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12. April 2016
Schwarz-Weiße „Davids“ drehen Match gegen blaue „Goliathe“

Die U-14 der Nachwuchs-Spielgemeinschaft LASK Linz / FC Pasching umfasst zwei Teams, die an unterschiedlichen Meisterschaften teilnehmen. Die U-14 „B“ ist nicht deshalb eine „B-Elf“, weil sie leistungsmäßig schlechter wäre, sondern weil hier sich starke, aber jüngere Spieler mit Gegnern messen sollen, die schon etwas älter sind. So sollten unsere Youngsters mehr gefordert sein und dadurch auch im Meisterschaftsbetrieb mehr lernen können. Die Gegner wiederum haben mehr Chancen, das – je nach Sichtweite – große Vorbild im Bundesland oder das große Feindbild zu besiegen.

Unsere U-14 B hatte am 1. April die Meisterschaft mit einem torreichen 8:4-Auswärtssieg in Enns eingeläutet und freute sich nun auf das erste Heimspiel in Pasching gegen den einzigen Linzer Konkurrenten im Feld der Oberliga U-14, Region OstASKÖ Blaue Elf Linz.

Dieser Klub mit dem für LASK-Ohren nicht ganz so schönen Namen gehört mit einem Gründungsjahr vor dem 2. Weltkrieg – 1931 – mit zu den älteren Vereinen im Bundesland. Der Gründungsname lautete im schönen Fußballerenglisch „Sportklub Blue Star“, musste aber aufgrund einer gesellschaftspolitischen Tendenz, die deutsche Sprache immer wichtiger zu nehmen, schon 1934 in „SK Blaue Elf“ umbenannt werden. Beheimatet waren die Blauen damals wie heute im Süden von Linz, einst Stadtteil Neue Welt, heute Kleinmünchen. In den Kriegsjahren hörte der Klub von 1937 bis 1946 zu existieren auf. Nach der Neugründung 1946 trat man der ASKÖ bei und fand zunächst Unterschlupf beim ATSV Kleinmünchen. Der eigene Fußballplatz war im Krieg zerstört worden. 1956 konnte dann der Sportplatz am heutigen Standort beim Wasserwald feierlich eröffnet werden. 1971 / 1972 sorgt ein gewisser Nachwuchsspieler namens Manfred Schill mit 47 Saisontoren für Aufsehen. 45 Jahre später wird dieser Manfred Schill einige Zeit der engagierten Führung des LASK angehören. Die Blaue Elf schaffte in den Siebziger Jahren drei Meistertitel in Folge und spielte von 1978 bis 1980 in der höchsten oberösterreichischen Spielklasse (1. Landesliga). Aktuell gehört man der 1. Klasse Mitte des oberösterreichischen Fußballverbandes an (=7. Klasse Österreich).

Trotz beachtlicher Bemühungen und auch Erfolgen im Nachwuchs der Blauen Elf ist es nicht so, dass der Beobachter und Chronist dieses Spiels die Fähigkeiten der beiden Teams so falsch eingeschätzt hätte, dass er die Blauen als fußballerische Goliathe und den LASK als ebensolchen David erwartet hätte. Der Titel dieses Beitrags bezieht sich rein auf die körperlichen Voraussetzungen der teilnehmenden Akteure. Die LASK´ler waren nicht nur deutlich jünger, sondern noch deutlicher kleiner.

Diese unterschiedlichen Voraussetzungen schienen dem Spiel in der ersten halben Stunde eine für die schwarz-weiße Brille unangenehme Richtung zu geben. Zwar war rasch zu erkennen, dass die jungen Athletiker den weitaus gepflegteren Fußball spielen konnten. Ein feines Spielverständnis, stets ein gutes Auge und auch ein unbändiger Einsatz prägten ihr Spiel. Doch immer wieder kamen sie zu spät, wenn ein Laufduell anstand, immer wieder wurde ihnen der Ball vor der Nase aus dem Gefahrenbereich geschossen. Und zu allem Überfluss schlichen sich auch mehrere Missverständnisse ins eigene Abwehrverhalten ein und ehe man sich versah, lag man nach nur 12 Minuten durch einen Doppelpack des Blaue-Elf-Spielers Fabian Pachler mit 0:2 in Rückstand. Vor beiden Gegentreffern hatte man selbst jeweils eine große Torchance nicht nützen können.

Dennoch kämpften unsere Jungs unverdrossen weiter und schienen in der 18. Minute erstmals belohnt zu werden. Nach turbulenten Szenen im Strafraum stand allerdings beim abschließenden Schuss von Luis Kaindlstorfer die Stange im Weg (18.). Einige Minuten später war es dann aber doch so weit: Florian Spitzer zog auf der rechten Seite unwiderstehlich in den Strafraum und legte aufmerksam für den hinter ihm besser platzierten Stefan Sandner auf, der mit einem satten Schuss auf 1:2 verkürzte (25.). Kurz darauf wagte Marcel Sipura, übrigens der einzige, der von der Statur her auch beim Gegner hätte mitspielen können, einen Gewaltschuss vom Sechzehner, doch der Ball sauste knapp über die Querlatte. Aber auch die Blaue Elf konnte nach wie vor für gefährliche Situationen sorgen. So auch in Minute 35: Die LASK-Spieler waren in ihrem Drang, den Ausgleich zu markieren, zu weit aufgerückt und wurden mit ein, zwei guten Pässen an der Mittellinie überlaufen und unserem Torhüter Niklas Struzl blieb nur die Notbremse gegen den allein auf ihn zulaufenden Gegenspieler. Zwar war das Foul noch knapp außerhalb des Strafraums, die Blaue Karte gegen ihn war aber natürlich eine logische Folge. Nach kurzen Diskussionen zog sich Mario Kvesa den Tormann-Dress über und vertrat seinen Kollegen in den nächsten zehn Minuten zwischen den Pfosten. Beim fällig gewordenen Freistoß brauchte er nicht eingreifen. Der war zwar sehr gut geschossen, ging jedoch knapp über das Gehäuse.

In der folgenden Halbzeitpause hatte Trainer Marko Filipovic Zeit, seine Jungs neu zu sortieren.
Das hatte der Trainer, der am heutigen Tag alleine coachte, weil sein Kollege Andreas Schimpl verhindert war, offenbar mit Erfolg getan. Von der ersten Minute an brannten die Linzer Schwarz-Weißen ein wahres Feuerwerk an Angriffen ab. Trotz anfangs noch nicht abgelaufener Unterzahl schnürten die „zehn Kleinen“ die „elf Großen“ ununterbrochen ein und erspielten sich Chance um Chance. Zunächst rettete Torhüter Sebastian Jungwirth zweimal per Fußabwehr gegen den quirligen Luis Kaindlstorfer. Kurz darauf kam unsere Nummer 10, Mario Kvesa, aus dem Tor zurück ins Offensivspiel und der LASK-Express rollte weiter auf das Blaue-Elf-Tor zu. Nach zehn gespielten Minuten in der 2. Halbzeit belohnten sich die Filipovic-Jungs mit dem längst überfälligen Ausgleich. Nach kurz abgespieltem Eckball flankte Florian Spitzer gezielt in den Strafraum und der kurz davor eingewechselte Ivan Burovski war mit dem Kopf zur Stelle und stellte auf 2:2 (50.). Hatte es bis zum Ausgleich lange gedauert, so brauchte die Spielgemeinschaft nur drei weitere Minuten um in Führung zu gehen. Die Abläufe gestalteten sich durchaus ähnlich. Erneut Eckball – diesmal allerdings von der anderen Seite, erneut glänzte Florian Spitzer mit überlegter Vorbereitung und Kapitän Mario Kvesa brauchte „nur noch“ einschieben, 3:2 (53.). Wie aufgezogen wirbelten die Camouflage-Träger durch die blau-weißen Reihen, deren Spieler sich zwar immer noch tapfer wehrten, aber längst auf verlorenem Posten standen. Da den Unsrigen aber vorerst kein weiteres Tor gelingen wollte, kamen die „Blue Stars“ vom Wasserwald aus heiterem Himmel beinahe zum Ausgleich. In der 57. Minute kam ein Blauer aus kürzester Distanz frei zum Schuss. Doch war der Arme wohl genauso überrascht, dass er es so weit vor das LASK-Tor geschafft hatte und so fiel sein Schuss zu mittig und zu schwach aus und war letztendlich für Goalie Niklas Struzl kein großes Problem. In den folgenden Minuten waren aber wieder unsere jugendlichen LASK´ler an der Reihe. Die Entscheidung in diesem Spiel sollte her. Bei einer Doppelchance verzog Luis Kaindlstorfer noch zweimal knapp, dann aber klappte es. Bei energischen Vorstößen von Florian Spitzer und Mario Kvesa wurden beide gerade noch abgedrängt, doch das runde „Leder“ landete bei Luis Kaindlstorfer, der jetzt Ruhe und Nerven behielt und trocken zum 4:2 ins kurze Eck einschoss (63.). Jetzt war das Spiel wohl endgültig gedreht. Es folgten noch ein Abseitstreffer und ein knapp am langen Pfosten vorbeigezogener Ball von Florian Spitzer auf Seiten des LASK, die Blaue Elf erhielt bei einem der seltenen Entlastungsangriffe einen Freistoß zugesprochen. Beinahe hätte der Schütze die gefährliche Distanz genützt, doch der Ball ging – die Querlatte noch streifend – über dieselbe hinweg. So beendete wenig später Schiedsrichter Fatih Acikgoz das turbulente Spiel mit dem Endresultat von 4:2 für den LASK.

Trainer Marko Filipovic:
Es war lange Zeit ein schwieriges Spiel für uns. Der körperliche Unterschied und unsere eigenen Abstimmungsprobleme im Abwehrverhalten setzten uns in der ersten Hälfte ziemlich zu. Üblicherweise ist meine Mannschaft etwa zu je 50 Prozent aus den Jahrgängen 2003 und 2004 besetzt. Aufgrund der morgigen Sichtung für die Akademie durften diese Spieler heute nicht mehr eingesetzt werden und so hatten wir eine ganz andere Verteilung in der Mannschaft. Mit der 2. Halbzeit – besonders den ersten 20 Minuten – bin ich sehr zufrieden. Ich habe aber auch schon in Hälfte 1 gesehen, dass wir die fu0ballerisch Besseren sind, und war auch von unserer konditionellen Überlegenheit überzeugt. Zudem habe ich in der Pause das System von 4 – 2 – 2 – 2 auf 4 – 2 -3 -1 umgestellt, wodurch wir im Zentrum eine Anspielstation mehr hatten. Gefreut hat mich – und es war auch ein bisschen witzig – dass dem kleinsten Spieler ein Kopftor gelungen ist. Mit dem Start im die Meisterschaft können wir zufrieden sei, wenngleich wir natürlich hart weiterarbeiten müssen.

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Statistik:

Oberliga, Region Ost, Meisterschaft U-14, Frühjahr 2016, Runde 2

Samstag, 9. April 2016, 13.00 Uhr, Pasching, Waldstadion, Nebenplatz 2


SPG LASK Linz / FC Pasching B – ASKÖ Blaue Elf Linz 4:2 (1:2)

Tore: Sandner, Burovski, Kvesa, Kaindlstorfer

Für die SPG LASK Linz / Pasching im Kader:

Niklas Struzl, Marcel Topf, Aldin Pezic, Arnel Kadric, Marcel Sipura, Florian Spitzer, Stefan Sandner, Luis Kaindlstorfer, Mario Kvesa, Tarik Alijagic, Sanel Skrgic, Beisangur Isajew, Ivan Burovski, Edin Karamuqo

Schiedsrichter Fatih Acikgoz, 30 Zuschauer

Bilanz nach 2. Runde:                      2               2               0               0               12:6                          6                  Rang 2

Bericht, Fotos und Statistik-Recherche: Günther Waldhör

Quellen:

Seit1908