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20. May 2018
Europa League Finale in Lyon

16.05.2018: Olympique Marseille – Atlético Madrid 0:3, Parc Olympique Lyonnais, Europa League Finale, 57.000 Zuschauer

Gemeinsam mit meinem Vater fuhren wir am Dienstag gegen Mitternacht von Linz Richtung Lyon los. Mangels attraktiver Alternativen wurde das Auto als Fortbewegungsmittel auserkoren. Wie es sich für kulturinteressierte Stahlstädter gehört wurde Dienstagabend noch das Falco-Musical im Brucknerhaus bestaunt, bevor es losging. Während der „Generalprobe“ für zukünftige Europacup-Auswährtsfahrten wurde die Zeit passend mittels Legendär on Air Ausgabe 70 – „Schwarz-weiße Fanlegenden mit Europapokalerfahrung“ (https://cba.fro.at/374763) verkürzt. Die etwa 12 Stündige Autofahrt führte uns an einigen interessanten Punkten aus Schwarz-Weißer Sicht vorbei: Über Salzburg, Lustenau und Bern erreichte man gegen Mittag Lyon.

Mittels öffentlichen Verkehrsmittel erreichte man rund 1,5 Stunden vor Anpfiff das Stadion. Bei der Anreise war schon klar, dass das Stadion heute Blau-Weiß sein wird, dauert die Autofahrt von Marseille nach Lyon doch nur etwas mehr als 2 Stunden. Bereits vor Spielbeginn zeigten sich die Ultras Marseille singfreudig und mit sehr viel Fahneneinsatz. Unsere Plätze waren auch etwas zu unserer eigenen Überraschung trotz der billigsten Kategorie 4 in Reihe 7 direkt hinter dem Tor – links neben den Marseille Fans. Die Karten wurden übrigens über die offizielle Verlosung der UEFA bezogen. Dies sollte mein drittes Europa League Endspiel nach Amsterdam (2013) und Warschau (2015) sein. Wie von Endspielen bereits gewöhnt gab es auch diesmal wieder eine Eröffnungsshow mit Feuer/Licht-Effekten und den Wappen der beteiligten Vereine.

Olympique Marseille startete mit massiven Pyrotechnik-Einsatz in die Partie, hier brannte es an zahlreichen Stellen und in allen Rängen. Die Pyro wurde dann auch gleich am Spielfeld deponiert, wodurch nur knapp die Kinder von der Eröffnungs-Show nicht getroffen wurden. Athleti präsentierte ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Athleti Forever“ und einer schönen Zettelchoreographie. Die Atmosphäre im Stadion war beeindruckend trafen doch wirklich 2 sehr gute Kurven aufeinander. Wenn das ganze Stadion (bis auf den „Auswärtssektor“ der Athletico-Fans) mitsang war es schon sehr beeindruckend. Leider meinte es der Spielverlauf nicht gut mit OM und so vergab man gleich zu Beginn Topchancen und ging durch einen Eigenfehler in Rückstand. Gegen ein Weltklasse Team darf man sich solche Unkonzentriertheit einfach nicht leisten. Während es in der Marseille-Kurve weiterhin brannte und auch zahlreiche Böller explodierten zeigte sich auch der Athletico Anhang umso motivierter. Für Spanische Verhältnisse wirklich sehr beeindruckend.

Nachdem zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kurz nach der Pause das 2:0 für Madrid fiel, sah man den OM-Spielern und Supporters den Schock an. Von diesem konnte sich Marseille auch nicht mehr so wirklich befreien. In einer Drangperiode gegen Ende der Partie gab es nochmal einen Stangenschuss und richtig gute Stimmung. Kurz darauf machte Athletico aber den Sack zu und traf zum entscheidenden 3:0. Abermals explodierten direkt neben uns und am Spielfeld zahlreiche Böller, worauf auch kurz der Schiedsrichter reagierte und die Spieler zu sich holte. Zum Glück war aber nichts passiert und die letzten beiden Minuten den Spiels wurden zu Ende gespielt. Vor allem für Fernando Torres ein perfekter Abschied aus Madrid, so durfte er den Pokal für Athleti in die Höhe stemmen.

Nachdem Spiel wurde wieder die Innenstadt angesteuert, welche gegen ein Uhr erreicht wurde. Da fast schon alle Lokalitäten geschlossen hatten, wurde nach einem Fastfood-Menü das Bett aufgesucht. Am nächsten Morgen wurde nach einer Stärkung die Stadt besichtigt. Sehr zu empfehlen vor allem der lohnende Ausblick von der Basilika Notre-Dame de Fourvière auf einer Erhöhung. Danach wurde am Abend wieder die Heimreise angetreten. Auch bei der Rückfahrt wurde die gleiche Route gewählt, so wurde am Freitag gegen 06:00 wieder die Stahlstadt erreicht.

Bericht: Holzmann Harald

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