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Etwas überraschend, vor allem nach einem sehr erfolgreichen Herbst für den Nachwuchs, kam es vor Kurzem zur Trennung vom Nachwuchsleiter des LASK – Alfred Olzinger. Dazu gab es noch einige Kritikpunkte der Eltern, die an uns herangetragen wurden. Grund genug uns mit den sportlich Verantwortlichen des LASK zu treffen. Jürgen Werner und Manfred Schill nahmen sich auch dankenderweise viel Zeit für uns und brachten uns die Pläne für die “schwarz-weißen Fohlen” etwas näher. Dazu erklärten sie uns, wie und warum es zur Trennung kam und wer jetzt für die knapp 200 Nachwuchsspieler des LASK verantwortlich ist.

Frage Über die Zukunft.

Wir sind jetzt 17 Monate im Amt und es läuft noch nicht alles rund wie gewünscht. Wir wollen keine alten Wunden aufreißen, aber wir haben dennoch einen sehr maroden Verein übernommen bei dem es an allen Ecken und Enden gefehlt hat. Natürlich mussten wir dann nach der Übernahme priorisieren um zuerst aus der Regionalliga weg zu kommen, was uns auch auf Anhieb geglückt ist. Die Sky Go Erste Liga ist dann finanziell auch nicht gerade leicht zu stemmen, da annähernd gleiche Ausgaben weit niedrigeren Einnahmen gegenüber der Bundesliga stehen.

Von mehreren Seiten wurde zwar immer berichtet, dass dem LASK im Falle eines erneuten scheitern im Aufstiegskampf das Geld ausgeht, aber da können wir entspannt behaupten, dass dem nicht so ist, denn allen Freunden des LASK ist es bewusst, dass jedes Jahr in der Sky Go Erste Liga finanzielle Brocken auf uns zukommen, welche auch gestemmt werden. Natürlich wäre es jedem von uns sehr recht, wenn wir heuer den Aufstieg schaffen, aber jeder LASKler kann sicher sein, dass das Budget auch für eine schlagkräftige Truppe steht, die auch ein drittes mal den Aufstieg als Ziel angreifen kann. Dass natürlich nicht immer alles auf Anhieb klappt, das ist jedem von uns bewusst, da ja auch sehr viel Mehrarbeit anfällt. Vor allem die Kooperation mit Pasching verschluckte viel Zeit und Geld, bereitete uns auch viel Arbeit, welche sich aber aus unserer Sicht bis jetzt sehr gelohnt hat.

Alfred Olzinger ist seit kurzem nicht mehr Nachwuchskoordinator. Diese Position wird beim LASK auch nicht mehr nachbesetzt. Wieso verzichtet man auf diese Funktion?

Wie schon erwähnt ist die Sky Go Erste Liga eine sehr teure Liga. Dessen waren wir uns schon bei der Zusammensetzung der Rahmenbedingungen nach dem Aufstieg bewusst, sind dann auch im guten Willen abseits des Profibetriebes top besetzt in die Sky Go Erste Liga gestartet. Jetzt, 1,5 Jahre später, mussten wir feststellen, dass wir auf manchen Positionen für eine Sky Go Erste Liga Mannschaft überbesetzt waren.
Daher ist ein hauptberuflicher Nachwuchskoordinator mit den Einnahmen schwer zu stemmen. In Wahrheit war der LASK bis jetzt wie eine Bundesligamannschaft aufgestellt.

Die Anpassungen trafen nicht nur den Nachwuchs, sondern auch andere Bereiche wie zum Beispiel im Marketing. Natürlich hätten wir uns auch von einem Profispieler trennen können, aber dann würden wir uns vom kurzfristigen Ziel und zwar dem Aufstieg entfernen und das wäre unserer Meinung nach der falsche Schritt gewesen. Natürlich werden wir diese Positionen im Falle des Aufstieges wieder besetzen – gut möglich auch wieder mit den gleichen Personen, da diese eine hervorragende Arbeit geleistet haben – aber in der momentanen wirtschaftlichen Situation mussten wir diesen Schritt gehen um den Anschluss an die Konkurrenten nicht zu verlieren.

Auch wenn der LASK in den nächsten Zeit keinen hauptberuflichen Nachwuchskoordinator beschäfftigt wird die Arbeit dennoch erledigt werden müssen. Wer wird anstatt Alfred Olzinger diese Aufgaben übernehmen?

Das haben wir natürlich schon gemeinsam beschlossen und werden den jetzigen U16 Trainer Oliver Ablinger diese Aufgabe übernehmen lassen. In ihm haben wir einen Mann, der nicht nur die A-Lizenz besitzt, sondern auch schon Mannschaften in der Landesliga trainiert und dort gespielt hat. Noch dazu war er auch in der Vergangenheit im Verein sehr involviert und kennt das Umfeld ganz genau. Daher sind wir davon überzeugt, den Richtigen für diese wichtige Aufgaben gefunden zu haben.
Gewisse Administrative Aufgaben wird Franz Mayer übernehmen und gegebenfalls wird auch der Josef Hahn mitarbeiten. Fredi Schill wird ständig mit diesen Personen in Verbindung stehen und als Sprachrohr zum Vorstand fungieren.
Da Alfred Olzinger bis jetzt alles perfekt organisiert hat und die Winterplanung schon abgeschlossen hatte, war die Übergabe im Nachwuchs fließend und es kam zu keinerlei nennenswerten Schwierigkeiten.

Neben dem Profibereich und der Infrastruktur gehört der Nachwuchs zu den drei Grundsäulen eines jeden erfolgreichen Profibetriebes. Warum spart man jetzt genau bei einer dieser Säulen?

Wir müssen der Wahrheit ins Gesicht schauen und kurzfristig müssen wir unseren Fokus auf die Profimannschaft und dem eventuell neuen Stadion legen. Jeder glaubt immer, dass beim großen LASK alles von selbst geht, aber dem ist nicht so. Wir arbeiten hart am mittelfristigen Ziel (Anm. in der Bundesliga etablieren und ein eigenes Stadion) und um dieses zu erreichen, müssen wir einfach manche Entscheidungen treffen.
Natürlich trifft es da immer zu erst die ganz Kleinen, aber wie oben schon erwähnt, sind wir überzeugt, dass die Umverteilung der Aufgaben auf mehrere Personen keinen Qualitätsverlust in der Nachwuchsarbeit bedeutet.
Vor allem ein neues Stadion würde den Nachwuchs sehr beflügeln. Schon alleine das Zusammenlegen der kompletten Trainingsstätten bedeutet einen enormen Qualitätsgewinn für die Kleinen. Natürlich werden davon erst die zukünftigen Generationen zu 100% profitieren, aber um dieses Ziel zu erreichen, muss noch sehr viel und hart gearbeitet werden.

Im Umfeld des Nachwuchs hört man vermehrt, dass der LASK auch beim Bereitstellen der Busse spart.
Warum stehen jetzt weniger zur Verfügung als noch vor ein paar Monaten?

Die Frage ist leicht beantwortet. Als der Nachwuchs mit Pasching zusammengelegt wurde, überließ uns Red Bull zwei ihrer Nachwuchsbusse. Natürlich nicht als Geschenk, sondern die waren dafür gedacht, die Übergabe so leicht als möglich zu gestallten.
Uns wurden sie eigentlich noch für etwa 1,5 Jahre „versprochen“, aber Red Bull zog sie dennoch schon früher ein. Da es ihre Busse waren, konnten wir uns schlecht dagegen wehren und stellten sie auch umgehend wieder Red Bull zur Verfügung.
Wir haben darauf auch sofort reagiert und Siegmund Gruber kaufte umgehend einen neuen Bus. Zur Zeit müssen wir also mit nur zwei Bussen auskommen, aber im Jänner wird sich dieses Problem auch gelöst haben.
Wobei wir aber immer wieder hören, dass diesbezüglich kein weiterer Bedarf besteht.

Vom LASK werden in Oberösterreich ja oft finanzielle, sowie sportliche Wunder erwartet, dementsprechend ist auch die Erwartungshaltung im Nachwuchs enorm hoch. Dass da manche mit der Umstrukturierung im Nachwuchs eventuell Probleme sehen liegt da auf der Hand. Was wird da von Seiten der FDL entgegengebracht?

Man muss natürlich darauf schauen, mit wem man sich misst. Die letzten 17 Jahre waren beim LASK ein dauerndes auf und ab und dass man da nicht so konstant arbeiten konnte, liegt in der Natur der Sache. Der LASK hat dennoch einen sehr großen Namen und damit sind auch enorme Erwartungen verbunden. In vielen Punkten wird erwartet, dass man bei uns die gleichen Rahmenbedingungen wie bei gestandenen Bundesligamannschaften vorfindet. Mit diesen können wir uns aber zur Zeit nicht messen und daher müssen wir auf unsere Konkurrenten schauen. Man braucht ja nur mal die TV-Einnahmen als Beispiel herannehmen. Diese sind in der Bundesliga um 1.500.000,00€ höher als in der Sky Go Erste Liga und dass man damit auch mehr Ressourcen für den Nachwuchs zur Verfügung hat, ist auch klar. Und natürlich werden in der Bundesliga auch noch höhere Einnahmen durch Sponsoren bzw. Förderungen lukriert, welche dann auch direkt in die Zukunftsarbeit investiert werden. Diese fallen zur Zeit noch weg und daher kann der LASK diesen Erwartungen noch nicht gerecht werden.

Uns ist natürlich auch bewusst, dass viele Eltern ihre Kinder beim LASK unterbringen in der Hoffnung, dass wir ihnen den Weg zum Profi ebnen. Das liegt natürlich auch in unserem Interesse, aber man darf dennoch nicht außer Acht lassen, dass der LASK vor nicht all zu langer Zeit in der RLM vertreten war bzw. kurz vor dem Aus stand. Das wir aber dennoch eine weitaus besser aufgestellte Nachwuchsabteilung als der Großteil der Sky Go Erste Liga Mannschaften haben, ist auch eine Tatsache. Trotzdem können wir noch nicht diesen Luxus bieten, der oft vom LASK erwartet wird.

Was ist eurer Meinung nach in der Nachwuchsabteilung bei den anderen Sky Go Erste Liga Vereinen anders als beim LASK?

Bei vielen ehemaligen Bundesliga Mannschaften, welche zur Zeit in der Sky Go Erste Liga vertreten sind, stellen sich solche Fragen wie beim LASK erst gar nicht. Zum Beispiel wird der Posten des Nachwuchsleiters bei sehr vielen Vereinen von Haus aus ehrenamtlich ausgeführt. Auch die Busse werden nicht regelmäßig zur Verfügung gestellt und die Eltern fahren ihre Kinder zu den großen Turnieren.
Vom LASK wird dieses Service prinzipiell als Standard angesehen. Und natürlich liegt auch das in unserem Interesse, aber dennoch müssen wir mit den Mitteln haushalten die uns zur Verfügung stehen.
Dem LASK wird gerne unterstellt, in Geld zu schwimmen, aber man muss erwähnen, dass wir finanziell genau so gut aufgestellt sind wie unsere direkten Konkurrenten. Wenn man sich aber die anderen Teams so ansieht dann muss man eingestehen, dass die auch nicht gerade mit einem Budget auskommen müssen wie zb der FAC. Diese Außenndarstellung schlägt sich auch auf die Erwartungshaltung im Nachwuchs nieder.

Wenn wir dann Mittel, die uns in dieser Saison zur Verfügung stehen, in eine Bundesliga-Nachwuchsabteilung investieren würden, dann würden wir im Profibereich weit schlechtere Karten haben.
Man darf jetzt aber keinesfalls annehmen, dass wir den Nachwuchs links liegen lassen und alles nur in die Profis investieren. Das wäre aus unserer Sicht fatal, da wir den LASK so professionell als möglich aufstellen werden und dazu gehört auch eine gesunde Nachwuchsarbeit. Um das aber zu erreichen, muss man Wege gehen, die im Moment noch steiniger sind, als es nach außen hin den Anschein erweckt.

Wie sieht es mit dem Koordinationstrainer Paschinger aus? Der war bis vor kurzem noch für die gesamten Nachwuchsabteilungen zuständig und jetzt nur noch ab der U14.

Diese Änderung betrifft keinesfalls diverse Anpassungen, sondern mit den ganz Kleinen arbeitet Sandra Mayer als Individualtrainerin. Sie hat eine Top-Ausbildung zb. in Kinesiologie und ist daher perfekt geeignet um mit den Kindern bis zur U14 zu arbeiten. Ab der U14 ist dann der Paschinger zuständig. Diesen Schritt haben wir gewählt, da wir doch rund 200 Kinder im Nachwuchs betreuen und somit wird für alle ein perfektes Angebot gewährleistet.

Es wurde ja angesprochen, dass 200 Kinder beim LASK im Nachwuchs spielen. Das macht natürlich gewisse Mannschaften sehr groß. Wäre es nicht wünschenswert auch bei der U12 eine A- und eine B-Mannschaft antreten zu lassen um eventuell die besseren miteinander spielen zu lassen?

Das haben wir vor der Saison mit allen aus dem Nachwuchs besprochen und wir haben genau erörtert, wie groß die Mannschaften maximal sein dürfen. Bei der U13 haben wir eine sehr große Teilnehmerzahl und die haben wir daher auf eine A- und eine B-Mannschaft aufgeteilt. Bei den älteren Teams haben wir uns auf eine niedrigere Zahl geeinigt um die Qualität so hoch als möglich zu halten. Bei den kleinen – also bis zur U14 – wollen wir keinesfalls elitäre Verhältnisse schaffen. Wir reden auch immer mit den Trainern, dass die Erfahrung im Mittelpunkt steht und nicht die Erfolge.
Natürlich freuen wir uns, wenn auch die kleinen Meister werden oder wenn sie toller Ergebnisse bei den Turnieren einfahren, aber das Medaillensammeln darf und wird bei den Kleinen niemals im Vordergrund stehen. Darum werden wir nur dann eine A- und B-Mannschaft stellen, wenn die Teilnehmerzahl sehr hoch ist und nicht eine „gute“ und eine „weniger gute“ Mannschaft. Das sehen wir – gerade im Hinblick auf die Entwicklung der Kinder – als den besten Weg an.

Es wurde auch erwähnt, dass in Pasching am Trainingsfeld das VIP-Zelt für die Spiele der Kampfmannschaft steht.
Warum verbaut man hier Trainingsmöglichkeiten?

Dazu muss man sagen, dass das Zelt nur bei Heimspielen aufgebaut wird und dieses steht dann auch nur auf einer halben Spielfläche des Trainingsfeldes. Das wurde auch mit den Trainern besprochen und stellt keinesfalls ein Problem dar. Vor allem weil der LASK so oder so nur ein paar Heimspiele in Pasching austrägt.
Klar würden wir uns mehr Trainingsplätze wünschen, da vor allem der hervorragende Platzwart alle Hände voll zu tun hat, aber wir arbeiten auf Hochtouren, um wieder langfristig mit der Akademie zusammenzuarbeiten und sollte das gelingen, dann stellt sich die Frage nicht mehr.

Die momentanen Veränderungen im Nachwuchsbereich läßt einen großen Spielraum für Vermutungen. Eine davon ist das Engagement von Stars & Friends beim LASK.
Kann man den Befürchtungen, dass der LASK vermehr darauf schaut, Spielern wie Erdogan oder Almoez unterzubringen, anstatt den eigenen Nachwuchs zu fördern, etwas abgewinnen?

Das auf keinen Fall. Wie wir schon erklärt haben, sind die Anpassungen hauptsächlich wegen der Liga, in der der LASK vertreten ist, getroffen wurden, und keinesfalls wegen des Spielervermittlers.
Ich (Anm. Jürgen Werner) habe es schon sehr oft erwähnt, dass wir von Stars & Friends mit dem LASK keinen Cent verdienen, sogar das Gegenteil ist der Fall, da wir bislang mit unsererm Unternehmen viel Geld in den LASK investiert haben. Natürlich wäre es auch von unserer Seite aus wünschenswert, in Zukunft junge Talente aus Linz vermehrt zu betreuen, aber bis dahin wird noch viel Zeit und Geld verbraucht werden.
Um auf die Befürchtungen zurückzukehren, Almoez zb ist ja bekanntlicherweise kein Spieler von Stars & Friends, sondern von der Aspire Academy, und wie man gesehen hat wird er nicht besser oder schlechter behandelt als der Rest der Mannschaft. Ebenfalls trifft das auch auf Erdogan zu, der zwar bei Stars & Friends unter Vertrag steht, aber ein Spieler ist, den man auf jedenfall unter Vertrag nehmen muss. Der Bursche bringt Attribute mit die man nicht bei jedem vorfindet, und es war sowieso ein Riesenerfolg, ihn nach Linz zu bringen. Natürlich werden wir weiterhin Spieler nach Linz holen, die nicht aus dem eigenen Nachwuchs stammen, aber es gibt meines Wissens nach keinen Verein der nur aus eigenen Nachwuchsspielern besteht. Daher kann man diese Befürchtungen getrost entkräften, außerdem liegt es ja auch im Interesse von Stars & Friends sowie von vielen anderen Spielervermittlern, die Zukunft zu sichern und da wird keiner beim inländischen Nachwuchs sparen.

Natürlich liegt unser Fokus nicht darauf, nur Spieler von Stars & Friends zu verpflichten, denn sonst hätten wir keinen Cabrera, Ramsebner oder Kerhe zum LASK geholt, die nicht aufgrund ihres Beraters, sondern aufgrund ihrer Qualitäten für den LASK in Frage gekommen sind.
Sicher können wir unser Netzwerk nutzen um Spieler zum LASK zu locken, sonst wäre es für uns weit schwerer gewesen um zum Beispiel Gartler für den LASK zu gewinnen, aber ihn haben wir unbedingt in Linz haben wollen weil er für uns sportlich enorm wichtig ist, was aber auch bedeutet, dass Stars & Friends auf eine ordentliche Provision von einem anderen Klub verzichtet hat.

Was gedenkt der LASK dagegen zu tun, damit die Rohdiamanten nicht schon im Kindesalter abgeworben werden. Diesen Sommer hat ua. die Wiener Austria ein junges Tormanntalent zum Probetraining eingeladen, Red Bull schickt auch regelmäßig Scouts und auch internationale Topklubs werfen ein Auge auf gewisse Spieler.

Da können wir gar nichts dagegen machen, es ist aber auch gleichzeitig ein Indizfür gute Arbeit im Nachwuchs.
Wenn jemand mit elf Jahren schon den Sprung ins Ausland wagen möchte, dann kann er das natürlich machen.
Ich spreche zwar diesbezüglich immer gegen mein Geschäft (Anm. Stars & Friends), aber ich sag zu den unter 18 Jährigen, dass sie diesen Schritt nicht machen sollen. Jeder hat den Alaba im Kopf und würde gerne seinen Karriereweg einschlagen, aber in den letzten vier Jahren kamen 86 von 90 Jungspieler wieder zurück nach Österreich weil sie sich nicht gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen konnten. Wir versuchen ihnen immer nahezulegen, dass sie sich bei ihnen Zuhause ihre Sporen verdienen und dann, wenn sie alt genug sind erst den Schritt ins Ausland wagen sollen.
Auch im Inland rate ich von einem Wohnsitzwechsel ab nur um in einem anderen Bundesland bei einem Topklub unterzukommen. Red Bull hat zwar eine Spitzen-Ausbildungsmöglichkeit, und die holen sich auch alles was Potential vorweisen kann, aber die sortieren auch beinhart aus und schicken jeden, der sich nicht durchsetzen konnte, wieder weg.
Wir wollen natürlich in naher Zukunft jedem die Chance geben, sich in seiner Heimat durchzusetzen und es ist auch unser Ziel, den Kindern eine Spitzen-Ausbildung zu bieten, ohne ihre Familie und Freunde zu verlassen.
Uns ist natürlich bewusst, dass Linz sehr zentral liegt und Wien sowie Salzburg fast vor der Türe hat, aber dennoch können wir jemanden, der ziehen möchte, nicht aufhalten. Unsere Aufgabe ist es dann, die Kinder, die nachrücken, mehr in den Mittelpunkt zu rücken und denen dann eine Spitzen-Ausbildung zu gewährleisten.
Wir können auch nicht auf die anderen Vereine schauen, sondern werden alles daran setzen, dem Nachwuchs eine solide Ausbildung zu gewährleisten und dann stellt sich die Frage sowieso nicht mehr.

Jetzt stellt sich noch die Frage ob der LASK in Zukunft auch seine eigenen Turniere veranstaltet. In den letzten Jahren wurde der Nachwuchs nur zu auswärtigen Turnieren eingeladen und da kam natürlich bei einigen Kindern der Wunsch auf selbst mal der Gastgeber zu sein.
Kann man den Kleinen diesen Wunsch in naher Zukunft erfüllen?

Für uns im Vorstand war es natürlich schwer zu verfolgen wie und ob Turniere vor unserer Zeit abgehalten wurden. In der jüngsten Vergangenheit fiel für unsere Verantwortlichen im Nachwuchsbereich sehr viel Arbeit mit der Zusammenlegung von Pasching an und da wird schlicht und einfach nicht die nötige Zeit vorhanden gewesen sein. Wir werden dieses Thema aber logischerweise beim Frühjahrsmeeting ansprechen und möchten den Kleinen diese Freude nicht vertun.

Abschließend nochmals kurz zurückkommend auf das Stadionthema. In den Kreisen der LASKfans gehen die Wünsche ja doch sehr auseinander. Manche sind der Meinung, dass ein Stadion mind. 15.000 Plätze bieten müsste und manche empfinden ein Stadion mit einem Fassungsvermögen von 8.000 Plätzen als ausreichend. Wie steht der Vorstand dem Thema gegenüber?

Wir haben uns natürlich sportlich sehr hohe Ziele gesetzt und möchten den LASK wieder unter die top Fünf von Österreich bringen. Damit wären dann natürlich auch internationale Spiele ein Thema und würden wir ein Stadion mit „nur“ 8.000 Leuten bauen, dann fragt uns im Nachhinein jeder, warum wir nicht größer geplant haben.
Ebenso würden wir uns freuen, wenn das eine oder andere Testspiel der österreichischen Nationalmannschaft in Linz ausgetragen wird und dafür braucht man so und so ein Stadion mit mindestens 16.000 Plätzen.
Uns ist natürlich auch bewusst, dass man dann so ein großes Stadion nicht immer voll auslasten kann, aber dennoch haben Spiele wie die Relegation gegen Parndorf oder gegen Austria Salzburg gezeigt, dass auch beim richtigen Gegner bzw. beim passenden Event viele Leute kommen.
In ein Stadion, welches zeitgemäß ist und eine großartige Infrastruktur bietet, kommen, wenn es sportlich läuft, von Haus aus mehr Leute, die dann für eine großartige Stimmung sorgen.

Aber auch hier ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen, doch wir haben uns hohe Ziele gesetzt und wir arbeiten rund um die Uhr hart daran, diese zu erreichen, um dann in ein paar Jahren einen gesunden LASK in der höchsten Spielklasse zu haben, bei dem die kompletten Rahmenbedingungen top sind.

Foto: Parzer Martin