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8. June 2015
Im Glutofen abgebrüht zur Tabellenführung
Gut 30 Grad, 12.00 Uhr mittags, Kunstrasen – nicht gerade die idealsten Voraussetzungen für ein Fußballspiel. Seltsam, dass solche Anstoßzeiten festgelegt werden – man kann doch davon ausgehen, dass es im Juni öfter mal ziemlich arg heiß sein kann … Nichtsdestotrotz musste unsere U-14 am Samstag, 6. Juni 2015 in Vöcklamarkt zum Meisterschaftsspiel der 8.Runde der Oberösterreichischen Nachwuchsliga antreten. Aufgrund des vorgezogenen Spiels der 10. Runde  in Braunau (seit1908.at berichtete) war es für unsere Burschen bereits Spiel 9 und damit das vorletzte in dieser Saison.
 
Wir LASK-Fans kennen die Anlage des Sportzentrums der UVB Vöcklamarkt von unseren zweijährigen Gastspielen in der Regionalliga recht gut. Schwer taten sich unsere Aufstiegshelden an dieser Stelle. 2012 gab es ein  hart erkämpftes 1:1, 2014 siegte man mit viel Mühe mit 4:2 – in beiden Spielen war die Heimmannschaft zur Pause mit 1:0 in Führung gelegen. Zahlreiche Aufkleber  siehe Foto) unserer Fanclubs beim Gästeeingang erinnern noch heute daran,  dass Oberösterreichs einzig wahrer Fußball-Stolz hier zweimal Station machte auf seinem Weg zurück in den Profifußball. In diesem gastierte übrigens auch die Union Vöcklamarkt einmal. Im Spieljahr 1986/87 gehörte man der „Zweiten Division“ an, die damals auch wirklich die zweite Leistungsstufe war. Ansonsten bewegt man sich vorwiegend in den diversen oberösterreichischen Landesligen und gehörte seit 2010 der Regionalliga Mitte an, die man vor wenigen Wochen als Vorletzter der Tabelle allerdings wieder verlassen musste.
Im Salzkammergut kann man sich aber ein wenig mit den guten Leistungen der U-14 trösten, deren derzeitiger Mittelfeldplatz in der höchsten Nachwuchsliga Oberösterreichs die „beste Leistung in der Geschichte der UVB“ ist, wie uns der Platzsprecher (siehe Foto) wissen ließ. Dieser war auch so nett, die „mitgereisten Linzer Fans“ zu begrüßen, was im Nachwuchsfußball sonst höchst selten vorkommt (so es überhaupt einen Sprecher gibt, was übrigens auch bei unseren Heimspielen nicht der Fall ist).
Dermaßen eingestimmt und unter der einigermaßen Schatten spendenden Tribüne Platz genommen erwarteten wir also einen schweren Gang unserer U-14 gegen die als Spielgemeinschaft mit Zipf antretenden Vöcklamarkter.
Die ersten zehn Minuten des Spiels verliefen weitgehend ereignislos. Dann steigerten unsere Schwarz-Weißen langsam aber sicher das Tempo und in der 15. Spielminute erkämpfte sich Philipp Ablinger an der Mittellinie den Ball und spielte ihn schnell zu Simon Waldhör weiter. Der wiederum sah Tobias Seyr schon losstarten und spielte ihm den Ball in den Lauf. Seyr lief noch einige Schritte und schob das Spielgerät anschließend am herauseilenden Torwart der Heimischen vorbei. Dieses rollte knapp neben der linke Stange zur Gäste-Führung ins Tor.
Ehe es nach 20 Minuten zur ersten organisierten hitzebedingten Trinkpause kam, musste unser Torhüter Alexander Ebner noch die ganze Routine seiner bereits rund siebenjährigen Torhüterkarriere ausspielen, um den raschen Ausgleich zu verhindern. Zum genau richtigen Zeitpunkt eilte er dem anstürmenden Gegner entgegen, verkürzte geschickt den Winkel und konnte mit starker Fußabwehr klären. Gleich nach  der Trinkpause hatten die Volksbank-Jungs erneut Pech, als ein schöner Weitschuss von der Innenstange zurück ins Feld sprang und kein Vöcklamarkter zur Stelle war, um abzustauben.
Nun waren aber wieder unsere Linzer an der Reihe und die machten es wesentlich abgebrühter. Erneut lief ein Angriff über die linke Seite, Simon Waldhör auf Alexander Raffeiner und dessen starke Hereingabe führte im Strafraum zu einem kleinen Getümmel, bei dem einzig und allein Tobias Seyr die Übersicht behielt und trocken einschoss (27.). 
Wenig später gab es für unseren Abwehrriesen Moritz Helm die blaue Karte, weil er einen auf der linken Seite davoneilenden Gegner nur mehr durch ein Foul stoppen konnte. Doch auch in der folgenden zehnminütigen Unterzahl waren es die Gäste, die die größte Chance hatten. Diesmal war es auf der rechten Seite Manuel Golser, der  seinen Gegenspielern auf und davon lief und vor das Tor flankte. Dort stand Tobias Seyr zwar verkehrt zum Tor, doch mit all seiner Erfahrung und seinem Spielwitz sowie seinem heutigen Selbstbewusstsein nahm er den Ball mit der Ferse und brachte ihn beinahe zum lupenreinen Hattrick im Tor unter. Doch Vöcklamarkts Goalie konnte dies auf raten gerade noch verhindern (36.).
Die Halbzeitpause war somit erreicht und der LASK hatte sich in Halbzeit eins passend zur Wetterlage als das abgebrühtere Team erwiesen. Bei etwa gleicher Verteilung der Totchancen hatte man sich eine 2:0-Führung erkämpft.
Diese schien schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff ausgebaut, als bei einem schnellen Konter Philipp Ablinger Berat Bayrami einsetzte und der wiederum geschickt auf Manuel Golser zur Mitte spielte. Der kam jedoch gegen den Keeper einen Hauch zu spät. Dafür spielte er nur drei Minuten später einen herausragend schönen  Pass auf Berat Bayrami , der sich die Chance nicht entgehen ließ und sicher zum 0:3 einschob (49.). Schon wieder eine so abgebrühte Aktion! Kurz darauf hatte erneut Manuel Golser die Chance per Kopfball auf 0:4 zu stellen, doch der Ball strich knapp über das Tor. Dann ließen es unsere Burschen etwas ruhiger angehen, kontrollierten Spiel und Gegner und alles schien in einem relativ entspannten Sommer-Kick zu enden.  Doch – wie so oft im Fußball – wonach es scheint ist nicht immer das, was tatsächlich kommt. Es kam nämlich zu einem Ballverlust im Mittelfeld, es kam zu zwei, drei erstklassigen Kombinationspässen der Spielgemeinschaft, es kam zu einem starken, trockenen Schuss unter die Latte – und so kam es zum 1:3 (65.). Und dass das nicht nur eine Randnotiz blieb, dafür sorgte ein Elfmetertor der Grün-Gelben  zum 2:3 (70.). Die schon sicher geglaubten drei Punkte kamen noch einmal gehörig in Gefahr. Doch während viele Teams – und besonders auch LASK-Mannschaften – in solchen Situationen scheitern, war unsere „Vierzehner“ erneut abgebrüht genug, um das drohende Unheil abzuwenden. Es brauchte dazu einige mutige Angriffe nach vor und – natürlich – einen am heutigen Tag unglaublich starken Tobias Seyr, der sich fünf Minuten vor Ende der Partie den Ball am Sechzehner erkämpfte und nach einigen Schritten Richtung Tormann unser aller Zittern endgültig beendete und das 2:4 realisierte (73.). Noch immer aber wollten sich die tapferen Gastgeber, die vor kurzem auch gegen die SV Ried nur ganz knapp mit 0:1 unterlegen waren, nicht geschlagen geben. Nach einem starken Angriff über die linke Seite hatte Schwarz-Weiß Glück, dass der Schiedsrichter ein Foul, das klar innerhalb des Strafraums passierte, zwar pfiff, den Tatort aber überraschenderweise aus dem Strafraum hinaus verlegte. In der letzten Spielminute sah Moritz Helm noch die rote Karte, da sich der sonst so gelassene Innenverteidiger nach zahlreichen „Nettigkeiten“ seines Gegenspielers leider zu einem Revanchefoul hinreißen ließ.
Dann aber war Schluss im Glutofen von Vöcklamarkt und unsere LASK-Jungs hatten sich die Tabellenführung zurückerobert.
Leider sagt die Tabelle nicht die ganze Wahrheit. Obgleich wir im Moment an der Spitze liegen, können wir kurioserweise nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden. Der Kooperationspartner aus der Vorstadt hat bisher erst sieben Spiele gespielt und diese alle gewonnen, die SV Ried hat bei einem Spiel weniger auch nur zwei Punkte Rückstand. Logisch wäre ein Endstand Pasching vor Ried und LASK – doch was ist im Fußball schon logisch. Die direkten Duelle LASK gegen Pasching und Pasching gegen Ried stehen noch aus und Pasching muss auch noch nach Vöcklamarkt. Bei günstigem Verlauf (etwa eigener Sieg im Derby gegen Pasching und Remis bei Pasching gegen Ried) könnte der Titel doch noch an unsere Jungs gehen, die von den drei Kontrahenten immerhin das klar beste Torverhältnis auf der Habenseite verbuchen können. Für Spannung ist also gesorgt! Daumen halten – und das vielleicht auch einmal vor Ort – für unsere jugendlichen LASK’ler ist also angesagt!
 
Trainer Thomas Hametner:
„Wir mussten heute mit knapper Besetzung anreisen. Nur einen Wechselspieler bei dieser Hitze zu haben, war natürlich alles andere als erfreulich. Umso mehr freut mich die über weite Strecken starke Leistung der Mannschaft gegen einen wirklich guten Gegner. Leider haben wir nach der klaren 3:0-Führung nicht konsequent genug weiter gespielt. Bei einigen sind Lässigkeit und Schlendrian eingekehrt und dann machst du einen Gegner noch einmal unnötig stark. Bei mehr Konzentration in dieser Phase hätten wir sicher höher gewonnen. Aber wie gesagt: Ich freue mich über die Leistung und den Sieg!“
 
Statistik
Spielgemeinschaft Union Vöcklamarkt / Zipf – LASK   2:4 (0:2)
OÖ-Nachwuchsliga – U-14 Frühjahrsmeisterschaft 2015, Runde 8
Samstag, 6. Juni 2015, 12.00 Uhr
Sportzentrum Union Volksbank Vöcklamarkt
50 Zuschauer, Schiedsrichter Oliver Labmayer
 
Tore LASK: Tobias Seyr (3), Berat Bayrami
Aufstellung LASK: Ebner Alexander; Besnik Iseni, Orascanin Muhammed, Helm  Moritz, Marinkovic Petar; Raffeiner Alexander, Waldhör Simon, Ablinger Philipp, Golser Manuel; Seyr Tobias, Bayrami Berat
Ebenfalls zum Einsatz kam: Egger Johannes
Bericht, Fotos und Statistik: Günther Waldhör

(Quellen, teilweise: http://de.wikipedia.org/wiki/Union_V%C3%B6cklamarkt und www.fussballoesterreich.at )

 
 

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Christian Zeintl
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