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9. June 2014
Interview mit Freunden – Siegmund Gruber (Teil 2/2)

Im Teil zwei unseres Interviews mit Dr. Siegmund Gruber erzählt er uns ein bisschen mehr über die Kooperation mit dem FC Pasching, welchen persönlichen Bezug er zu den weitern “Freunden des LASK” hat und was ihm als Ausgleich zum Berufsalltag dient. 

seit1908.at: Sollte die Relegation gespielt werden müssen, was sagst du zu den möglichen Gegnern Parndorf und Mattersburg? Was wäre dein Wunschgegner der bis vor kurzem noch 5 möglichen gewesen?

Siegmund Gruber: Ich habe keinen Wunschgegner. Ich bin der Meinung, dass wir sportlich jeden schlagen können und auch werden. Auch wenn wir momentan vielleicht nicht die beste Leistung abrufen, aber wenn es notwendig ist, werden wir top vorbereitet sein. Und das müssen wir jetzt auch kommunizieren. Wir wissen, was wir tun. Wir wissen, was wir können. Und wir werden die Relegation packen.

seit1908.at: Die Kooperation mit Pasching hat wie vorher schon angeschnitten nicht nur positive Reaktionen hervorgerufen. Wie lange arbeitet man an diesem Projekt bereits und wie weit ist Red Bull in diese Sache noch involviert? War die Verpflichtung von Kovacec schon ein erster Hinweis auf die Zusammenarbeit?

Siegmund Gruber: Naja, die Verpflichtungen von Kovacec aber auch von Blutsch sind in erster Linie den Kontakten von Jürgen Werner zu verdanken. Dass zudem Red Bull grundsätzlich den LASK lieber oben sehen würde in der Bundesliga, ist ja kein Geheimnis. Bei allem Respekt, den man Grödig und Co zollen muss – dort, wo die momentan stehen, müssen wir erst einmal hinkommen – aber das bestbesuchte Ligaheimspiel von Red Bull war nicht gegen Grödig, sondern gegen den LASK, 2008. 25.000 Leute. Aus kaufmännischer Sicht hab ich lieber den LASK oben als die ganzen Dorfklubs. Die Horrorgeschichten, Red Bull wolle sich den LASK einverleiben, sind jedoch haltlos. Die Marke Red Bull geht nur auf Vereine, wo man das Sagen hat. Das klappt bei uns nicht. Sie wollen die Marke Red Bull promoten, nicht LASK. Sie wollen nicht teilen.

Pasching ansich kann sich die Infrastruktur in der Form nun einmal nicht mehr leisten. Der LASK wird dort einen nicht unwesentlichen Beitrag zahlen, um diese nutzen zu dürfen. Wir sind diesbezüglich schon an unsere Schmerzgrenze gegangen. Aber es spricht ja niemand davon, dass wir – abgesehen davon, dass Pasching als Ausweichstadion in den Lizenzunterlagen steht – jetzt nicht mehr auf der Gugl spielen. Wir wollten einfach eine ordentliche Trainingsanlage, um das Nomadentum der letzten Jahre endlich zu beenden. Der einzige Punkt ist, dass Red Bull momentan ebenfalls noch in Pasching eingemietet ist. Die Jugendkooperation rührt daher, dass Pasching einfach in den letzten Jahren eine hervorragende Jugendarbeit geleistet hat, was beim LASK leider vorübergehend nicht der Fall war. Das ist ein Faktum. Dass Red Bull aber irgendwas reinreden könnte, ist absurd. Die haben Liefering in der zweiten Liga, mehr wollten sie nicht. Jetzt wollen sie einfach keine verbrannte Erde hinterlassen und die Jugendarbeit sinnvoll weitergeführt wissen. Red Bull macht eben keine halben Sachen, wie man am Projekt Spielberg sieht. Die wollen ihre Verträge einhalten und das war’s.

Red Bull baut ja auch in Salzburg eine riesige Jugendakademie auf. Damit werden sie über kurz oder lang zu fürchten sein. So verschaffen sie sich einen großen Vorteil. Die Spieler kriegen nicht nur auf dem Fußballplatz eine optimale Ausbildung. Daran muss man sich langfristig auch beim LASK orientieren. Dafür sollte man stehen. Das sind die wesentlichen Fragen, nicht persönliche Eitelkeiten, wer jetzt im Verein ganz vorne steht. Und mit solchen Kickern, die aus dem eigenen Nachwuchs kommen, kann sich dann der Fan auch viel besser identifizieren. Bayern ist hierbei auch ein großes Vorbild. Die wirtschaften gut und stehen jetzt auf einer soliden Basis. Das haben sie sich aber selber erarbeitet. Nicht wie Real. Die sich dann Jahr für Jahr entschulden, indem sie den Trainingsplatz wieder an die Stadt verscherbeln, um ihn dann wieder günstig zurückzubekommen.

Pasching ist einfach im Moment das Beste, was uns passieren konnte. Dort haben wir Trainingsplätze, Kraftkammer, Infrarotkabine, Sauna, Aufenthaltsräume,… Alles, was wir bisher nicht gehabt haben. Jeder Dorfverein hat eine bessere Infrastruktur. Warum? Weil der LASK gar keine hat. Beziehungsweise bisher hatte.

Es ist nicht vorgesehen, dass der LASK in Pasching Meisterschaft spielt. Aber man hat eine sinnvolle Alternative, wenn die Gugl belegt ist.

seit1908.at: Wie sehen jetzt die mittelfristigen Ziele mit dem LASK aus?

Siegmund Gruber: Alles der Reihe nach. Erst einmal der Aufstieg in die „Erste Liga”. Der weitere Weg kann nicht erzwungen sondern muss erarbeitet werden. Das kann man nicht über’s Knie brechen. Natürlich, wenn’s passiert, nimmt man’s mit. Aber da muss man trotzdem noch einige Hausaufgaben machen. Wir wollen sicherlich vermeiden, uns auf irgendwelche finanziellen Experimente einzulassen. Außerdem sollen wir dann nicht gleich wieder gegen den Abstieg spielen sondern gleich auf einer soliden Basis stehen und die Liga langfristig halten beziehungsweise den Blick gen obere Tabellenhälfte richten können.

seit1908.at: Dass du Mag. Christoph Königslehner schon seit der Schulzeit kennst, hast du bereits erwähnt. Gibt es auch zu anderen „Freunden des LASK” längere persönliche Freundschaften?

Siegmund Gruber: Da würde ich jetzt spontan in erster Linie den Eiber Fritz nennen. Aber auch Clemens Strobl und Mike Lachinger kenne ich schon länger. Die Beziehungen haben sich durch die Zeit jetzt natürlich auch intensiviert. Auch zu Leuten wie Georg Starhemberg oder Helmut Oberndorfer hat sich schon ein guter Draht entwickelt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Teilweise bestehen da auch geschäftliche Kontakte, die durch private entstanden sind.

seit1908.at: Jetzt noch ein kurzer Ausflug zur Privatperson Siegmund Gruber: Was bietet dir den idealen Ausgleich zum mitunter stressigen Arbeitsalltag?

Siegmund Gruber: Sport. Radfahren. Auch Triathlon. Relativ viel, 14 Stunden pro Woche mindestens. Oft sitze ich auch am Ergometer und beantworte währenddessen E-Mails oder telefoniere. Ich hab unter anderem schon einen Iron Man beendet. Dieses Jahr fahre ich ein Teilstück des „Race around Austria”. Eigentlich wollte ich ja das ganze mitmachen, aber da ist dann die Sache mit dem LASK dazwischen gekommen. (lacht) Dafür ist momentan zu viel im Kopf.

Paul LItzlbauer
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