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24. February 2016
Ein schwieriger Charakter mit ganz viel Herz
Wenn am Wochenende ein Bus am Linzer Stadionparkplatz seinen Motor startete, war Adi mit an Board. Einmal mit viel, einmal mit ganz wenigen Gleichgesinnten. Er wäre auch ganz alleine gefahren. Wohin, das war ihm immer egal. Hauptsache es wehten schwarz-weisse Fahnen. Wenn der gebürtige Kroate auf den Rängen stand, war sein Temperament nicht mehr zu zügeln. Alles oder nichts. Aber am besten alles für den LASK. Dass ein Spiel für ihn auch gerne mal mehr als zwei Halbzeiten hatte, war ein offenes Geheimnis und wenn er nicht vom strikten Alkoholverzicht auf Auswärtsfahrten predigte, um den Auftritt vor anderen Fangruppen zu verbessern, wurde eine Nacht mit ihm auch schnell zum Tag. Mit „Glavobolja od vina a nigde aspirina“ vertrieb er den Kater genauso schnell, wie Fussballfans, die andere Vereinsfarben trugen.
 
Adi hatte seine Tage, an denen auch Samthandschuhe nichts genützt hätten. Dann gab es ein Inferno in Linz. , Adi hat sich von Anfang an eingebracht  wurde schnell zu einem meiner besten Freunde und Kollegen“, erinnert sich  Kevin Dinges. Mit seiner lustigen Art hinterlasse er eine ganz große Lücke. Adi war stets loyal und ließ auf eine besondere Art und Weise keinen Zweifel an einer innigen Freundschaft. Sein Herz war groß, er hatte keine Probleme Gefühle zu zeigen. Positiv, wie negativ. Mit kuriosen Ideen und rauem Charme hat er die Fanszene nachhaltig geprägt. Adis Lachen war ansteckend, der Blick wenn man ihn Adrian nannte, beängstigend. „Legende ist ein großes Wort, aber für ihn passt es rückblickend wirklich“, sagt Dinges. Die Boys Lentia waren seine letzte große Leidenschaft. Jetzt hat der Caesar von Linz abgedankt.
 
 
In den letzten Jahren entglitt Adi sein eigenes Leben. Er tauchte in eine andere Welt ein, die viele um ihn nicht verstanden. Besonders seine Mutter nicht. Wenn ich ihn getroffen habe, war er dennoch der lustige, lebensfrohe Draufgänger von früher. So möchte ich ihn auch in Erinnerung behalten.
 
 
Der Platz im Sektor wird frei bleiben. Für immer. Adi, wir vergessen dich nie.

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