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4. October 2013
Man lernt es einfach nicht

Freitag – 6.45 Uhr – in Urfahr. Es sollte ein schöner Tag werden. Bei Sonnenstrahl und Morgenkaffee schlug ich heute – wie immer – zuerst den Sportteil der OÖ Nachrichten auf. Da war es dann auch schon wieder vorbei mit der guten Laune. Was musste ich da lesen? Der LASK, in Person von Teammangager Gerhard Klein, meldete sich dort zum Thema Fans zu Wort und zeigte dabei einmal mehr auf, dass der Verein nach wie vor keine Ahnung hat wie er mit den eigenen Fans umgehen soll.

Der Stadionboyott der LASK-Fanszene zerrt an den Nerven des Klubs – und auch im Budget, wie man aus den Worten vom Teammanager entnehmen kann: “„Auswärts tragen die Fanclubs und Boykottierer (Anm.: Anhänger, die gegen Noch-Präsident Peter Michael Reichel protestieren) den Vereinen das Geld hin und machen super Stimmung, aber daheim sind sie nicht anwesend.“ (Gerhard Klein, OÖN-Zitat) Das erste Mal wurde also öffentlich zugegeben, dass die Anzahl der Boykottierer weit über eine “kleine Randgruppe” hinaus angewachsen ist. Bei jedem anderen Klub würden wohl die Fan-Alarmglocken läuten. Sportlich läuft es für den Klub optimal – trotzdem kommen kaum Besucher zu den Heimspielen. Ein Fakt, der einem Fußballklub wohl genügend Anlass dazu gibt, die Arbeit zu seinen Fans zu intensivieren. Nicht so beim LASK. In Linz wird sanktioniert.

Die vom LASK, zur Verbesserung der Kommunikation mit seinen Fans, selbst eingeführten Fantreffen sind, so Klein, “vorerst auf Eis gelegt”. Des weiteren wird eine Sperre der Stehplatztribüne überlegt. Hiermit würde man also genau diejenigen bestrafen, die trotz Amateurliga und ettlichen Verfehlungen der Vereinsspitze nach wie vor hinter der Mannschaft stehen. Dass es dieser Verein einfach seit Jahren nicht auf die Reihe bringt, eine intakte Fanarbeit auf die Beine zu stellen ist ja kein Geheimnis. Das dies aber auch weiterhin seine Fortsetzung findet, ist kurzum gesagt, ein Trauerspiel. 

Das Verhältnis zwischen Fans und Verein ist ohne Zweifel zerrüttet und die Aussichten auf Besserung, aufgrund der deutlichen Standpunkte beider Parteien, sicherlich schlecht. Nur wem bringen Sanktionen, Strafen oder Verweigerung etwas? Niemanden. Wer möchte, dass bei den Heimspielen wieder der Bär los ist, muss daran arbeiten und sich nicht davon distanzieren. Der LASK muss endlich verstehen, dass das Herz dieses Klubs seine Fans sind und sich den Problemen stellen, als sich vor ihnen zu verstecken.

Dem schwarz-weißen Traditionsklub drückt der Schuh gewaltig. Finanziell, in der Organisation (aufgrund von Personalmangel), wie auch bei den Fans.

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