News

11. January 2022
H-Blogs . . . tbh

Überraschungsabgang beim LASK
Völlig überraschend gab der LASK gestern am frühen Nachmittag den ersten Wintertransfer bekannt. Für viele deshalb so überraschend, weil mit Lukas Grgic ein echter Schwarz-Weißer die Stahlstadt verlässt und fortan sein Glück an der dalmatinischen Küste Kroatiens versucht.
Ein Abgang, der zum jetzigen Zeitpunkt mehrere Fragen aufwirft, denn selten zuvor wurden Transferziele so offen kommuniziert, wie es Sportdirektor Vujanovic und Cheftrainer Wieland in den Wochen vor Weihnachten taten.

Darüber hinaus stellte Andreas Wieland nach der bitteren Auswärtsniederlage gegen die TSV Hartberg die Mentalitätsfrage an seine Mannschaft. Spätestens da wurde klar, dass dem LASK durch die Abgänge von Trauner, Ranftl & Co. in den vergangenen Transferperioden nicht nur enorme fußballerische Qualität abhandengekommen war, sondern auch die Hierarchie und Struktur innerhalb der Mannschaft eklatante Risse abbekommen hat.

LASK als Wiederholungstäter
Mit den aus dem Herbst gewonnen Erkenntnissen sollte klar sein, dass es für den sportlichen Erfolg mehr benötigt als 11 Spieler, nämlich Homogenität innerhalb der Kabine und Indianer auf dem Platz, die ihren Häuptlingen bedingungslos am Feld folgen. Um es mit den Worten des ehemaligen LASK-Freunds und sportlichen Architekten Jürgen Werner zu halten: „Es benötigt mehr gscheite, wie dumme Spieler im Kader“. Ein Umstand der mittlerweile, zumindest von außen betrachtet, bezweifelt werden darf.

Der LASK begeht also denselben Fehler wie im Sommer und wird zum Wiederholungstäter.

Akteure, welche sich für unsere Schwarz-Weißen sprichwörtlich zerreißen würden, verlassen den Verein um ein Körberlgeld, obwohl kein adäquater Ersatz parat steht.

Man könnte nun meinen, dass die sportlich Verantwortlichen am falschen Fuß erwischt wurden und es Sportdirektor Vujanovic an ausreichender Erfahrung fehlt.

Apropos Vujanovic: Seine Verdienste rund um unseren LASK in einer der wohl schwierigsten Zeiten der Vereinsgeschichte sind aller Ehren wert, aber was befähigt unseren Ex-Bomber, um die Funktion des Sportdirektors bei einem Europacup-Teilnehmer auszuüben? Die bei einem 4. Ligisten gewonnen Erkenntnisse? Dazu darf sich jeder selbst Gedanken machen!

Schenkt man den Gerüchten Glauben, ist der Abgang von Lukas Grgic das Resultat mangelnder Kommunikation mit verdienten Spielern. Keineswegs verwunderlich, besteht doch seit dem Abgang von Jürgen Werner in der sportlichen Führung ein Kompetenz- und Machtvakuum.

Eile ist geboten
Die Zeit für Neuzugänge drängt. Am kommenden Samstag empfängt der LASK den GAK in der Raiffeisen Arena Pasching und ab 20. Jänner heben die Schwarz-Weißen zum zehntätigen Trainingslager nach Belek ab.

Spätestens da sollte die Tinte bei Neuverstärkungen trocken sein, um die Eingliederung im Team zu vollziehen und Spielautomatismen zu festigen. Es steht außer Frage, dass die Wintertransferperiode eine höchst komplexe ist, nach den medial doch sehr offensiven Ankündigungen von Sportdirektor Vujanovic, kann in 10 Tagen das erste Zwischenfazit gezogen werden. Hinzu kommt, dass zumindest mit einem Auge auf den Ö-Topf geschielt werden muss, was bei der Anzahl der derzeit im Kader befindlichen Legionäre und der gehandelten Zugänge ebenfalls zum Problem werden könnte.

– tbh –

Harald Sonnberger
Tags: