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25. September 2014
“Ich mache das nicht aus Selbstdarstellung, sondern für den LASK. “
Vor dem Heimspiel gegen St. Pölten wollen wir euch den neuen Vorsänger Michael K. genauer vorstellen. Wobei neu eigentlich nicht stimmt: Seit einigen Monaten peitscht er schon die Fans im Sektor 5 ein – höchste Zeit also für ein kurzes Interview. Im Gespräch erzählt der 23-Jährige, wie er zum LASK gekommen ist, von seinen Zielen und richtet einen Appell an die schwarz-weiße Fanszene.
 

 
Du stehst bei jedem Spiel im Sektor 5 und koordinierst die Fangesänge – kannst du dich eigentlich noch erinnern, wie deine Liebe zum LASK entstanden ist?
 
Ich bin seit circa 2001 LASK-Fan, mein erstes Live-Spiel war gegen den SV Pasching 2002. Wir haben damals 1:0 gewonnen, der Torschütze war Tomislav Kozijan – ich kann mich noch daran erinnern, als ob es gestern gewesen wäre!
 
Damals warst du zehn Jahre alt – wann hast du begonnen, regelmäßig Spiele zu besuchen und dich aktiv zu engagieren?
 
2004 hat es mir nicht mehr gereicht, den LASK daheim zu sehen, damals habe ich begonnen, regelmäßig Auswärtsspiele zu besuchen. Meine erste Reise ging übrigens nach Gratkorn, wo wir knapp 2:1 gewonnen haben. Das war auch der Punkt für mich, wo ich gemerkt habe, dass der LASK mittlerweile mehr als nur ein Verein für mich geworden ist – sondern meine Leidenschaft.
 
Mittlerweile bist du bei jedem Heim- und Auswärtsspiel im Block und dirigierst die Fangesänge – wie ist es eigentlich dazu gekommen?
 
Die Entscheidung ist mehr oder weniger aus der Not entstanden. Der vorherige Vorsänger hatte nach den Vorfällen gegen Liefering Stadionverbot bekommen (und hat es leider immer noch), eine Woche vor dem ersten Ligaspiel wurde ich dann von Mitgliedern der aktiven Fanszene gefragt, ob ich mir vorstellen kann, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen.
 
Wie wir heute wissen hast du damals ja gesagt – immer im Rampenlicht zu stehen, Kritikern ausgesetzt zu sein und noch dazu fast nichts vom Spiel zu sehen, ist nichts für die meisten. Hattest du damals Zweifel?
 
Da für mich gute Stimmung und kompromissloser Support im Stadion das wichtigste ist und es niemand anderen gab, der sich als Vorsänger angeboten hätte, war für mich klar, dass ich einspringen werde. Eines muss ich klar dazu sagen: Ich mache das nicht aus Selbstdarstellung, sondern für den LASK.
 
Wer dich kennt, weiß, dass du kein Spiel verpasst. Seit wann – und wie organisierst du das?
 
Ich habe seit mittlerweile mehr als zwei Jahren kein Pflichtspiel mehr verpasst und richte mein Privat- und Berufsleben nach dem LASK. Das heißt konkret: Der Verein hat immer Vorrang, ich richte mir meinen Urlaub nach dem Spielplan. Im Sommer musste ich etwa meinen Spanien-Urlaub stornieren, weil das Spiel unter der Woche in Lustenau dazwischen gekommen ist.
 
Du hast schon vor unserem Interview angekündigt, dass du einen Appell an die Linzer Fanszene richten willst.  
 
Genau. Der LASK hat es verdient, dass wir noch mehr für ihn geben. Viele unterstützen mittlerweile den Verein bei jedem Heim- und Auswärtsspiel über 90 Minuten so gut wie möglich. Trotzdem gibt es leider einen großen Anteil  „Gelegenheitsfans“ die nur gegen attraktive Gegner ins Stadion kommen. Auch im Internet wird viel über die Stimmung philosophiert – aber manchmal dann zu wenig dafür getan. Es kann doch nicht sein, dass es Menschen gibt, die eine Woche auf ein Spiel hinfiebern, und dann nach den ersten fünfzehn Minuten oder wenn wir in Rückstand geraten nicht mehr motiviert sind– und sich womöglich am nächsten Tag beklagen, dass der Auftritt nicht gut war. Es liegt an jedem einzelnen, dass er alles gibt und so seinen Teil beiträgt. Zum Glück tut sich seit einigen Wochen sehr viel – in St. Pölten hat man zum Beispiel gesehen, wo unser Potential liegt. Nach dem Spiel haben wir trotz Niederlage unsere Mannschaft gefeiert – so sollte es immer sein. Besonders bei Heimspielen funktioniert manches noch nicht so, wie wir uns das vorstellen. Ich würde mir deswegen wünschen, dass sich jeder, der für den LASK lebt und bereit ist, sich 90 Minuten oder länger die Seele aus dem Leib zu schreien, in die vorderen Reihen des Sektor 5 stellt, damit wir geschlossener auftreten können.
 
Ein gutes Schlusswort – danke für das Interview!
 
Danke! Ich hoffe ich konnte ein den ein oder anderen motivieren, danke für das Gespräch! Bis bald im Stadion.
Seit1908
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