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“Der Ticketverkauf für das Auswärtsspiel in Alkmaar beginnt am 21.1.20.” – So oder so ähnlich hieß es vor einigen Wochen in einer Aussendung des LASK. Danach richteten sich auch viele Fans – Schichten wurden verschoben, Termine abgesagt, Zeitausgleich oder Urlaub genommen – nur um Karten für ein Fußballspiel zu kaufen. Was dann geschah ist allgemein bekannt. Der Verkauf wurde kurzfristig früher anberaumt, die wenigen freien Karten waren binnen weniger Stunden weg. Wer Glück hatte und zufällig Zeit hatte, wird im Februar in Alkmaar stehen, viele andere gingen leer aus.
Bereits im Vorhinein wurde mit den Fanclubs, wie international auch üblich, ein Kontingent ausgemacht, über das sie frei verfügen können. Diese schrieben intern aus, dass man sich bei ihnen für ein Ticket anmelden kann und dann auch garantiert eins erhält. Was überbleiben würde, hätte in den freien Verkauf gehen können.
In etwa zur selben Zeit wurde auch der BWT-Fanflieger bekanntgegeben, für den ebenfalls viele Tickets reserviert werden mussten. Das ist an sich eine nette Geste, dieses Angebot jedoch erst zu veröffentlichen, wenn viele bereits individuell gebucht haben und dann Karten für diesen Flieger zurückhalten zu müssen ist, vorsichtig ausgedrückt, eher unklug. Das aber nur nebenbei.
Anstatt nun abzuwarten, wie viele Karten den Fanclubs vom Kontingent übrig bleiben würden und später alle übrigen Karten gemeinsam zum geplanten Termin zu verkaufen, wurde versucht, diesen Fehler auszubessern, indem man öffentlich auf Facebook und Instagram, für tausende Menschen sichtbar, dazu aufrief, sich an die Fanclubs zu wenden, denn diese hätten 50% des Kontingents erhalten. Dass es nur 300 der 850 Karten (und eben nicht 50%) waren, sei hier ebenso erwähnt wie die Nachfrage des Vereins bei den Fanclubs, ob sie private Kontaktdaten dieser veröffentlichen dürften. Man will sich gar nicht vorstellen, mit welchem Aufwand die Verantwortlichen der Fanclubs überschüttet worden wären.
Am nächsten Tag konnten viele Leute vorerst aufatmen. Die Buchungsbestätigung der Reise sollte per Mail an den Verein gesendet werden und dieser wird versuchen, sich jeden einzelnen Fall anzusehen und zu lösen. Man konnte davon ausgehen, dass dafür ein Teil des Kontingents für den BWT-Flieger verwendet wird, jedenfalls aber keine Karten, auf die der LASK zu diesem Zeitpunkt keinen Zugriff hat.
Wir erinnern uns: Das Kontingent der Fanclubs beträgt 300 Karten. Diese hätten bis Ende der darauffolgenden Woche (also immer noch rechtzeitig vor 21.1.) bekanntgegeben, wie viele benötigt werden. Am Montag, den 13.1., wurden die Fanclubs angerufen und gefragt, ob man denn schon sagen könne, wie viele Karten die Fanclubs brauchen würden. Darauf wurde geantwortet, dass vermutlich 50 Tickets übrigbleiben würden, man jedoch mit einer fixen Zusage diesbezüglich noch bis zum Ende der Frist abwarten möchte. Immerhin wären diese Karten über die Fanclubs bereits von den jeweiligen Personen bezahlt gewesen.
Nun sollte man meinen, dass alles seinen geregelten Lauf nehmen kann. Für die Aktion des Vereins gibt es eine Warteliste, die Fanclubs geben bekannt, wie viele Karten sie benötigen, erhalten diese und der Rest wird an die Wartelistenplätze vergeben. Bei der großen Nachfrage an Tickets wären wohl ohnehin einige Leute ohne Karte geblieben, so hätte man den Schaden zumindest so gering wie möglich halten können.
Was macht aber nun der LASK? Er zieht ohne weitere Rücksprache die 50 Karten des Kontingents trotzdem ab, die Fanclubs haben am Ende Bestellungen und Geld für 280 Karten erhalten. Nicht nur Adam Riese sollte nun erkennen, dass 30 Karten aus dem Kontingent fehlen. Das muss man sich mal vorstellen: Am Freitag, den 10.1., ruft der Verein öffentlich dazu auf, sich bei den Fanclubs zu melden, denn diese verfügen ja noch über Karten. Nicht mal eine Woche später reduziert der Verein genau dieses Kontingent. Nicht nur, dass dies viel Mehrarbeit für die Fanclubs brachte, dies zu koordinieren, nein, so wurde auch der Druck, Karten anderweitig zu organisieren von einigen hauptberuflichen Mitarbeitern des LASK genommen und stattdessen den ehrenamtlich arbeitenden Fans auferlegt. Stand heute fehlen noch 14 Karten für Personen, die diese bereits bezahlt hatten.
Die Fanclubs versuchten nun über Kontakte in Holland noch irgendwie an Karten für die Nebensektoren zu kommen, was auch gelang. Vorerst. Gerade als man Vollzug vermeldete, wurden alle Karten von AZ storniert. Man gehe davon aus (selbst bei niederländischen Käufern), dass diese Karten für Fans aus Österreich (und somit, laut E-Mail von AZ, Personen, von denen eine Gefährdung der Sicherheit ausgehen würde) gedacht sind und müsse daher aus Sicherheitsgründen bereits bezahlte Karten stornieren. Unter Androhung einer Geldstrafe und Stadionverbot wurde es den Holländern verboten, Karten an Österreicher weiterzugeben. Der Kauf durch Schweizer oder Deutsche funktionierte anfangs ebenso, jedoch wurden auch diese Karten nachträglich storniert, weil es Ausländern nicht mehr gestattet sei, Tickets für dieses Spiel zu kaufen. Ganz abgesehen von der moralischen Unart (Ausländern mit gebuchter Reise und gültigen Tickets den Spielbesuch zu verwehren und legal gekaufte Tickets zu stornieren), ist dies rechtlich dank irgendwelcher Paragrafen wahrscheinlich sogar zulässig – ein Problem besteht nun aber dennoch.
Nun stehen also all jene ohne Karte da, die angeboten hatten, in die Nebensektoren auszuweichen und so den Fanclubs, vor allem aber dem Verein, einen großen Gefallen getan hätten. Das darf nicht zugelassen werden. Das kann nicht im Sinne des Vereins sein, das muss vom LASK zum Wohlwollen aller geregelt werden. Es geht auch nicht darum, irgendjemandem mehr oder jemand anderem weniger das Recht zuzusprechen, in Alkmaar im Auswärtssektor zu stehen. Bestimmt halten all jene, die bereits im Besitz eines Tickets sind, dieses zurecht in ihren Händen. Es kann und darf jedoch nicht sein, dass Karten ohne Rücksprache aus einem Kontingent genommen werden, das nicht der Verein selbst verwaltet, schon gar nicht deshalb, weil diese Situation einzig und allein der LASK zu verschulden hat. Weiters wurden bei der Aktion mit den Buchungsbestätigungen die Karten ungeprüft an jegliche Personen vergeben, während bei den Fanclubs hauptsächlich jene Personen bestellten, die fast immer und überall dabei sind.
Fairerweise muss gesagt werden, dass der LASK in den letzten beiden Wochen durchaus bemüht war, noch ein kleines Zusatzkontingent von AZ zu erhalten, was jedoch an den Holländern scheiterte. Dennoch muss hier noch eine Lösung gefunden werden.
Wir fordern daher vom LASK:
Es ist uns völlig klar, dass am Ende einige Personen enttäuscht gewesen wären, weil sie keine Karten erwischt hätten. Unter Umständen hätten auch diese bereits gebucht gehabt, allerdings hätte bei einem regulären Ablauf niemanden die Schuld getroffen. Jetzt aber seid ihr an der Reihe, das Problem zumindest für jene Leute zu lösen, denen ihr die Karten weggenommen habt.
Unterzeichnet, mit der Bitte, dies zu regeln,
eure Fans