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10. November 2016
Respekt, Teamgeist und die Lust am Spiel

Ein Gespräch mit dem (Co-)Trainer der U-13 Esed Brkic   
   
Esed, soeben hast du mit den Jungs der U-13 der SPG LASK / Pasching und mit Trainerkollegen Roland Neunherz den Meistertitel der Oberliga A gefeiert. Ihr habt das mit Kindersekt, Tänzen und Gesängen gemacht. Wie geht es dir jetzt?
Esed Brkic:                     
Sehr gut geht es mir, danke. Der Meistertitel stand ja schon vor dem heutigen Spiel fest und natürlich ist er im Nachwuchsfußball nicht das Wichtigste. Aber für die Jungs ist es schon wichtig und die haben auch ein Recht darauf, sich darüber so richtig zu freuen und zu feiern. Und man selbst freut sich letztendlich ja mit.

Das heißt auch, dass diese Form des Feierns gut zu Eurem Team passte?
Esed Brkic:                      
Ja, ich finde schon. Wir sind eben ein Team – wir Trainer, die Spieler und wir gemeinsam. Wir arbeiten hart, wir haben aber auch viel Spaß und können miteinander fröhlich sein und feiern.
      

Warum dürfen diese Elemente bei Euch nicht zu kurz kommen?
Esed Brkic:                   
Weil sie für das Teambuilding wichtig sind. Wir wollen immer und überall als Mannschaft auftreten. Der einzelne Spieler kann nichts erreichen, die Mannschaft als Gesamtes alles. Und Humor und miteinander Feiern stärkt unsere Gemeinschaft.
       

Hast du Beispiele dafür?
Esed Brkic:                   
Bei uns beginnt das mit dem gemeinsamen Aufwärmen, geht etwa über die Trinkpause während des Trainings hin zum gemeinsamen Aufräumen der Utensilien. Wir Trainer wollen auch darauf achten, dass wir eine Einheit sind und bleiben. Wenn wir entdecken, dass es einem Spieler aus welchem Grund auch immer einmal schlecht geht, ermuntern wir andere Burschen aus dem Kader, sich seiner anzunehmen, ihn wieder aufzubauen.


Welche Werte versucht Ihr sonst noch den Kindern / Jugendlichen mitzugeben?
Esed Brkic:                       
Respekt. Immer wieder Respekt. Sie sollen respektvoll miteinander umgehen, sie sollen auch Respekt haben vor dem Schiedsrichter, vor eigenen und fremden Zusehern, vor den gegnerischen Mannschaften. Wir sind stolz darauf, dass wir keine einzige blaue Karte in dieser Saison kassiert haben. Wir möchten auch ein gutes Verhältnis zu den anderen Mannschaften pflegen. Respekt ist wichtig für unser Auftreten, unser Image als LASK, ist aber genauso im Leben wichtig. Dazu – wie schon gesagt – Teamgeist. Es ist uns wichtig, dass auch die so genannten Ersatzspieler zum Team gehören, dass wir gemeinsam siegen und verlieren. So, denke ich, wird der Sport, der Fußball auch zu einer Schule des Lebens.
      

Zum Sportlichen: Neun Siege und ein Unentschieden in der höchsten U-13-Liga, Torverhältnis 67:9 – da kann man nur zufrieden sein, oder?
Esed Brkic:                    
Wir wollen diese Zahlen nicht überbewerten, im Nachwuchsfußball gibt es viele Dinge, die wichtiger sind. Wir wollen uns mit jedem Spiel weiter entwickeln, Fortschritte machen, neue Ziele anstreben. Aber natürlich sind wir mit dem Verlauf der Meisterschaft sehr zufrieden und können alle Beteiligten auch ein wenig stolz darauf sein. Man darf ja auch mitbedenken, dass unsere Jungs zumeist ein Jahr jünger sind als ihre Gegner.
      

An welche Spiele erinnerst du dich besonders gerne?
Esed Brkic:                     
Das waren die Begegnungen mit Admira Linz und mit ASKÖ Leonding. Da hat mich begeistert, dass sie ihr Spiel auch gegen uns als hohen Favoriten durchgezogen haben. Sie haben sich mutig verhalten und wollten nicht nur die zu erwartende Niederlage in erträglichem Rahmen halten. Ich habe das deren Trainern auch gesagt.
      

Roland und du – ihr habt Euch heute über manche der dreizehn Tore besonders gefreut? Warum?
Esed Brkic:                      
Das hat nichts mit Überheblichkeit oder „Torgeilheit“ zu tun. Wir freuen uns mit den Kids über jene Tore besonders, die sie so erzielen wie wir es in den Trainings zuvor immer und immer wieder geübt und besprochen haben. Es ist dann einfach eine große Freude wenn sie das im Spiel umsetzen können. Heute war das bei rund dreiviertel der Tore der Fall. Sehr wichtig dabei ist uns auch, den Pass-Geber zu einem Tor im Blick zu haben, ihn ausreichend zu loben. Oftmals ist dessen Leistung mindestens so wichtig wie der Abschluss.
   

Welches System spielt ihr? Gibt es Vorgaben vom Verein?
Esed Brkic:                      
Wir wollen ein 4 – 4 – 2 durchziehen. Wir wollen das Spiel in die Breite forcieren und wir wollen bei Abprallern präsent sein. Es gibt gewisse Vorgaben vom Verein – etwa das grundsätzliche 4 – 4 – 2, aber auf die Vorgabe folgt die Gestaltung und darauf die Wiederholung – und darauf hoffentlich das Umsetzen im Wettkampf.
    

Zweierteams bei den Trainern – das gab es im Nachwuchs des LASK zuletzt lange nicht. Wie ist das Verhältnis zwischen Roland und dir?
Esed Brkic:                    
Es ist meiner Meinung nach ausgezeichnet. Wir mögen uns, sind gerne zusammen und ticken bei aller Unterschiedlichkeit in vielen Fragen ähnlich. Roland ist der, der in erster Linie für die Offensive zuständig ist, ich schaue verstärkt auf die Defensive.

Deine abschließenden Worte …
Esed Brkic:                  
Es ist wunderschön, mit den Jungs in der SPG LASK / Pasching zu arbeiten. Fußball, besonders im Nachwuchs, ist Freude, Freiheit und Lust am Spiel. Und mein und unser Motto ist: „Nur gemeinsam können wir es schaffen!“
      

Esed, vielen Dank für das spontane, freundliche und interessante Gespräch, das weit über die Analyse des einen aktuellen Spiels hinausgegangen ist. Die persönliche Vorstellung werden wir einmal an anderer Stelle nachholen.
Esed Brkic:                       
Mich hat es auch gefreut. Fabian von seit1908 kenne ich ja besonders gut und da werden wir auch einmal etwas machen. Für heute danke ich dir und seit1908.at für Euer Interesse am Nachwuchs des LASK. Wir wissen das zu 1908 % zu schätzen!

 

 


 

 

Waldhör Günther