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28. December 2015
Eine runde Sache

Eine runde Sache
Vom Leondinger Bandenzauber 2015 / U-16 berichtet für seit1908.at Günther Waldhör

Zu einer runden Sache wurde das erste Turnier der diesjährigen Hallensaison für die U-16 des LASK. Am späten Nachmittag des Freitags, 18. Dezember 2015 traten die Jungs von Trainer Oliver Ablinger in der Leondinger Rundhalle am Harter Plateau beim „Leondinger Bandenzauber 2015“ an. Schon beim Aufwärmen für dieses regional besetzte Turnier – veranstaltet von der ASKÖ Leonding – machten die teilnehmenden Mannschaften Bekanntschaft mit den Tücken des runden Leders, das schon lange kein Leder mehr ist, in diesem Fall sogar Filz. Das änderte aber nach etwa drei Stunden nichts am Résumé des Abends: Das Turnier wurde zur runden Sache für unsere Spielgemeinschaft LASK / Pasching.
Der veranstaltende Verein ASKÖ Leonding hat als Sportgemeinschaft insgesamt und im Nachwuchsfußball durchaus eine traditionsreiche Stellung inne. Den Verein gibt es bereits seit 1922 und die Fußballsektion – damals noch als ATSV Leonding (bis 1976) – nahm nach dem Weltkrieg schon 1946 wieder ihren Spielbetrieb auf. Die höchste Liga, die der Klub je erreichte, war die 1. Landesliga (vergleichbar mit der heutigen OÖ-Liga, phasenweise sogar dritthöchste Liga gesamtösterreichisch). In dieser spielte man in den Jahren 1973 – 1981. Einer der Stützen der legenären „Oberösterreich-Auswahl“ des LASK Anfang / Mitte der Achtziger-Jahre, die unter Trainer Kondert viermal hintereinander den UEFA-Cup erreichte, Rupert Lehermayr, spielte in seiner Jugend für die Leondinger. Auch Thomas Laschinger, ein bekannter Tormann, der in so manchem Derby gegen uns für den SKV einlief, entstammte diesem Verein. Der Klub selbst durfte neben den diversen Aufstiegen im Jahre 1993 auch einen Cup-Titel bejubeln. Der Traunviertelcup wanderte in die Kleinstadt neben Linz. Von 1997 bis 2006 fand man sich allerdings in einer Abwärtsspirale wieder, aus der man nicht herauskam, bis man in der 2. – und letzten – Klasse Oberösterreichs angekommen war. 2011 schaltete man den Retourgang ein und stieg wieder in die 1. Klasse (7. Liga) auf. Dort hält man sich auch anno 2015 auf und überwintert auf Rang 8.
ASKÖ Leonding hatte nicht nur ein interessantes lokales Teilnehmerfeld zu bieten, sondern organisierte den Event auch in bewährter Manier sicher und ohne Probleme. Ausreichende Spielpläne im Aushang und für die Besucher, ein kleines, aber feines Buffet, zwei ausgezeichnete Schiedsrichter, schöne Pokale für die drei Erstplatzierten und eine insgesamt kluge und straffe Organisation sowie die interessanten Spiele hätten durchaus mehr als die etwa 50 Zuschauer verdient.
Das Turnier wurde in einer einfachen Runde nach Meisterschaftsmodus ausgetragen, was bei sechs teilnehmenden Vereinen für eine Mannschaft fünf Spiele á 10 Minuten bedeutete. Unser Trainer schickte in jedem Spiel neben einem Tormann zwei gleichberechtigte Formationen (je fünf Spieler) für je fünf Minuten auf das Parkett. Nicht dabei waren die Spieler dieses Jahrgangs, die der Akademie angehören, sowie ein Spieler, in dessen Familie am Spieltag ein Trauerfall zu beklagen war. An dieser Stelle ein herzliches Beileid und viel Kraft an den Spieler und seine Familie!

Nach einem spannenden Auftaktspiel, das für das Team des Veranstalters mit 0:2 gegen ASKÖ Dionysen / Traun verloren ging, hatten unsere Schwarz-Weißen um 17.41 Uhr den ersten Auftritt. Auftaktgegner war der Sportverein Steyregg.
Unsere jungen Athletiker legten gleich energisch los. Ganze 28 Sekunden brauchten sie um das erste Hallentor der Saison zu schießen. Aaron Volkert, der aufgrund von Verletzungen die gesamte Herbstsaison pausieren musste und nun wieder zurück im Team ist, war der Premierentorschütze. Mit einem gezielten Flachschuss von der rechten Seite ließ er dem gegnerischen Torhüter keine Chance. Wer aber nun ein Schützenfest erwartete, sah sich getäuscht. Unsere Linzer spielten zwar sehr gefälligen Kombinationsfußball, gingen jedoch mit ihren Chancen zu fahrlässig um. Und auch bei einem Nachwuchs-Hallenspiel kann dann das oft Gesehene passieren. Die Chancen, die man nicht verwertet, rächen sich. Der Gegner, der sechseinhalb Minuten kaum vor unserem Tor auftauchte, profitierte 3:35 vor Ende des Spiels von einem missglückten, abgefälschten Rettungsversuch unserer Abwehr und plötzlich stand es 1:1. Sollte der Auftakt doch nicht nach Wunsch verlaufen? Sollte sich schon früh im Turnier ein Druck aufbauen, verlorenen Punkten hinterherlaufen zu müssen? Gemach, Freunde des LASK! Das wollten unsere Burschen mit aller Macht verhindern und so starteten sie einen sehenswerten Sturmlauf, der spät, aber doch – 1:41 und 0:39 vor Ende – auch belohnt wurde. Florian Lehner (2:1) und Manuel Golser (3:1) zeichneten mit ihren Treffern dafür verantwortlich, dass der Auftakt auch ergebnismäßig doch noch zu einer runden Angelegenheit wurde.
Nach nur einem Spiel Pause folgte schon der zweite Auftritt gegen den Veranstalter ASKÖ Leonding. Die Violetten verteidigten mit Mann und Maus und großem Ehrgeiz. Lange taten sich die Unsrigen sehr schwer. Doch steter Tropfen höhlt den Stein. Und irgendwann machte es dann doch „boom“ und dann noch einmal und noch einmal. Am Ende zeigte die Anzeigetafel ein 3:0 für den LASK, das durch Treffer von Florian Lehner, Muhamed Oranscanin und Toprak IIke Galitekin zustande gekommen war.
Das nächste Aufeinandertreffen versprach besondere Spannung. Der Gegner, ASKÖ Dionysen / Traun, hatte zu diesem Zeitpunkt des Turniers ebenso wie der LASK bereits zwei Siege eingefahren und mit 6:1 auch das exakt gleiche Torverhältnis. Kurz gelang es der einen Spielgemeinschaft, nämlich der Trauner, die andere, nämlich die Linz/Paschinger, zu schocken. Nach nur 15 Sekunden war das Staunen in der Halle nämlich groß. Der „große“ LASK lag mit 0:1 im Hintertreffen. Doch die schwarz-weißen Camouflage-Träger blieben unbeirrt und zogen sofort ihr Kombinationsspiel auf. So dauerte es nur eine gute Minute bis der Spielstand repariert war. Toprak Galitekin traf aus spitzem Winkel zum Ausgleich. Knapp vor dem Wechsel der Garnituren fasste sich Galitekin erneut ein Herz und traf mit einem überraschenden Direktschuss aus noch spitzerem Winkel. Ein Tor wie mit dem Zirkel berechnet! Da wollte sich die andere Garnitur nicht lumpen lassen und erzielte ebenso einen herrlichen Treffer. Eine wunderbare Kombination über mehrere Stationen schloss Farsad Raufi verkehrt zum Tor stehend mit der Ferse zum 3:1 ab. Eigentlich „streichelte“ Raufi den Ball mit der Sohle mehr ins Tor als dass er ihn „ferselte“. Ein Treffer wie gemalt! Das 3:1 gegen einen durchaus starken Gegner stellte die Weichen schon zur Mitte der Veranstaltung auf Turniersieg!

Dass man sich im Fußball nie sicher sein kann und dass alle oberösterreichischen Vereine gerade gegen den LASK immer besonders motiviert sind, zeigte sich wieder einmal in der nächsten Runde. ASKÖ Neue Heimat, der ehemalige unmittelbare Nachbar als dem LASK noch die Anlage am Flötzerweg gehörte, zeigte sich von der 1:4-Schlappe, die man in der Runde zuvor gegen ASKÖ Dionysen / Traun hatte einstecken müssen, gut erholt und trat gegen den LASK erstaunlich selbstbewusst auf. Die überraschten Zuschauer sahen zum ersten Mal an diesem Abend einige Spielminuten in denen der LASK nicht klar dominierte. Im Gegenteil. Es brauchte einige Male einen hochkonzentrierten Torhüter Julian Grabner und eine aufmerksame Abwehr, damit es wenigstens beim 0:0 blieb. Ziemlich genau zur Mitte des Spiels, allerdings hatte Manuel Golser genug von dieser Art des Verlaufs des Spiels. Wie immer gab er keinen Ball verloren und stürzte sich mit aller Gewalt ins Getümmel. Als er den Ball frei vor sich liegen hatte, zeigte er kein Erbarmen mit seinem Ex-Verein und versenkte ihn mit einem satten Schuss im Netz. Jetzt war Schluss mit Lustig, der LASK wieder am Drücker. Das Führungstor verlieh der SPG Flügel (und das ganz ohne Dosengetränk). Flügel schienen auch Petar Marinkovic gewachsen zu sein, als er sich mit einem technisch feinen Sololauf durchtankte und ganz ruhig zum 2:0 einschob. Damit war der Weg zum Sieg schon geebnet und tatsächlich änderte sich am Spielstand – trotz einiger guter Gelegenheiten auf beiden Seiten – nichts mehr. Der nächste Sieg war in trockenen Tüchern.

Ein Punkt trennte unser Team nun nur noch vom auch theoretisch abgesicherten Turniersieg. Just der Gegner der fünften und letzten Runde, der ATSV Stein, hätte unsere Mannen bei einem Sieg im direkten Duell und einem weiteren Erfolg gegen ASKÖ Leonding noch einholen können. So hatte das Match, das um 19.42 Uhr angepfiffen wurde, auch ein klein bisschen Finalcharakter. Unsere schwarz-weißen Burschen dachten gar nicht daran, noch etwas Spannung aufkommen zu lassen. Von Beginn an waren sie überlegen und wussten wieder mit feinen Kombinationen zu gefallen. Schon früh im Spiel machte man diesmal Nägel mit Köpfen und erzielte die nötigen Tore. Zunächst grätschte Tobias Seyr großartig in einen Schuss von Toprak Galitekin und stellte auf 1:0. Dieses Tor hatte sich der tolle Hallenspieler Seyr mehr als verdient. Gerade er hat in der Halle oft den sechsten Sinn für die Laufwege und den richtigen Abschluss. Jetzt konnte er seine auch am diesem Abend sehr gute Leistung mit einem wichtigen Treffer krönen. Bald schon legte Aaron Volkert mit einem platzierten Schuss das 2:0 nach. Das Bewegungsgenie feierte diesen vorentscheidenden Treffer auf seine ganz spezielle Art – einem Salto rückwärts aus dem Stand, den er bombensicher stand. Alles klar machte dann noch Manuel Golser mit seinem dritten Turniertreffer. Der ATSV Stein kam noch zum Ehrentreffer, doch die im fünften Spiel zum vierten Mal erzielten drei Tore reichten sicher für den LASK zum Sieg in diesem Spiel und zum überlegenen Turniersieg.

Am Ende des Tages standen fünf Siege mit 14 erzielten Toren zu Buche, während sich unser Tormann Julian Grabner ganze drei Mal geschlagen geben musste. Der Vorsprung auf den im Turnier Zweitplatzierten ATSV Stein betrug am Ende deutliche sechs Punkte. So konnten die Jungs der schwarz-weißen SPG rundum zufrieden sein und kurz vor halb neun Uhr abends ihren Kapitän Dario Bjelobrk nach vor schicken, um den schönen Siegespokal in Empfang zu nehmen.
Eine runde Sache ging entspannt und freudig zu Ende – Sieger des Leondinger Bandenzaubers 2015 / U-16: SPG LASK / Pasching!

Trainer Oliver Ablinger:
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Es gab eigentlich während des gesamten Turniers nie einen Zweifel über den voraussichtlichen Sieger. Es war das erste Turnier der Hallensaison, das erste Spiel mit dem schwierigen Filzball, das erste Zusammenspielen in der Halle in diesen Formationen – da stimmt mich die Leistung schon sehr positiv. Wir werden versuchen, bei weiteren Turnieren noch mehr auf das mannschaftliche Zusammenspiel Wert zu legen. Heute hatten wir manchmal noch zu viele Einzelaktionen dabei, die beim Hallenspiel in dieser Form gar nicht nötig wären. Auch die Bande könnten wir noch mehr in unser Spiel einbeziehen. Jetzt freuen wir uns über den heutigen Erfolg und gehen mit Ruhe und Freude in die kurze Weihnachtspause. Das nächste Turnier wartet schon in der ersten Jänner-Woche auf uns.“

 

Statistik:
Leondinger Bandenzauber 2015 – U-16  
Leondinger Rundhalle am Harter Plateau – Freitag, 18.12.2015, 17.30 Uhr
50 Zuschauer

SPG LASK / Pasching vs. SV Steyregg3:1                            
Tore:      Volkert Aaron, Lehner Florian, Golser Manuel

SPG LASK / Pasching vs. ASKÖ Leonding3:0          
Tore:      Lehner Florian, , Oranscanin Muhamed, Galitekin Toprak

SPG LASK / Paschingvs. ASKÖ Dionysen / Traun3:1
Tore:      Galitekin Toprak (2), Faisal Farsad

SPG LASK / Pasching vs. ASKÖ Neue Heimat 2:0
Tore:      Golser Manuel, Marinkovic Petar

SPG LASK / Pasching vs.  ATSV Stein 3:1
Tore:      Seyr Tobias, Volkert Aaron, Golser Manuel

5 Spiele – 5 Siege – 14:3 Tore – 15 Punkte

Zum Einsatz kamen die Formationen:
Julian Grabner – Michael Gebauer, Dario Bjelobrk – Aaron Volkert – Toprak Galitekin, Tobias Seyr

Julian Grabner – Petar Marinkovic, Muhamed Oranscanin – Florian Lehner – Farsad Raufi, Manuel Golser

Endstand des Turniers:
1.SPG LASK / Pasching
2.ATSV Stein
3.
ASKÖ Dionysen / Traun
4.ASKÖ Neue Heimat
5.
SV Steyregg
6.ASKÖ Leonding

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Bericht, Fotos und Statistik: Günther Waldhör

Quelle zu ASKÖ Leonding:
http://www.askoe-leonding.at/der-verein/chronik/

Seit1908
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