News

19. July 2011
Linz lebt auf!

Auch einen Tag nach dem ersten von insgesamt vier Linzer Derbys in dieser Saison sind viele Fans noch von den gestrigen Eindrücken gefesselt. Die im Vorfeld hohen Erwartungen an diese Begegnung wurden gar übertroffen. Ob Spieler, ob Funktionär, ob Fan egal welchen Lagers – dieses Spiel hinterließ bei wohl jedem Anwesenden einen unvergesslichen, einmaligen Nachgeschmack.

Benjamin Freudenthaler sprach zum Beispiel von “Gänsehaut pur”, Blau-Weiß-Goalie David Wimleitner absolvierte trotz des Verdachts auf einen Nasenbeinbruch die volle Spielzeit, Ulrich Winkler verlor bei der Aktion zum 0:1-Gegentreffer im Zweikampf einen Zahn. Ein Derby eben! Selbst ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini (Anm.: 79-80 absolvierte Constantini 28 Saisonspiele für den LASK) war zu diesem Spiel angereist und wie auch wir sah der Nationalteamcoach zwei offensiv ausgelegte Teams, die beide auf Sieg spielten.

Während die Unsrigen bei ihrer Choreographie auf die von Fanseite nie akzeptierte Nennung der Stadt im Vereinsnamen aufmerksam machten, wollten die Blauen verdeutlichen, dass der Geist des SKV´s (Anm.: SK Voest) nun im Nachfolgeverein FC Blau-Weiß Linz weiterlebt. Ob dies auch so stimmen mag und welche Argumente auch immer dagegen sprechen  ist eine Diskussion für die Wirtshausstammtische oder Ähnliches.


Für die Fanszenen beider Klubs war dieses Spiel trotz oder eben gerade ob der großen Rivalität eine Art gegenseitige Befruchtung. Der von den LASK-Fans geplante Marsch war durchwegs ein Erfolg, der Auswärtssektor (knapp 1700 Plätze) war gerammelt voll, die Stimmung während dem Spiel war wie zu den jüngst besten Zeiten unbeschreiblich gut. Den Gastgebern merkte man die 14-jährige Abstinenz vom Profibetrieb zwar an, aber auch bei den Blau-Weißen schwenkte ein Sturm an Emotionen mit.


Einen Tag später waren zahlreiche Postings via Fanforen, Facebook oder Twitter zum 75. Linzer Derby im Umlauf. Das Derby war aber nicht nur virtuell Gesprächsthema. Auch am Arbeitsplatz wurde über die Punkteteilung heftig diskutiert. Selbst Leute ohne gröberen Fußballzugang wollten etwas über die Partie wissen, bzw. sich in Diskussionen darüber einklinken. Es war eben ein ganz besonderes Spiel. Ein Spiel über das man sich als Fan wirklich freuen kann. Vorallem wenn von Fanseite der Spagat zwischen Rivalität und Respekt geschafft wird. In Linz steckt also Potential für etwas Großes. Soviel wurde gestern wohl jedem klar, der Teil dieser Linzer Derbygeschichte war.

Seit1908
Tags: