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12. April 2016
Saisonstart mit Wechselbad der Gefühle

Unsere in den letzten beiden Meisterschaften so erfolgreiche U-18 startete ihre Mission Titelverteidigung am Mittwoch, 6. April um 19.00 Uhr auswärts beim Sportklub ADmira Linz.
An einem der – zumal für Sport-Fans – schönsten Plätze von Linz – dem idyllisch gelegenen Bachlberg – stand dieses Spiel der 1. Runde der Oberösterreichischen Nachwuchsliga am Programm. Eingerahmt von Pöstlingberg und Petrinum, vom ASKÖ-Bewegungscenter, wo gerade American Footballer ihr Training absolvierten, und Wanderwegen liegt das Stadion des 1924 gegründeten Linzer Traditionsvereins seit 1971  beschaulich und nahezu majestätisch vor Sportlern und Zuschauern.

Die ADmira, gemeinsam mit der Sportvereinigung Urfahr und dem Sportklub Sankt Magdalena Linz, das Aushängeschild des Nordens von Linz, hat eine bewegte Geschichte mit vielen Hoch- und Tiefpunkten hinter sich. Heimatlosigkeit und Namensergänzungen (Post, Stock) sowie zahlreiche Auf- und Abstiege prägten das Vereinsgeschehen. Zweimal – 1950/51 (Staatsliga B) und 1962/63 (Regionalliga Mitte) – gehörte man sogar der zweithöchsten Spielklasse Österreichs an. Auf der anderen Seite ging der Weg nach unten bis in die 1. Klasse des oberösterreichischen Fußballverbandes (7. Liga Österreichs, 1997 – 2011). Zurzeit hält man sich im Mittelfeld der Landesliga Ost (5. Liga) auf. Trainer der Kampfmannschaft ist eine Legende unseres LASK aus den Siebziger- und Achtziger Jahren, Mittelfeldmotor und Weitschuss-Künstler Wolfgang Nagl, u.a. Mitglied der Inter Mailand-Bezwinger-Mannschaft 1985. Auch unser 2010 so tragisch früh im Alter von nur 22 Jahren  verstorbenes Super-Talent Besian Idrizaj, der u.a. in Liverpool und zuletzt bei Swansea City spielte, wechselte 2002 als 14-jähriger von der ADmira zum LASK.

„Anders Denken“ ist das Motto des Klubs, das sich in der speziellen Schreibweise mit den zwei Großbuchstaben am Beginn des Namens widerspiegeln soll. „Anders Denken“ musste auch unser Erfolgstrainer Mirsad Gashi vor dem Saisonauftakt. Versetzungen und Verletzungen machten ihm bei der Aufstellung zu schaffen. Einige Spieler aus der Erfolgself vom Herbst wurden bereits in die Pasching- 1b – Mannschaft in die Bezirksliga berufen, auch die Akademie und eben Verletzungen sorgten letztlich für ein Aussehen der Mannschaft, das nur noch etwa zur Hälfte mit der Meisterelf identisch war.

So war man allseits gespannt wie sich die neuformierte Elf im Kampf gegen einen der erwartet schwersten Liga-Gegner schlagen würde. ADmiras jeweilige U-18 hatte dem LASK in den letzten Begegnungen stets hart zugesetzt und es gab ausschließlich knappe Resultate.

So verwunderte es nicht, dass die erste Viertelstunde von beiden Vereinen dazu verwendet wurde, das jeweilige Leistungsvermögen des Gegners abzutasten und nicht mit allzu hohem Risiko zu starten. Die erste echte Tormöglichkeit bot sich in Minute 15 dem LASK. Adnan Nocic setzte seinen Kollegen Simon Barth mit einem „Stangl-Pass“ hervorragend in Szene, Barth machte auch (fast) alles richtig, doch wie aus dem Nichts tauchte ein zurückgeeilter ADmiraner auf und rettete für seinen bereits geschlagenen Torhüter und kratzte den Ball von der Linie. Diese Szene war auch ein Weckruf für die Offensive der Violetten. Auf der rechten Seite startete einer der Ihren einen sehenswerten Alleingang, doch fiel sein Schuss zu schwach aus und unser Keeper Kai Christian Lang hatte kaum Mühe, ihn zu entschärfen. Besser machten es die Jung-Athletiker wenig später. Adnan Nocic setzte im Mittelfeld David Klausriegler prächtig ein und dieser startete ein unwiderstehliches Solo, das er mit einem Flachschuss in die linke Ecke zum 1:0 abschloss (19.). Die ADmira wirkte durch diesen Gegentreffer keineswegs geschockt und verstärkte ihre Offensivbemühungen. Zwischen Minute 25 und 45 erkämpften sich die Urfahraner ein klares Übergewicht. Stets war jedoch unser Tormann Kai Christian Lang aufmerksam, so auch in den Minuten 37 und 44, als er die beiden besten Chancen Admiras zunichtemachte. Lang‘s starke Leistung ist umso bemerkenswerter, als er sich erst vor wenigen Wochen zwei Finger gebrochen hatte. So blieb es bis zur Pause beim – zu diesem Zeitpunkt – etwas glücklichen knappen Vorsprung unserer Schwarz-Weißen. Im Blick auf die Spielstärke war das Ergebnis durchaus verdient, die Chancenverteilung sah aber doch die Admira leicht voran.

Hälfte 2 begann wie die erste geendet hatte – mit einer Glanztat des Torwarts Lang. Durch mutiges Herauslaufen über seinen Strafraum hinaus rettete er im letzten Moment vor einem heranstürmenden ADmiraner (49.). Nach dieser Chance fingen sich unsere Jungs aber wieder, tauchten immer öfter vor dem Urfahraner Gehäuse auf und bekamen das Match wieder in den Griff. Just zu diesem Zeitpunkt gelang jedoch der ADmira durch eine starke Einzelleistung ihres Stürmers Sebastian Holzbauer der Ausgleich (57.) zu 1:1. Ab diesem Zeitpunkt war es vorbei mit allen taktischen Finessen oder mit vorsichtigem Beobachten des Gegners. Ab sofort entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, ein Kampf mit offenem Visier und noch dazu auf Augenhöhe. Wenige Minuten nach dem Ausgleich nutzte Julian Kukla eine feine Freistoß-Hereingabe per Kopf zur neuerlichen LASK-Führung (2:1 66.). Vier Minuten später gelang der ADmira wieder der – aus ihrer Sicht – Spielzug des Tages: Diesmal erfolgten Angriff und Querpass über die linke Seite und Max Nigl knallte den Ball unter die Latte des kurzen Ecks (2:2 70.). Zwei Minuten später war der Meister sogar erstmals in dieser Partie mit 2:3 in Rückstand: Energisch trugen die Violetten einen schönen Angriff vor, unsere Abwehr wurde mit einem Pass in die Tiefe aufgerissen und der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Paul Silgoner zeigte zunächst seine Dribbelkünste und schoss dann den Ball gezielt flach ins Tor (72.). Doch noch wollten sich unsere Jungs nicht geschlagen geben. Da kam ein Freistoß für Schwarz-Weiß gerade recht. Unsere Nummer 10, Adnan Nocic, ließ sich weder durch die stattliche Entfernung von rund 22 Metern noch durch die sehr seitliche Position des Freistoßes irritieren und zirkelte den Ball gekonnt via Innenstange ins Netz (75.). Dass es bis zum nächsten Tor ganze acht Minuten dauerte, war direkt schon ein langer Zeitraum. Unser Kapitän David Klausriegler lief auf der rechten Außenbahn einem fast aussichtslos scheinenden Ball hinterher und hob das Spielgerät noch vor der Torauslinie mit feiner Klinge in die Mitte, wo sich Adnan Nocic artig per Kopfnicken bedankte und mit eben diesem den Ball zur vielumjubelten 4:3 – Führung in die Maschen setzte (83.). Das hektische Treiben auf dem regennassen Spielfeld ging aber munter weiter. Schon zwei Minuten nach dem Hoch folgte eine neuerliche Wende im Wechselbad der Gefühle hin zum Tief: Auch ADmira ergab sich keineswegs dem Schicksal, trug sofort wieder heftige Angriffe vor und konnte nach einem Eckball durch einen Kopfball von Sebastian Holzbauer neuerlich ausgleichen (4:4 85.). Nur zwei Minuten später mussten sich die Bachlberg-Jungs aber bei ihrem Keeper Nino Weiss bedanken, der einen großartigen Schuss von David Klausriegler mit einer Glanztat bändigen konnte. Den Gegenangriff unterband dann Julian Kukla, indem er einen Gegenspieler schon früh in dessen Hälfte etwas unsanft zurückhielt. Die dafür erhaltene blaue Karte beförderte ihn aus dem Spiel und unsere Jungs in die unangenehme Situation, das Spiel mit einem Mann weniger beenden zu müssen. Doch erwartungsgemäß war die verbliebene Spielzeit zu kurz für die ADmira, um daraus noch ernsthafte Vorteile erzielen zu können. Im Gegenteil: Beinahe wäre Klausriegler in Unterzahl noch der Siegestreffer gelungen, doch sein Schuss nach einem beherzten Alleingang im Konter ging knapp am linken Pfosten vorbei (90 +2). Kurz darauf aber machte Schiedsrichter Diplomingenieur Dietmar Krczal dem Acht-Tore-Spaß ein Ende und pfiff ein Spiel ab, an dessen Ende ein an diesem Abend doch leistungsgerechtes Remis stand.

Trainer Mirsad Gashi:
Es war ein schweres Spiel für uns. Aufgrund von Verletzungen, Akademie- und Bezirksliga-Interessen musste ich mein Team stark umbauen. Auch jene, die aufliefen, vor allem in der Abwehr, waren nicht alle topfit oder haben ihre Position in der Form noch nicht gespielt. Das hat man natürlich bei diesem verrückten Torreigen in der zweiten Halbzeit manchmal auch gesehen. Der Gegner war sehr robust und hat uns mit seiner aggressiven – aber immer fairen – Spielweise Probleme bereitet. Aber auch wir haben nie aufgegeben und nehmen den Punkt für den Anfang einmal mit. Wir werden hart weiterarbeiten und uns mit Sicherheit im Laufe der nächsten Wochen noch steigern.

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Statistik:
Oberösterreichische Nachwuchsliga, Frühjahr 2016, U-18 /  Runde 1
Mittwoch, 6. April 2016, 19.00 Uhr, Stadion SK Admira Linz
SK Admira Linz  – SPG LASK / Pasching 4:4 (0:1)
Tore:    Nocic (2), Klausriegler, Kukla
Für die SPG LASK / Pasching im Kader:
Kai Lang, Milos Dzinic, Lukas Lainer, Niklas Fuchs, Simon Barth, Stefan Marcinkovic, Julian Kukla, Adnan Nocic, David Klausriegler, Andreas Pechhacker, Oguzhan Berberoglu, Michael gebauer, Xhesion Boci, Lukas Gerstmayer, Edin Pivac, Faisal Raufi
Schiedsrichter DI Dietmar Krczal, 40 Zuschauer

Bilanz nach  1. Runde:          1    0    1    0    4:4    1    Rang 3  

Bericht, Fotos und Statistik-Recherche: Günther Waldhör

Quellen:

Seit1908
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