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6. September 2020
Stellungnahme der aktiven Fanszene zum Support wärend der Coronazeit

Ab 11. September rollt nun der Ball in der heimischen Liga wieder. Wie wir wissen, tut er das aber unter ganz besonderen Umständen und das Geschehen auf den Rängen findet unter Voraussetzungen statt, die bislang undenkbar waren. Das stellt uns vor die Frage nach dem Umgang mit dieser ungewohnten Situation. Dass wir damit nicht alleine sind, merken wir daran, dass auch uns diese Frage zuletzt unzählige Male gestellt wurde.

Wir haben uns die Beantwortung nicht leicht gemacht. Seit Publikwerden der konkreten Maßnahmen suchen wir verzweifelt den grünen Zweig und diesen einen richtigen Umgang mit der Situation. Wir müssen uns jedoch eingestehen, dass es den nicht gibt. Irgendwo lässt einen jede Lösung unbefriedigt zurück und für jedes Vorgehen gibt es nachvollziehbare Argumente.

In jedem Fall scheint uns das Thema zu wichtig, um es unreflektiert zu lassen. Es sei uns daher verziehen, dass wir hier etwas ausholen. Ein Einblick in unsere Gedanken:

Wichtig ist, die Thematik – soweit möglich – losgelöst von den einzelnen Einstellungen zum Coronathema zu betrachten. Ja, auch wir sind vor der momentanen Polarisierung der Gesellschaft nicht gefeit und das interne Meinungsbild streckt sich von da bis dort.
Abgesehen davon sind es aber konkrete Sorgen als Fußballfans, die uns umtreiben. Genauso wie es festzuhalten gilt, dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden, muss deutlich gesagt werden, dass die Maßnahmen allem widersprechen, wofür wir als Fans eintreten. Nun kann man – und das ist durchaus berechtigt – alles nur im Licht der Umstände sehen, das Beste daraus machen und hoffen, bald wieder dort zu sein, wo wir vor der Pandemie waren. Genau dieser Umstand des Hoffens ist es aber, der vielen unter uns zu wenig ist. Die Sorge gilt der Zukunft und der Frage “Was bleibt?”. Die Geschichte lehrt uns, dass Ausnahmesituationen oft Türöffner für Veränderungen waren, die bis dato unvorstellbar waren. Wer garantiert, dass einige der nun vielleicht nötigen Maßnahmen sich nicht etablieren? Die oft beschworene “neue Normalität” lässt grüßen.
Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Normalität im Stadion gar nicht erst aufkommen zu lassen. Damit ist eines für uns unumgänglich:

Unter den momentanen Umständen wird es von uns keinen organisierten Support geben.

Ja, wir sind momentan in einer Ausnahmesituation. Und genau das muss auch sichtbar sein. Das ist dabei weder als Protest zu werten, noch wüssten wir es besser.

Sollte nun aber der Gedanke weitergesponnen und von einem Stadionbesuch ganz abgesehen werden?

Auch dazu hatten wir hitzige Diskussionen. Würde das zu weit gehen? Klar ist: Das Stadionerlebnis der nächsten Zeit wird so aussehen, wie es wohl einige Personen in Verbänden und Behörden schon lange haben wollen. Das Szenario vom gläsernen, emotionsbefreiten Stadionbesuch wurde nun durch äußere Umstände vorerst Realität. Die Sorge, mit seinem Stadionbesuch Wasser auf den Mühlen all jener zu sein, die das vorantreiben wollen, ist nachvollziehbar.

Schlussendlich können und wollen wir aber niemandem diese Entscheidung abnehmen. Auch intern geben wir hier keine Leitlinie aus und es ist im Ermessen jedes Einzelnen, wie er mit dieser – noch nie dagewesenen – Situation umgeht.
Egal aber wofür ihr euch entscheidet: Kauft euch (Dauer-)Karten! So zeigen wir auch weiterhin, dass wir hinter unseren Jungs stehen. Wenn auch nicht in gewohnter Manier.

In jedem Fall wollen wir mit diesen Zeilen das Bewusstsein schärfen. Lasst uns wachsam sein und dem Tag entgegenfiebern, an dem wir wie gewohnt gemeinsam den ASK zum Sieg singen!

Solo ASK!

Christian Zeintl
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