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3. May 2012
Lizenz verweigert

Der LASK kämpft zumindest im theoretischen Bereich noch um den direkten Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse, doch seit Montag ist nun nicht mal der Verbleib in der zweiten Liga Österreichs mehr gesichert. Der Senat 5 verweigerte dem LASK als einzigen Klub aller Profivereine in unserem Land die nötige Spielberechtigung.

Gestiegenes Eigenkapital reicht nicht

Bereits Wochen vor der Bekanntgabe des Lizenzentscheids hörte man es aus vielen Richtungen, dass der LASK die Lizenz nicht bekommen würde. Da war einst auch ein Artikel erschienen, wonach der schwarz-weiße Traditionsverein noch Zahlungen an die eigene Akademie zu leisten hätte um diese als Bestandteil der Lizenzbestimmungen anführen zu können. Offiziell schmetterte der LASK diesen Vorwand aber ab. An diesem Gerücht sei nichts dran, alle Zahlungen wurden geleistet. Auch Präsident Reichel zeigte sich noch vergangenen Freitag, beim Ligaspiel gegen Hartberg, im Interview noch optimistisch die Lizenz bereits in erster Instanz zu bekommen. Man habe gut bilanziert, das Eigenkapital sei gestiegen. Letztlich kam es dann aber doch wieder einmal ganz anders.

Wie wir in Erfahrung bringen konnten, war dem Senat 5 der Bundesliga einige Kleinigkeiten unklar. Der größere Punkt betraf die langfristige Finanzierung des Vereins, sprich die finanzielle Perspektive der nächsten 2-3 Jahre (Stichwort: Abbau der Altlasten). Bei der ständig schwindenden Anzahl von Sponsoren und Zusehern, dem spürbaren Desinteresse der oberösterreichischen Wirtschaft einen LASK unter der Führung des derzeitigen Präsidenten zu pushen, sowie die Funkstille der heimischen Politik, ist das auch kein Wunder. Für den LASK kam der negative Lizenzbescheid aber doch überraschend. „5 Teams haben die Lizenz unter einer Auflage bekommen – warum wir nicht?“ fragte Klubchef Reichel öffentlich in die Runde und witterte böses Blut. Der Senat 5 hält beim Thema LASK wohl mittlerweile auch die Samthandschuhe unter Verschluss.

Gerüchte und Wahrheiten

LASK-Fans sind bekanntlich im ganzen Land, sowie in allen sozialen Schichten vertreten und so kommt es auch immer wieder zu Diskussionen zur Lage des 104-jährigen Klubs in Wirtschaft und Politik. Von dieser Seite war zu hören, dass ein Herr Windtner (ÖFB-Präsident) im Zuge der Lizenz hinter den Kulissen intervenierte, dem LASK die Lizenzvergabe so schwer wie möglich zu machen. Es handelt sich dabei wohlgemerkt um ein Gerücht. Dass dem Generaldirektor der Energie AG die derzeitige Lage „seines“ LASK überhaupt nicht schmeckt ist aber kein Geheimnis mehr. In der Hinterhand soll Windtner sein Wirtschaftskonsortium an der kurzen Leine halten um im Falle einer Befreiung des LASK – sprich: mit dem Abtanken dessen Präsidenten – ihn wieder aus vollster Kraft zu unterstützen. Diese These ist vielleicht weit hergeholt – ganz unrealistisch erscheint es einem jedoch doch nicht. Wir messen solchen Gerüchten aber mal nicht allzu viel Bedeutung bei. Wir orientieren uns am Ist-Zustand und der zeigt sportlich wie auch wirtschaftlich einen tiefe Minuskurve auf. Die öffentliche Wahrnehmung – oder nennen wir es Image – des LASK gelangte mit den Jahren ohnehin schon an einen dramatischen Tiefpunkt. Ein mittelloser Kleinzirkus, ohne Löwen oder Seiltänzern aber dafür mit einem unlustigen Clown, hat mittlerweile wohl eine bessere Nachrede und damit größere Chancen auf ein Sponsoring, als der einstige „Stolz von Oberösterreich“.

Der LASK hat nun bis 10. Mai Zeit die fälligen Sicherheiten und Bedingungen der Bundesliga zu übermitteln. Aber auch wenn die Lizenzerteilung in zweiter Instanz glückt, der Nachgeschmack bleibt ein bitterer. Als einziger Profiklub die Lizenz nicht bekommen zu haben ist schlicht und einfach an Peinlichkeit nicht zu überbieten und doch scheint dies dem gesamten Vereins/Firmenkonstrukt des LASK einfach nur logisch. Ganz Linz, ganz Oberösterreich – wahrscheinlich ganz Österreich fragt sich, wie lange es wohl noch dauert bis es dem LASK „die Schlapf’n ausziagt – wie es in unserer schönen Sprache heißt.

Bitte, Bitte, Bitte!!!

Herr Reichel sollte die gutgemeinte Beratung der Fans befolgen und endlich zum Entschluss kommen, dass ein erfolgreicher LASK unter seiner Führung nicht möglich ist und das Zepter an andere überreichen. Zu schwer wiegt das öffentliche Gegengewicht um aus dem LASK wieder den Verein zu machen, der er noch vor wenigen Jahren war.

Seit1908
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