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30. December 2017
“Merk-würdige” Spiele

„Merk-würdige“ Spiele

 

Es war im Februar des Jahres 1978. Da war ich zum ersten Mal im Stadion. Zumindest soweit ich mich erinnere. Zum ersten Mal durfte ich ein Spiel des Vereines verfolgen, von dem mir mein Vater schon lange erzählt hatte. Da war noch mehr – ich war wohl etwas über vier Jahre alt, vielleicht auch schon Sechs. Da waren wir eines Sonntags in einem Restaurant essen. Auf einmal steht mein Vater auf und sagt zu mir, „Christoph, komm, das ist der …“. Am Nachbartisch aß ein LASK-Spieler mit seiner Familie. Mein Papa hat mich vorgestellt, der Spieler hat mich angelächelt. Und ich – mir kam kein Wort über die Lippen, ich stand stumm da und bewunderte den Spieler. Heute würde ich viel dafür geben, wenn ich wüsste, wer das damals war.

Das war also mein erstes Mal im Stadion, damals noch die Gugl. Und viele Spiele sollten noch folgen. Am Anfang immer mit meinem Vater. Oft bekam er vom LASK-Vorstand Franz Enzenebner eine Karte, gleich neben der Ehrentribüne (kein Vergleich zu heute, die war damals oft schütter besetzt). Ich erinnere mich, als ein Fan neben mir laut ein: „HEEEEEEEEEELIIIIII“ anstimmte. Dieser Ruf war im ganzen Stadion zu hören. Ja, der große Helmut Köglberger – den durfte ich damals live erleben.

Die Jahre gingen ins Lande, mein Vater kam nicht mehr regelmäßig mit. Manchmal ja, und dann, so wie ich, am Steher, direkt bei der Mittellinie. Übrigens – damals gab es keine „Wellenbrecher“ am Stehplatz. Man stellte sich auf die Stufen und konnte, wenn man wollte, von ganz hinten nach vorne laufen, springen, … geschweige denn Dach. Einmal war der ORF ganz streng zu den Linzer Vereinen. Er stellte ihnen die Rute ins Fenster und wollte sie bald nicht mehr im Fernsehen zeigen – die Werbung im Linzer Stadion war zu viel (!). man stelle sich das heutzutage vor. Der Grund? Auf den Stufen im Stehplatzbereich waren auf der lotrechten Seite Werbung. Und die war dem ORF zu viel. Zumindest kurzfristig.

Jetzt ging ich mit meinen Freunden ins Stadion. Einmal teilte eine Partei, die wir alle nicht mochten, einen Spielplan aus. Der wurde dann trotzdem genommen und die Ergebnisse eingetragen. Oder es wurden am Eingang eine neue Süßigkeit verteilt. Ein Schokoriegel, bei dem gleich zwei Riegel in einer Verpackung drinnen war (damaliger Name: Raider 

Christoph Froschauer
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