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20. September 2015
Mit Hartnäckigkeit zu spätem Spielrausch und drei wichtigen Punkten

Am Mittwoch, 16. September stand für die schwarz-weiße U-16 das Spiel der 1. Runde in der Oberösterreichischen Nachwuchsliga am Programm. Da es aber bei der Terminisierung der Meisterschaftsrunden Umstellungen gab, war es bereits das dritte Spiel, das unsere Jungs zu bestreiten hatten.

Je einmal hatte man das Feld als Sieger und als Verlierer verlassen – gegen die Union Pregarten hatte man eine 2:0-Pausenführung noch aus der Hand geben müssen und mit 2:3 verloren, gegen den UFC Eferding wiederum konnte man zwischenzeitliche Rückstände – 0:1 und 1:2 – noch in einen spektakulären 5:2-Sieg verwandeln. Die Partie gegen die Messestädter konnte also durchaus als richtungsweisend für den weiteren Verlauf der Meisterschaft angesehen werden. In diesem Jahrgang gibt es vom LASK ja auch einige Spieler in der Akademie, die jedoch als Solche nicht bei allen Spielen der Klub-Meisterschaft mitwirken. Am heutigen Abend trat man ohne alle Akademie-Spieler an. Dafür fiel auf, dass der nach längerer Verletzungspause erfreulicherweise wieder genesene Abwehrspieler Matthias Schatzeder zu seinem ersten Einsatz kam.

In Wels steht man fußballerisch gesehen schon ganz im Banne des bevorstehenden Zweitrundenspiels im ÖFB-Cup gegen den österreichischen Rekord-Pokalsieger Austria Wien.
Dieses „Zuckerl“ hatte man sich mit einem doch etwas überraschenden 1:0-Auswärtssieg beim Regionalligisten Schwarz-Weiß Bregenz verdient. Während es in der OÖ-Liga für den Welser Fusionsclub – 2003 aus SK Eintracht Wels und FC Union Wels entstanden – noch nicht nach Wunsch läuft – nach sechs Runden belegt man nur den vorletzten Rang (15.) – sind die etwas jüngeren Welser stark in die Nachwuchsliga gestartet. Gegen Eferding (1:0) und Vorwärts Steyr (4:3) konnte man sich das Punktemaximum erkämpfen.

So wartete ein selbstbewusster Gegner auf unsere Spielgemeinschaft, als Schiedsrichter Reinhold Hotzl die Partie um 19.00 Uhr in Pasching anpfiff. Und dieses Selbstbewusstsein wuchs bei den ganz in Blau spielenden Welsern nach nur zwei Minuten weiter an. Aus einer etwas unübersichtlichen Strafraumsituation kam der Ball zu Quail Idrizi, der ihn mit dem Kopf zur frühen 1:0-Führung im LASK-Tor unterbrachte. Es dauerte einige Minuten bis sich unsere Burschen von diesem Schock erholt hatten, doch bald schon übernahmen sie das Kommando in dieser auf hohem Niveau stehenden 1. Halbzeit.
In den Minuten 18 und 20 probierte es unser Stürmer Toprak Ilke Galitiken mit zwei Weitschüssen, die jedoch ihr Ziel klar verfehlten. Bei einem Flachschuss von Alexander Raffeiner in Minute 25 konnte sich der Welser Tormann Amer Turkanovic auszeichnen. Dasselbe gelang unserer Nummer 1, Tobias Okiki Lawal, schon vier Minuten davor. Ein Welser Stürmer war aus aussichtsreicher Position von links zum Schuss gekommen. Lawal hatte allerdings den Winkel gut verkürzt und konnte den flach geschossenen Ball halten. Beim folgenden Ausschuss unterlief ihm leider ein Übertritt der Sechzehner-Linie und es gab einen Freistoß aus gefährlicher Distanz für die Blauen. Der gut angetragene Schuss strich knapp über das Tor.
Das Spiel wogte nun hin und her. Keiner der knapp 50 Zuschauer hätte wohl voraussagen können, wem das nächste Tor gelingen würde. Starke Szenen unserer Elf gab es noch einige zu sehen, doch der Ausgleich wollte nicht gelingen. Gegen Ende der ersten 45 Minuten schlichen sich einige Abspielfehler ins schwarz-weiße Spiel und auch die Welser kamen wieder zu einigen guten Gelegenheiten. Doch auch auf der blauen Seite wollte das Tor nicht gelingen und so ging es mit dem knappen 0:1 in die Halbzeitpause. Am diesem heißen Spätsommertag war auch der Abend noch dermaßen mild, dass die beiden Teams die Anweisungen ihrer Trainer gleich am Spielfeldrand entgegennehmen konnten.

Die Anweisungen von LASK-Trainer Oliver Ablinger und seinem Co. Roland Neunherz dürften sehr gute gewesen sein, denn unsere Jungs legten gleich stark los und kamen schon in der 49. Minute zur bisher besten Ausgleichschance. Ein Welser Verteidiger hatte einen weiten Ball falsch berechnet und verlor das Laufduell mit unserem Stürmer Manuel Golser, der den Ball geschickt quer auf Toprak Ilke Galitiken legte. Doch dieser wollte auf Nummer Sicher gehen und verpasste den richtigen Moment für den Abschluss, so dass die Welser Verteidigung gerade noch klären konnte. In der Folge tat sich unsere SPG wieder etwas schwerer und die Welser konnten ihren knappen Vorsprung geschickt und relativ unbedroht verwalten. Da wurde es Alexander Raffeiner zu bunt. Er schnappte sich den Ball noch in der eigenen Hälfte und startete ein unwiderstehliches Solo, das der Welser Idrizi nur mit einem Foul stoppen konnte (53.). Das brachte dem bisher einzigen Torschützen des Abends die blaue Karte ein und dem LASK einen Freistoß, der jedoch nichts Zählbares hervorbrachte. Zu Beginn der Überzahl waren die Welser alles andere als geschockt und kamen gar zu ihrer bisher grö0ten Chance in Hälfte 2. Bei einem prächtigen Weitschuss musste sich Lawal enorm strecken, um das 0:2 zu verhindern (57.). Für die Burschen unserer Spielgemeinschaft wirkte diese Chance des Gegners aber offenbar als Weckruf. Plötzlich spielten sie großartige Kombinationen und drückten energisch auf den Ausgleich. Eine schöne Kombination Golser – Galitiken endete mit einem Schuss knapp neben das Gehäuse, einen Schuss von Raffeiner aus kurzer Distanz konnte der Welser Goalie ebenso bändigen wie einen von Galitiken, der sich an einem schönen Kunststück versucht hatte und den Ball von der eigenen Brust abtropfen ließ und daraufhin volley aufs Tor schoss.

Kurz vor Ablauf der Überzahl kam Petar Marinkovic frei zum Schuss und der bisher so starke Welser Tormann musste den Ball nach vorne abprallen lassen und im Stile eines echten Goalgetters schaltete Toprak Ilke Galitiken am schnellsten und verwertete den Nachschuss sicher zum 1:1 (63.). So hieß es etwa eine halbe Stunde vor Spielende quasi „zurück an den Start“. Wels hielt auch nach dem Gegentor stark dagegen und kam bald wieder zu der einen oder anderen (Halb-)Chance. Je länger das Match dauerte umso mehr spürte man als Zuschauer, dass die Schwarz-Weißen den Sieg unbedingt wollten und immer mehr näherten sie sich dem Führungstor an. In Minute 82 war es dann so weit. Unseren Burschen gelang ein vielumjubeltes Traumtor, das jeden Fußball-Feinschmecker mit der Zunge schnalzen ließ. Über vier Stationen – Tobias Seyr, Xhabir Aliju, Manuel Golser und Toprak Galitiken – wurde großartig kombiniert. Jeder sah immer vorausschauend den noch etwas besser platzierten Mitspieler und am Ende brauchte Galitiken nur noch einschieben. Die folgenden Minuten schnürten die LASK’ler ihren Gegner richtiggehend ein. Florian Lehner, Manuel Golser und Alexander Raffeiner – Sohn des ehemaligen LASK-Verteidigers Andreas Raffeiner, der 1991 und 1992 rund 30 Spiele für unseren Klub absolvierte und Mannschaftskollege von schwarz-weißen Legenden wie z.B. Schicklgruber, Dantlinger, Grüneis, Baumeister oder Dubajic war – machten mit ihrer Schnelligkeit über beide Seiten mächtig Betrieb. Nach Pass von Lehner hatte zunächst schon Golser den dritten Treffer am Fuß, sein scharfer Schuss streifte jedoch knapp über das Tor (84.), doch schon eine Minute später war das Spiel endgültig gedreht und die Entscheidung gefallen. Alexander Raffeiner startete erneut ein starkes Solo über die linke Seite und spielte im rechten Moment quer, wo –wie könnte es anders sein – Toprak Galitiken – stand und den Ball hauchdünn vor einem Welser Verteidiger über die Linie drückte. Der lupenreine Hattrick war somit perfekt. Mit diesen drei Toren hintereinander in einer Halbzeit übernimmt der „Knipser“ mit nunmehr gesamt 5 Treffernauch die Führung in der Torschützenliste der Liga. Doch daran dachte wohl niemand unter den Jungs als sie sich wenige Minuten später – nach dem Schlusspfiff – am Mittelkreis zur Jubeltraube und zum Siegertanz versammelten. Gelingen öfter solche Leistungen darf sich das U-16-Team durchaus nach oben in der Tabelle orientieren.

Trainer Oliver Ablinger:
„Das heutige Spiel zeigte wieder einmal auf, wie kurios Fußball manchmal sein kann. Nach Hälfte Eins sind wir in Rückstand, obwohl das meines Erachtens die bisher beste Halbzeit der Saison war. Wir konnten da unsere guten Aktionen und Chancen einfach nicht zu Ende spielen. In Durchgang zwei empfand ich unsere Leistung längere Zeit als durchwachsen und gerade da gelingt es uns dann, das Spiel so spektakulär zu drehen. Unser Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt eher überraschend, aber ab da waren wir wieder voll im Spiel und hatten es – so denke ich – auch wieder fest im Griff. Besonders genossen habe ich das zweite Tor in seiner Entstehung. Ich glaube, letztendlich war es ein verdienter Sieg, dem wir auch unserer Hartnäckigkeit und unserem Mut verdanken, bei einem Rückstand nicht mehr in Panik zu verfallen. Ein wichtiger Faktor ist auch der gute Zusammenhalt in der Mannschaft. Darüber freue ich mich besonders, dass uns das allen gemeinsam nach der Bildung der Spielgemeinschaft so rasch gelungen ist. Es gibt kein „Das sind die LASK’ler“ und „Das sind die Paschinger“ mehr, es gibt nur ein Team, das gemeinsam spielt, verliert und – so wie heute – gewinnt. Wir fahren jetzt sicherlich optimistisch und mit Chancen zum Spitzenspiel nach Ried!“

Statistik

SPG LASK / Pasching – FC Wels  – 3:1 (0:1)
Oberösterreichische Nachwuchsliga – U-16 Herbstmeisterschaft 2015,
Runde 1 (Spiel 3)
Mittwoch, 16. September 2015, 19.00 Uhr, Waldstadion Pasching – Nebenfeld 2, 50 Zuschauer

Tore:
0:1 – Quail IdrizI
1:1 – Galitiken Toprak Ilke
2:1 – Galitiken Toprak Ilke
3:1 – Galitiken Toprak Ilke

Aufstellung:
LAWAL Tobias Okiki, SCHATZEDER Matthias, ALIJU Xhabir, LEHNER Florian, RAFFEINER, Alexander, GALITEKIN Ilke Toprak, SEYR Tobias, GOLSER Manuel, GERSTMAYR Lukas, BJELOBRK Dario, ORANSCANIN Muhamed, RAUFI Farsad, MARINKOVIC Petar
Trainer:
Oliver Ablinger, Co. Roland Neunherz
Schiedsrichter:
Reinhold Hotzl

Bericht und Statistik:
Günther Waldhör

Quellen, Statistik: Internet: fussballoesterreich.at, laskonline.at;
Buch: Matheis Rudolf (Hg.), Ewig lockt der LASK. Das offizielle Buch zu „100 Jahre LASK“,
Linz 2007 )

 

 

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