MENUMENU
Seit1908.at feiert dieses Jahr das 10-jährige. Zehn Jahre, geprägt von ehrenamtlichem Engagement und Berichterstattung von Fans für Fans. Zehn Jahre, in denen man auch dank der Unterstützung des LASK und der gegnerischen Vereine stets live vom Ort des Geschehens berichterstatten konnte für die Schwarz-Weißen daheim, die abseits von kostspieligen Pay-TV-Abos und madigen Streams einen Eindruck des Spiels aus Fansicht haben wollten.
Doch mit heute 09:12 steht fest, dass am Sonntag eine stolze Serie zu Ende geht. Erstmals in der zehnjährigen Geschichte von seit1908.at wird es von einem nationalen Bewerbsspiel keinen Liveticker geben (abgesehen von durch technische Pannen bedingten Ausfällen). Denn der FC Red Bull Salzburg hat es als erster Verein geschafft, unsere Akkreditierungsanfrage abzulehnen. „Wir bitten zu beachten, dass dies unsere finale Entscheidung ist.“ – so der charmante Abschluss einer höchst fragwürdigen Benachrichtigung.
Natürlich wissen wir, dass in Zeiten von COVID-19 die Vereine in ein straffes Korsett aus Vorschriften und Beschränkungen gezwängt werden und die Plätze auf der Pressetribüne limitiert sind. Aber es ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet Salzburg bei den Anhängern den Rotstift zuerst ansetzt und damit unfreiwillig unterstreicht, was hierzulande kein Geheimnis war: In Salzburg rollt die Kugel für die Kohle, für Marketing, für Event-Gäste (wenn Zuschauer zugelassen sind). Aber das Prinzip Fußballfansein hat in den Überlegungen der Mozartstädter Brausebomber keinen Stellenwert. Sauer stößt obendrein auf, dass Red Bull mehr als jeder Verein die sozialen Medien instrumentalisiert, um ihr millionenschweres Produkt einer weitreichenden Schar an Konsumenten zu präsentieren und somit mit den eigenen Social Media Knechten gefühlt ein Viertel des Pressebereichs in Beschlag nimmt.
In diesem Sinne möchten wir danke sagen. Danke, Red Bull Salzburg, für ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Spart euch eure Rechtfertigungen, wir wissen, dass die momentane Situation für euch eine willkommene Ausrede ist, um die Entscheidung sauber transportieren zu können. Aber ebenso wissen wir, dass es eine Möglichkeit gegeben hätte, wenn – ja wenn – ihr ansatzweise verstanden hättet, wovon der Fußball lebt. ”