MENUMENU
Man schrieb das Jahr 1908, als in Albert Siems, Leiter der k.u.k. Postautogarage Linz und Mitglied des bereits 1899 gegründeten Schwerathletik-Vereins Linzer Athletik Sport Klub „Siegfried“, der Wunsch, einen Fußballverein zu gründen, heranreifte und letztlich zum festen Entschluss wurde. Mit ein paar Gleichgesinnten, die bald gefunden waren, wurde die Eingabe an die k.u.k. Statthalterei verfasst und der positive Bescheid vom 25. Juli 1908 bedeutete die Geburtsstunde des wohl populärsten OÖ. Fußballklubs, anfangs jedoch noch unter dem Namen „Linzer Sport Klub“ (LSK).
Die erste konstituierende Sitzung fand am 12. September 1908 unter folgender Vorstandsbesetzung statt:
1. Präsident: R. Asanger, Amtsleiter der Verzehrungssteuer
2. Präsident: Albert Siems, Leiter der k.u.k. Postautogarage
1. Schriftwart: Ernst Wengraf, Beamter
2. Schriftwart: Oskar Lied, stud. techn.
1. Kassier: Karl Helletzgruber, Kaufmann
2. Kassier: Karl Liedl Uhrmacher
1. Beirat: J. Gruschownik, Student
2. Beirat: H. Felber, Student
1. Revisor: N. Kuschitzka, Mag. pharm
2. Revisor: Ernst Kleiner, Beamter
1. Kapitän: Otto Zwicker, Beamter
2. Kapitän: Karl Sturm
Zeugwart: F. Michalek, stud. techn.
Erste Heimstätte des neu gegründeten Linzer Fußballklubs wurde eine Wiese gegenüber der Krankenhausstraße, die von Gönner Heinrich Franck sen. als Sportplatz zur Verfügung gestellt wurde.
Sportlich gab es anfangs nur Übungs- und Aufbauarbeit. Der erste „Legionär“ der LASK-Geschichte, ein gewisser Percy Lowe aus England, der in Traun als Färbermeister eine Anstellung fand und den Linzern Fußball-Lektionen erteilte und einige bekannte Wiener Fußballer, die einen Teil ihrer Dienstzeit beim Landwehr-Infanterieregiment 2 (LIR 2) in Linz abdienten, darunter so bekannte Spieler wie der Internationale Ferdl Swatosch und die Auswahlspieler Kuthan und Studnicka, brachten die Wiener Fußballschule nach Linz und sorgten für einen ersten Aufschwung im Linzer Fußball und dafür, dass der LSK eine Mannschaft besaß die überall anerkannt und gefürchtet war.
Aber auch als die Linzer Fußballer wieder mehr unter sich waren, ging die Spielstärke nicht verloren. Eine starke LSK-Mannschaft, aus der sich Stürmer Franz Schenkenfelder und der der für seine Schusskraft bekannte und von den gegnerischen Torleuten gefürchtete Halblinks-Spieler Patzelt noch hervortaten, sorgte für steigende Zuseherzahlen, auch wenn der Fußballsport beim Bürgertum noch sehr verpönt war und mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hatte. In der Reserve-Mannschaft fiel im Übrigen ein gewisser Alois Dupack besonders auf. Dieser wurde später Auswahlspieler und Ehrenpräsident des OÖ. Fußballverbandes.
Die Schüsse von Sarajewo und der damit verbundene Ausbruch des 1. Weltkrieges bedeuteten dann jedoch auch vorerst das Ende im Linzer Fußball, denn mit Ausnahme weniger Spieler musste die gesamte Mannschaft und Reserve zum Kriegsdienst einrücken und das Klubhaus diente als Pferdestall.
Otto Wilhelm Zemann
Die noch verbliebenen LSK-Fußballer wandten sich Anfang des Jahres 1915 an den Obmann der „SK Germania“, Otto Wilhelm Zemann (siehe Bild), und erwirkten, dass er mit seinen Spielern geschlossen zum LSK übertrat und die Linzer dadurch nicht nur ein „Lebenszeichen“ von sich gaben, sondern auch wieder eine unerwartet starke Elf stellten, zu deren Stützen und herausragenden Spielern der spätere Auswahltormann Adolf Faderl sowie Milan Toljan, Vater des späteren LASK- Linksaußenspielers Axel Toljan, sowie Karl Bauer, Ernst Mayerhuber, Rudolf Zemann und Lambert „Peter“ Schmid gehörten.
Diesem „Lebenszeichen“ folgte nach dem Ende des 1. Weltkrieges das verbissene Mühen von „OWZ“ – wie Otto Wilhelm Zemann inzwischen allen ein Begriff war -, den Verein aus seinen „Ruinen“ wiederaufzubauen. Gekickt wurde nach dem Verlust der alten Heimstätte in den Kriegswirren zunächst auf dem Südbahnhof-Areal, ehe der Klub auf der Trabrennbahn eine vorübergehende Bleibe fand, um zu trainieren und sportliche Wettkämpfe auszutragen.
Anfang des Jahres 1919 wurde der „Linzer Sportklub“ vorübergehend aufgelöst und der, eingangs erwähnte, bereits seit 1899 bestehende Linzer Athletik Sport-Klub „Siegfried“, dem führende Mitglieder des LSK angehörten und der in den Wirren des Krieges ebenfalls lahm gelegt worden war, wurde übergangsmäßige „Heimat“ für die Linzer Fußballer.
In einer a.o. Generalversammlung erfolgte 1919 die Umbenennung in
„Linzer Athletik-Sport-Klub“ (LASK)
Eduard Schröder
Auf sportlicher Ebene war der LASK durch Obmann Eduard Schröder (siehe Bild), der als Linksaußen und Linksverbinder auch zu den Stützen der LASK-Mannschaft zählte, auch maßgeblich an der Gründung des Oberösterreichischen Fußballverbandes (OÖFV), dem neben dem LASK auch SV Urfahr, der Welser Sportklub, Vorwärts Steyr und auch der heutige Bundesligist, die SV Ried, angehörten.
In einer ersten, eher inoffiziellen Meisterschaft, an der neben dem LASK nur der Welser Sportklub, SV Urfahr und Vorwärts Steyr teilnahmen, erreichte man den 3. Platz, fristete aber noch eher ein Schattendasein und konnte den zweiten Linzer Verein – SV Urfahr – nur dank der besseren Tordifferenz auf den 4. und letzten Platz verweisen.
Mannschaftsfoto 1909
Das älteste Foto aus dem Fotoarchiv des LASK, die Mannschaft des LSK ein Jahr nach der Gründung anlässlich eines in diesem Jahr ausgetragenen Spieles. Schon damals präsentierte man sich in den schwarz-weiß gestreiften Dressen, die bis zu den heutigen Tagen eine echte Vereinstradition wurden. Rot eingekreist der Gründer des LASK, Albert Siems.
LSK – Mannschaft 1915
Stehend: Otto Wilhelm Zemann, Kotzi, Rudolf Zemann, Leutnant Pecka, Erben, Leutnant Steinbacher, Milan Toljan, Rijan, Oberleutnant Zisel, Blaha
vorne: Gefreiter Aumayer, Brunner, Kadett Dupack
Spielszene LSK – Welser Sport-Club 1916: (mit Text dabei)
Eine Spielszene aus einem Freundschaftsspiel gg. den Welser Sport-Club in Linz auf dem Sportplatz bei der Krankenhausstraße – der ersten Heimstätte des neugegründeten Linzer Fußballklubs! Die Welser waren in den ersten Jahren oftmaliger Gegner des LSK mit dem man sich zum sportlichen bzw. fußballerischen Wettkampf traf.
LASK / SV Urfahr
LASK und SV Urfahr – zwei Pionier-Mannschaften des oberösterreichischen Fußballs, hier in trauter Eintracht bei einem Spiel 1919 oder 1920
Foto Otto Wilhelm Zemann
Foto von Otto Wilhelm Zemann, Obmann des „SK Germania“, der 1915 mit seinen Spielern geschlossen zum LSK wechselte und dem von den Wirren des ersten Weltkrieges arg gebeutelten Verein wieder sportliches Leben einhauchte. (Bild aus der Festschrift „40 Jahre LASK“)
Hauptmann Eduard Schröder
Erster „echter“ LASK-Obmann nach der Umbenennung des Vereines im Jahr 1919 und Mitbegründer des OÖ- Fußballverbandes und als Aktiver auch echte Stütze der ersten LASK-Mannschaft im Jahre 1919.