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3. October 2017
„Morgen ist ein neuer Tag!“

U-13 muss Derby-Niederlage verdauen

„Morgen ist ein neuer Tag!“ Mit diesem – leicht philosophisch angehauchten – Zitat kommentierte der Trainer der U-13 unseres LASK, Görkem Safranti, die überraschende Derbyniederlage seines Teams gegen Blau Weiß Linz.
Diesen kleinen Trost, dass wieder andere – neue, bessere – Tage kommen, brauchte die kleine Fangemeinde der Schwarz-Weißem an diesem unseligen Derbyabend. Blau-Weiß dagegen bejubelte mit seinen recht zahlreich erschienenen Heimfans lautstark etwas, das im Nachwuchsfußball ungefähr so oft passiert wie Pavao Pervan ein unfreundliches Wort über die Lippen kommt: einen Sieg gegen den LASK. 3:2 hieß es am Ende für die jungen Blauen – aber der Reihe nach.
Um 18.00 Uhr am Mittwoch, 27.September 2017 hatten sich rund 80 Besucher am Schiffswerftplatz eingefunden, um das U-13 – Spiel
FC
Blau Weiß Linz gegen die Spielgemeinschaft LASK / Pasching B zu sehen. In der Oberliga-Meisterschaft der Region Ost / Gruppe A / Großfeld gab sich der ungeschlagene Tabellenführer in Schwarz-Weiß die Ehre. Als Fans des einzig wahren Linzer Fußballklubs fällt uns ja nicht wirklich viel ein, worum wir die Blauen beneiden könnten. Der kleine, aber feine Sportplatz – Marke Old Style – inmitten von Wohnhäusern gelegen, bestückt mit einem netten kleinen Vereinsbeisl, geschmückt mit Devotionalien des Klubs und ein paar Biertische und-bänke davor mit feiner Sicht auf das Spielfeld – hat das Zeug dazu, uns ein klein wenig neidisch in die andere Reichshälfte blicken zu lassen. Da wächst die Vorfreude auf das LASK-Stadion, da wächst die Hoffnung auf eine eigene neue Heimat und ein weiteres richtiges Zuhause für den Nachwuchs – ob beim neuen Stadion, in Pasching oder anderswo. Aber es wird auch das kommen – da sind wir uns ganz sicher.

Nicht ganz, aber relativ sicher war man sich auf schwarz-weißer Seite, dass man die ungeschlagene Serie auch hier und heute fortsetzen würde können.
Doch von Beginn an taten sich unsere Jungs schwer, in die Gänge zu kommen. Mit aggressivem – jedoch stets fairem – Pressing ließen die Blau-Weißen unseren Burschen kaum Platz zum Atmen. Es galt offenbar die Devise: „Wo ein
(Schwarz-)Weißer – da auch ein
Blauer!“ Die Safranti-Jungs wirkten überrascht und irritiert ob dieser Gegenwehr – und das noch mehr nach dem frühen Führungstreffer der Blauen in Minute 4. Ruhig und konzentriert hatte man sich im Angriff nach vorne gearbeitet und den bestplatzierten Spieler gefunden, der überlegt oben links einschoss. Weiter dominierte der FC das Spiel und hatte in den Minuten 12 und 24 gute Torgelegenheiten – als einmal eine flache Hereingabe an Freund und Feind vorbei kullerte und als ein andermal ein stark getretener Freistoß nur knapp an der rechten Stange vorbei zischte. Der LASK konnte nur in der 3. Minute – ebenfalls aus einem Freistoß, der knapp übers Tor ging – für Gefahr sorgen. Auch wenn man phasenweise mit der doch vorhandenen technischen Überlegenheit versuchte, das Spiel an sich zu reißen, so lief man sich immer wieder in der aufmerksamen Abwehr des Gegners fest.
In Minute 26 war es dann doch so weit. Mit etwas Ballglück, aber noch mehr Können setzte sich unser bulliger Stürmer Batuhan Peker mehrmals durch und schloss die Aktion mit einem strammen Schuss aus etwa 10 Metern ins linke untere Eck ab und stellte auf 1:1.
Leider gab der Treffer der Mannschaft auch nicht die erhoffte Sicherheit und man musste sich rasch neuerlicher Angriffe der Heimischen erwehren. Mit besonderer Qualität tat das unmittelbar vor dem Pausenpfiff Torhüter Felix Schmiedhuber, als er mit einer Glanzparade einen Ball im Flug mit einer Hand abwehrte.

In Hälfte 2 änderte sich an der Charakteristik des Spiels zunächst wenig. Blauweiß im Vormarsch, Schwarzweiß auf der Suche nach Auswegen und Lösungen. Diese schienen in Minute 61 noch weiter weg, denn mit einem gut platzierten Freistoß gelang der Heimelf die neuerliche Führung. Es folgten noch zwei weitere Großchancen für die Blauen, ehe langsam aber sicher doch unsere Burschen Akzente setzen konnten, die noch einmal Hoffnung aufkeimen ließen. Zudem schienen die Blauen ein wenig von Müdigkeit und Nervosität befallen zu werden. Zwei gute Schussgelegenheiten ergaben sich für die Jung-Athletiker, doch sie blieben ungenützt. (62., 63.). Fünf Minuten vor dem Ende schoss Batuhan Peker einen Freistoß aus großer Distanz direkt aufs Tor. Da der Ball kurz vor dem Tormann aufsprang, wurde der Schuss noch sehr gefährlich, doch letztlich dennoch sichere Beute des gelb gewandeten Goalkeepers. In der ersten Minute der Nachspielzeit kam es auf der rechten Seite noch einmal zu einem Freistoß für unsere SPG, die in diesen Schlussminuten mittlerweile klar das Kommando übernommen hatte. Wieder war es Batuhan Peker, der antrat und der auch die Ruhe besaß, den Ball hoch und gefährlich vor das Tor zu bringen. Der Keeper der Blau-Weißen war für einmal nicht ganz im Bilde, wurde vielleicht auch von den zahlreichen LASKlern um ihn herum gestört und auch die Verteidiger brachten den Ball nicht weg. So kam es zu einem Massengetümmel, aus dem heraus sich letztlich Mannschaftskapitän Tarik Brkic ein Herz nahm und den Ball aus kurzer Distanz zum vielumjubelten Ausgleich ins Netz drosch. Noch pfiff der Schiedsrichter das Spiel nicht ab, sondern noch einmal an. Euphorisiert vom Ausgleich wollten die Unsrigen sofort nachsetzen und das Unmögliche in den letzten Spielsekunden noch möglich machen. Doch der Drang zum Siegestor sollte sich rächen. Orientiert nach vorne passierten ein Stellungs- und Ballfehler und unsere Burschen liefen in einen Konter, den der heimische Stürmer ganz sicher abschloss.
In der ersten Minute der Verlänerung ausgeglichen, in der zweiten Minute der Verlängerung doch noch verloren … irgendwas erinnerte da den Chronisten an ein gewisses Cup-Spiel im April dieses Jahres in Wien … wie seinerzeit im Weststadion lagen nun auch unglückliche Schwarz-Weiße am Boden und versteckten ihre Tränen hinter den Trikots. Wie im Nachwuchsfußball üblich – aber doch immer wieder bemerkenswert – trösteten die siegreichen Spieler und Trainer die Unterlegenen
Diesem Trost schließen wir uns gerne an: Jungs, das ist schon ganz Großen passiert, Kopf hoch, beim nächsten Mal werdet Ihr Euch nicht mehr so überraschen lassen und Ihr werdet auch nicht mehr so schnell auf diese Art und Weise ein Match verlieren. Denn ihr werdet das beim Training am nächsten Tag besprechen und dann besser machen, denn „Morgen ist ein neuer Tag!“

Stimme des Trainers:

Es war ein intensives und schweres Spiel. Wir sind natürlich jetzt alle traurig und enttäuscht. Aber so ist der Fußball. Unser Gegner wollte diesmal den Sieg um das kleine Quäntchen mehr. Sie spielten heute mit 102 %, wir „nur“ mit 99% — und dann verlierst du so ein Spiel. Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden, die zweite war schon o.k. Da sah ich uns auch als bessere Mannschaft. Ich habe während des Spiels versucht mit einer Systemumstellung etwas zu verändern und neue Impulse zu setzen. Auch wollte ich den Jungs den Druck von den Schultern nehmen. Doch offenbar ist das nicht ganz gelungen und gerade unter Druck fehlten uns heute die kreativen Lösungen. Wir waren mental immer einen Tick hinten. Auch wenn es heute für uns bitter ist, solche Spiele zeigen auch, wie geil der Fußball ist. Aus den heutigen Fehlern werden wir lernen und es beim nächsten Mal besser machen. Denn schließlich ist „morgen ein neuer Tag“!

Görkem Safranti

eisterschaft Herbst 2017, Region Ost, Oberliga, Gruppe A, Großfeld U-13 –
Runde 1 (Nachtrag; für LASK Spiel 5),
Linz – Schiffswerftplatz, Mittwoch, 27.09.2017, 18.00 Uhr

FC Blauweiß Linz gegen LASK / FC Pasching B  3:2 (1:1)

Tore für den LASK:
Batuhan Peker (1:1) und Tarik Brkic (2:2)

Im Einsatz für den LASK:

Felix Schmidhuber; Rijad Cohodar, Armin Midzic, David Bukovica,
Matthias Sven Ebetshuber, Veljko Rakic, Minel Dizdarevic, Batuhan Peker, Julian Sliskovic, Tarik Brkic, Stjepan Pilic, Moritz Schrenk, Petar Orsulic, Oliver Viskovic, David Radanovic

Tabelle, aktuell:
5 Spiele  –  4 Siege   0 Remis   1 Niederlage   33:5 Tore (plus 28),

12 Punkte      Rang 2 (ein Spiel weniger als der Führende, Union Edelweiß / ein Spiel mehr als der Drittplatzierte Admira Linz); Quelle: www.fussballoesterreich.at /

Waldhör Günther
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