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1. February 2011
Kontinuität einmal anders

Da machte es Boom! Wieder einmal. Der LASK hat am letzten Tag des offenen Transferfensters alle überrascht. Noch vor wenigen Tagen blieb offen ob überhaupt alle Testspieler aus Spanien einen Vertrag über den Jänner hinaus in Linz bekommen. Als mögliche Neuverpflichtungen waren Dominic Hassler und Haris Bukva im Visier. Doch gestern kam es nun doch anders.

 

LASK plötzlich mit 30-Mann-Kader

Gespannt verfolgten am gestrigen Abend hunderte LASK-Fans via Internet das Geschehen am Transfermarkt. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die erste Vollzugsmeldung gab es kurz vor halb 10 Abends. Cem Atan, ehemals SV Mattersburg und Sulejman Krpic, jener Stürmer der ohne Einverständnis von Trainer Zellhofer in das Trainingslager nach Side geschickt wurde, wurden auf lask.at als verpflichtet gemeldet. Auch die beiden bisherigen Testpiloten aus Spanien – Aridane Tenesor und Lopez Garcia – wurden schlußendlich mit einem Vertrag in Linz ausgestattet. laola1.at meldete zeitgleich die Vertragsunterzeichnung des 20-jährigen Admira-Talents Ken Noel.

Doch wo waren die im Vorfeld kolpotierten Transfers von Haris Bukva und Dominic Hassler (beide Sturm Graz)? Kurz nach 23 Uhr war es dann klar. Die Leihe von Bukva war in trockenen Tüchern. Dominic Hassler hingegen bleibt ein “Blacky”. Abgegeben wurde dennoch kein Spieler mehr. Somit hat der LASK einen unglaublichen 30-Mann-Kader für die Rückrunde zur Verfügung. Wer diesen Aufwand beim ohnehin finanziell angeschlagenen LASK finanzieren soll? Tja, das wüssten wir auch nur zu gerne.

Stress vorprogrammiert

Sicher. Der ein oder andere Kaderspieler wird seine Beine in der Frühjahrs-Saison bei den Amateuren in der Regionalliga vertreten. Ebenso der Neu-Stürmer Ken Noel, der auf Leihbasis mit einer Kaufoption ausgestattet von der Südstadt nach Linz wechselte. Dennoch muss überlegt werden ob eine derartige Kadergröße in dieser Situation auch nicht zum Problem werden kann. Der Abstiegskampf verlangt ein gutes Mannschaftsgefüge. Zusammenhalt ist hier ein wichtiges Kriterium. In diesem Zusammenhang problematisch zu sehen ist der Transfer von Cem Atan. Der Mittelfeldspieler – von Genclerbirligi Ankara (TUR) gekommen – wurde einst, nach mehreren nächtlichen Eskapaden, vom SV Mattersburg aussortiert. Zuletzt machte Atan 2008 Schlagzeilen, als er mit über 2 Promille in einer Discothek dessen Personal und Gäste attackiert und bespuckt haben soll. Jedoch – der LASK hat Erfahrungen mit “Skandal-Kickern”.

Auch Roman Wallner hatte in jungen Jahren seine Flausen im Kopf. In Linz kam der Stürmer wieder zu alter Stärke zurück und schaffte letztendlich den erneuten Sprung in das österreichische Nationalteam. Völlig ohne Eskapaden. Fußballerisch ist Cem Atan mit Sicherheit eine Bereicherung der ohnehin faden LASK-Offensive. Hält er den Ball Abseits des Platzes flach, könnte der Wallner-Effekt erneut einsetzten.

Viel Arbeit für Zellhofer

Die LASK-Führung bleibt jedoch kontinuierlich seiner Idee von Teambuilding treu. Transferzeiten werden in Linz dafür genutzt den Kader nach Belieben auszutauschen. Nach dieser Wintertransferperiode wurden für diese Saison nun insgesamt 20 (!!) neue Spieler geholt und 19 (!!) Spieler mussten den LASK verlassen. Wohl einmalig in ganz Europa. Gratulation dazu! Dass in Linz jemals eine Mannschaft entsteht ist wohl reine Utopie. Zumindest unter der Präsidentschaft von Peter-Michael Reichel.
Gespannt kann man auch auf die Reaktionen von Georg Zellhofer sein. Ob Zellhofer bei diesen Transfers miteinbezogen wurde, ist schwer zu bezweifeln. Mit Sulejman Krpic ist nun auch jener Stürmer verpflichtet, den der LASK-Trainer nicht einmal besichtigen wollte (seit1908.at berichtete – zum Bericht). “Den nehm ich sowieso nicht”, wurde Zellhofer in Side zitiert. Krpic ist aber jetzt da. Die Voraussetzungen für eine optimale Zusammenarbeit sind also vollends gegeben.

Zumindest die Leihe von Haris Bukva hat geklappt. Der gebürtige Linzer bleibt bis zum Jahresende beim LASK. Eine Kaufoption war nicht auszuhandeln. Sturm Graz-Manager Oliver Kreuzer dachte laut sturm12.at (zum Bericht) niemals an einen Verkauf Bukvas: “Wir werden Haris ganz sicher nicht verkaufen. Einzig eine Leihe kommt in Frage” und fügte noch an: “Haris hat Vertrag bis 2013. Da geht nichts. Ich weiß gar nicht, ob für den LASK eine Ablösesumme finanzierbar wäre.” Das Leihgeschäft kam im Übrigen auch auf Initiative vom 22-jährigen selbst zu Stande. Bukva hatte in Graz nicht die gewünschten Einsatzzeiten erhalten. Beim LASK will er nun wieder voll angreifen und sich für einen Stammplatz in Graz empfehlen.

Es sind nun noch 12 Tage bis zum Spiel gegen Mattersburg. Wie unser Trainer aus diesem Haufen nun eine Mannschaft machen möchte bleibt wohl sein Geheimnis. Wir von seit1908.at bleiben dran und hoffen baldigst dazu etwas berichten zu können!

Seit1908
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