flamengo, den der LASK im April 1954 mit 1:0 besiegen konnte. Eigentliche Heimat des LASK blieb aber noch einige Jahre der LASK-Platz in der Paul-Hahn-Straße.
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Linzer Stadion
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Stadion Paul-Hahn Straße
Mit dem Abstieg in die Staatsliga B, in die man von SW Bregenz begleitet wurde, begann die Zeit von Theo Kralka auf dem Präsidentensessel des Linzer Traditionsvereins. Der bisherige Gönner löste Dr. Otto Nader als LASK-Präsident ab und im Funktionärsstab tauchte bereits der Name eines gewissen Otto Jungbauer auf, der später selbst noch zweimal das Präsidentenamt bei den Schwarz-Weißen ausüben sollte.
Auf sportlicher Ebene wurde unter der strengen Leitung von Turl Brinek in der Saison 1957/58 souverän mit einer Serie von 17 Spielen ohne Niederlage der Meistertitel in der Staatsliga B und die damit verbundene Rückkehr in die höchste österreichische Spielklasse geschafft.
Dort etablierte sich die LASK-Mannschaft rasch wieder und um die Stützen Kozlicek, Sabetzer, Trubrig, Sturmberger, Kitzmüller und Höfer entstand um 1960 herum immer mehr eine echte Spitzenmannschaft, Diese musste sich im Jahre 1962 – noch zusätzlich verstärkt durch den jugoslawischen Nationalstopper Tomislav Crnkovic, der die LASK-Defensive mit Torhüter Kitzmüller und den Abwehrkollegen Trubrig und Oberparleitner dirigierte, nur ganz knapp Austria Wien im Kampf um den österreichischen Fußballmeistertitel geschlagen geben und sich mit dem Vizemeistertitel begnügen, welcher aber für die Schwarz-Weißen auch überaus beachtlich war. Eine denkbar knappe 1:2-Heimniederlage vor großer Kulisse im Linzer Stadion bedeutete letztlich die Entscheidung zugunsten der Wiener. Noch mehr Andrang herrschte beim Spiel einige Wochen zuvor gegen den Wiener Sportclub. Das 3:3 gegen die Schwarz-Weißen aus Wien-Dornbach wollten 33.000 Zuschauer sehen, was bis zum heutigen Tage Besucherrekord im Linzer Stadion bedeutet.
An der Vereinsspitze löste Otto Jungbauer nun gemeinsam mit den Herren Spiesmayer und Richter Theo Kralka als Präsident ab.
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Fußballerisch fiel der LASK immer mehr durch technisch sauberes Spiel und große Spielstärke auf, was auch durch die große Zahl an LASK-Spielern unterstrichen wurde, die in dieser Zeit zu Nationalteamehren kamen.
Zudem konnte sich der LASK 1963 erstmals ins Endspiel des österreichischen Fußballpokals durchkämpfen, wo man sich äußerst unglücklich Austria Wien durch ein Tor von Jacare in Minute 14 vor 10.000 Besuchern im Wiener Praterstadion mit 0:1 geschlagen geben musste. Die Wiener Austria verteidigte in diesem Jahr aber auch ihren Meistertitel, konnte so das Double für sich verbuchen, was dem LASK als Verlierer des Pokalendspiels die Teilnahmeberechtigung für den folgenden Europapokal der Pokalsieger bescherte.
Der LASK näherte sich somit unaufhaltsam der absoluten österreichischen Spitze. Der erste Auftritt im Europacup bedeutete den bisherigen Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Daran änderte auch das Ausscheiden in Runde 1gegen Dinamo Zagreb nichts, das überdies äußerst unglücklich durch Losentscheid besiegelt wurde. Nach einem 1:0 in Linz (Tor: Fürst) und 0:1 in Zagreb sowie einem 1:1 im Entscheidungsspiel in Linz (Tor: Chico) wurde in der damaligen Zeit zu diesem Mittel der Entscheidung gegriffen.
In der Meisterschaft dieser Saison 1963/64 wurde es in der Endabrechnung letztlich der 3. Platz.
Beschreibung Fotos
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LASK – Mannschaft 1950/51
Diese Mannschaft konnte in der Saison 1950/51 die Klassenzugehörigkeit des LASK zur Staatsliga wahren:
Stehend v.l.: Schmidhofer, Engbarth, Testalles, Dr. Epp, Fuchs I, Kralovics, Eisemann; vorne hockend: Jünger, Zechmeister, Lindenberger, Fuchs II, Toljan
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
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Theo Kralka
Großer Gönner und auch langjähriger Präsident des LASK
In seiner Amtszeit wurde der LASK 1958 Meister der Staatsliga B und kehrte wieder in Österreichs höchste Spielklasse zurück. Theo Kralka wurde später für seine Verdienste um den LASK zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
Dr. Otto Nader
Unter seiner Präsidentschaft gelang dem LASK der Aufstieg von der OÖ. Landesliga in die Staatsliga und auch sonst hatte er in den Wirren der Nachkriegszeit kein leichtes Amt als LASK-Präsident. Auch er wurde wie Theo Kralka später zum Ehrenpräsidenten des LASK ernannt.
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
Otto Jungbauer (mit Spiesmayer und Richter)
Otto Jungbauer stand in der Geschichte des LASK zweimal an der Spitze des Klubs, Mitte der 60-er und später Anfang der 90-er führte er als Präsident die Geschicke des Vereins. In seine Amtszeiten fielen der Gewinn des Doubles 1965 und der Meistertitel in der 2. Division 1994.
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
Linzer Stadion
Das Linzer Stadion im Jahre 1962 in welches der LASK nach seiner Eröffnung 1952 mit den Heimspielen übersiedelte. Das Spiel gegen den Wr. Sportclub 1962 (3:3) bedeutete mit 33.000 Besuchern den größten Zuschauerandrang bis zum heutigen Tage. Heimstätte des LASK blieb aber noch – bis er später einem HTL-Bau weichen musste – der legendäre LASK-Platz an der Paul-Hahn-Straße.
Quelle: OÖN 30.3.2011
LASK-Platz
Im Jahre 1948 wiedererrichtet bedeutete der LASK-Platz an der Paul-Hahn-Straße für die Linzer Athletiker eine echte Heimstätte. Immer wieder strömten zahlreiche Besucher herbei um viele schöne und denkwürdige Spiele des LASK mitzuverfolgen und auch viele Siege zu feiern. 1961 wurde der Platz mit einer Flutlichtanlage ausgestattet, welche mit einem Spiel gegen die englische Profimannschaft Westbromwich Albion eingeweiht wurde. Denkbar knapp unterlagen die Schwarz-Weißen mit 2:3 gegen den prominenten Gegner .Ende der 60er Jahre musste der Platz der heutigen HTL Paul-Hahn-Straße weichen.
Quelle: „Fußball in Oberösterreich“ (ca. 1971)
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Zeitungsbericht 1953 : LASK – GAK 5:0 (1:0)
Bild 1 Fernost-Tournee 1953
Die LASK-Mannschaft vor dem Spiel gegen die Nationalelf Indiens welche nach brillantem Spiel und großartiger Leistung mit 4:0 besiegt werden konnte. Bei Temperaturen von 50 (!) Grad wurde die Spieldauer auf 2 x 25 Minuten reduziert.
Stehend v. l.: Lindenberger, Weinzierl, Teinitzer, Hart, Swerak, Fuchs I, Engbarth, Zechmeister; vorne hockend v.l. : Schmidhofer, Lemberger, Weichselbaumer, Fuchs II, Kralovics
Quelle: 60 Jahre LASK – Festschrift 1968
Bild 2 Fernost- Tournee 1953
Vor dem modernen Hotel „Majestic“ in Saigon: Zechmeister, Sportreporter Pilsl, Trainer Alt, Präsident Nader und Swerak – vorne Weichselbaumer und Toljan
Quelle: 60 Jahre LASK-Festschrift 1968