MENUMENU
Wohl genährt und gut erholt geht es nun weiter mit unserem Jahresrückblick. Ebendieser zweite Teil behandelt die Monate April, Mai und Juni und somit die vorläufig letzte schwarz-weiße Zeit in der Bundesliga. Dabei fing alles so gut an …
April
Der Meister gastiert auf der Gugl. Am 3. April kommen die Salzburger in die Stahlstadt und tun sich gegen den LASK sehr lange schwer. Im Endeffekt ist das 1:1 (Kaufmann) ein beachtliches, wenn auch kein gutes Ergebnis. Schachner wartet weiterhin auf einen vollen Erfolg. Quasi als Rahmenprogramm zum Sonntagsschlager veranstaltet seit1908.at ein prickelndes Sektpicknick, um Vizepräsidentin Sandy Feierbiest Rpunkt zu demonstrieren, dass man der Partytigerin aus dem VIP-Klub um nichts nachsteht. Zum Feiern ist den Klubverantwortlichen an diesem Sonntag nicht zumute, denn auch das Finanzamt lässt sich das Spiel auf der Gugl nicht entgehen und pfändet Eintrittsgelder. “Ein Missverständnis“, wie Peter-Michael Reichel zu betonen nicht müde werden sollte. „Unsere finanzielle Situation wird immer besser. Wir schreiben das fünfte Jahr in Folge schwarze Zahlen.“ Äh … ja genau.
Eine Woche später setzen unsere Schwarz-Weißen sportlich ein kleines, aber feines Ausrufezeichen. Im Bullenstall zu Siezenheim vermiest der LASK Riccardo Moniz die Trainerpremiere und widerlegt den Mythos des Trainereffekts. Lukas Kragl sorgt mit seinem Treffer für kurzzeitigen Freudentaumel. Aridany Tenesor verletzt sich beim ersten Sieg der Ära Schachner schwer. Ein paar Tage später kommt die Diagnose: Kreuzbandriss. Saison und LASK-Karriere vorbei. Am 16. April erfährt die neue Hoffnung auf den Klassenerhalt einen schwerwiegenden Dämpfer. Mattersburg gewinnt im Horr und der LASK geht auf der Gugl gegen Kapfenberg mit 0:3 unter. Rechnerisch ist der Klassenerhalt noch drin, nur so recht glauben will nach der schwachen Leistung gegen den KSV kaum einer. Präsident Peter-Michael Reichel sieht den drohenden Abstieg nicht so eng. Man ist viel besser auf die Erste Liga vorbereitet und “die wirtschaftlichen Grundvoraussetzungen sind viel besser“, als nach dem letzten Abstieg.
Am 22. April geht die LASK-Vollversammlung im Linzer Novotel über die Bühne. Beim LASK sei alles super, wird der Präsident sagen und Bereitschaft signalisieren, bei einem entsprechenden Offert auch seine Anteile zu verkaufen. Einen Tag danach ist Matchday und das Spiel der allerletzten Chance. Man gastiert im Pappelstadion und man kämpft. In Minute 80 bringt Daniel Kogler die Schwarz-Weißen in Front, doch die Burgenländer können mit dem letzten Spielzug aus Abseitsposition ausgleichen. Der LASK ist abgestiegen. Tags darauf sind auch die Juniors in den Medien. Beim Regionalligaspiel gegen Gleinstätten bricht Schiedsrichter Helmut Trattnig das Spiel in Minute 89 ab. Kevin Wimmer und Ken Noel sehen Rot, bei der anschließenden Rudelbildung ist der Unparteiische nicht mehr Herr der Lage und pfeifft ab. Diese bitteren Tage gipfeln am Freitag, den 29. April, als der Senat 5 der Bundesliga dem LASK die Lizenz für die kommende Spielzeit verweigert. Ein Missverständnis? Oder hat sich Peter-Michael Reichel gar verrechnet? Triste Situationen verlangen manchmal aufmunternde Heiterkeit. Dachte Reichel und sprach gegenüber den OÖN, dass ein Neuanfang im Unterhaus wohl die Zukunft des LASK sei. Am Samstag gastiert die SV Ried in Linz. Das Spiel endet 1:1 (Piermayr).
Mai
Am 5. Mai rudert der Präse in St. Marien im Rahmen einer Podiumsdiskussion zurück. Alles nur ein Witz, Protest natürlich fristgerecht eingelegt. Zum Lachen ist niemandem zumute. Rücktrittsaufforderungen prallen an ihm ab. „Ich schließe es aus, dass ich mich zurückziehen werde. Ich lasse mich nicht wegmobben“ – Leider Kein Witz. Reichel sieht sich als Opfer, unterstellt ÖFB-Präsident Leo Windtner persönliche Motive in Sachen AVE-Rückzug. Fußball wird wieder am 7. Mai gespielt. Im Rahmen der 32. Runde kassiert der LASK gegen die Austria fünf Bummerl. Dass Flo Metz nach 7 Monaten Verletzungspause ein Comeback feierte, tröstet da kaum.
In der Regionalliga Mitte gibt es ein torloses Linzer Derby. Am Mittwoch erzielt die erste Mannschaft des LASK in Wiener Neustadt selbiges Ergebnis. Der Klassenerhalt ist nun auch rechnerisch unmöglich. Rund 50 mitgereiste LASK-Fans zahlen keinen Eintritt. Mit dieser Ausnahme bleibt es jedoch turbulent beim LASK.
Aufatmen dann am Freitag, den 13. In zweiter Instanz erhält der LASK doch noch die Lizenz, die Planungen für die Erste Liga können beginnen. Dass Rene Aufhauser bleibt, scheint nahezu fix. Auch bei Kragl und Mandl stehen die Zeichen auf Verbleib. Doch auch die Meisterschaft ist noch nicht zu Ende gespielt. Die Gegenwart heißt tagsdarauf der künftige Meister Sturm Graz und eine 0:2 Heimniederlage. Die Juniors hingegen sind mit einem 3:2 Sieg gegen Aufstiegsaspiranten GAK weiterhin auf Meisterkurs. Der LASK ist durch seinen Präsidenten wieder am 18. Mai in den Medien. Mit Blauen Briefen kündigt PMR nahezu seinen kompletten Stab, ist aber um eine raffinierte Erklärung nicht verlegen. Er habe es tun müssen, um hinsichtlich der Lizenzierungsverfahren die Kündigungsfristen zu wahren. Nicht einmal die Hälfte der Gekündigten wird wieder eingestellt. Am Wochenende wartet in Innsbruck das vorläufig vorletzte Bundesligaspiel. Mit einer Rumpftruppe und wieder einmal ohne Torerfolg kehrt man heim. Bei Lukas Kragl wird die Option gezogen. Zwei weitere Jahre bleibt er beim LASK. Ablöse will trotz Interessensbekundungen niemand zahlen. Der letzte Spieltag geht am 25. Mai über die Bühne. Schon Stunden vor dem Anpfiff wird Hannes Aigner als Verpflichtung für die kommende Saison präsentiert. Das Spiel selbst beginnt ebenso überraschend. Leo Kaufmann bringt den LASK gegen Rapid in Front, die Hütteldorfer können das Spiel aber noch mit 2:1 gewinnen. Der LASK verabschiedet sich mit einer Niederlage aus der Bundesliga.
Auch personell tut sich einiges: Die drei Spanier, Zickler, Lukas, Atan, Bukva und Derdak werden gehen. Soviel steht fest. Zwei Ligen drunter geht die Überraschung der Juniors in die Schlussphase. Am 31. Mai gibt der LASK die Verpflichtung von Harald Unverdorben bekannt.
Juni:
Die Geschehnisse im Monat Juni sind ob der spielfreien Zeit überschaubar. Zur Überbrückung wird gerüchtet und ab und an ein Vollzug gemeldet. So beispielsweise am 13. Juni als die SV Ried Emmanuel Schreiner unter Vertrag nimmt. Einen Tag später gibt die Admira den Transfer von Emin Sulimani bekannt. Der 14. Juni markiert auch den Trainingsstart beim LASK. Trainer Schachner befindet sich in der Kaderplanungsphase, nennt die Meisterschaft als Ziel und den WAC, Altach und Austria Lustenau als schärfste Mitstreiter. Am 18. Juni wird endlich wieder Fußball gespielt. Beim ersten Testspiel zur neuen Saison wird Puchenau mit 7:0 vom Platz gefegt. Von der Juniors-Meistermannschaft wechseln Weissenböck, Hintringer und Piesinger zu Aufsteiger Blau-Weiss-Linz. Reichel sucht einen Trainer für die Juniors. Die Namen Ewald Brenner und Markus Weissenberger fallen des öfteren. Der LASK fährt auf Trainingslager nach Bad Hall und testet am 24. Juni in Regau gegen den FC Wels (6:1). Anton Dunkovic ist für die Mittelfeldposition auf Probe beim LASK. Weder gegen den Regionalligisten, noch beim 3:1 gegen Kosice kann sich der Kroate empfehlen. Die vakante Spielmacherposition sollte erst gut ein Monat später besetzt werden.
Teil 3 des Jahresrückblicks folgt am 29.12. …