MENUMENU
Wie angekündigt möchten wir die Winterpause nutzen um euch auch unser Team einmal genauer vorzustellen. Wie kamen die Jungs zum LASK? Was machen die den ganzen Tag so? Hier wird Tacheles geredet, meine Damen und Herren!
Name: Martin Sigl
Position: Master of Disaster
LASK-Fan seit: ca. 1997
Bester LASKla aller Zeiten: Geir Frigard
Bestes Heimspiel: LASK – Sturm Graz (2:0) (1997?)
Bestes Auswärtsspiel: Rapid – LASK 4:4 (2008)
Aktueller Lieblingsspieler LASK: “Tako”
Fußballverein international: FC Bayern München, SC Freiburg
Das lese ich: FIVE, 11Freunde, Ballesterer
Name: Michael Herzig
Position: rechte und die linke Hand des Teufels (Cheffe) – neue Medien, Liveticker, Fanartikel
LASK-Fan seit: Anfang der 90iger
Bester LASKla aller Zeiten: Pascal Ortner
Bestes Heimspiel: LASK vs Rapid 5:0
Bestes Auswärtsspiel: Werder Bremen vs LASK 1:3
Aktueller Lieblingsspieler LASK: Daniel Kogler für die Treue in den schlechten Zeiten
Fußballverein international: St. Pauli, Sampdoria Genua
Das lese ich: Sport der aktuellen Printmedien, diverse Blogs (Fussball, Basketball, Musik, Kochen)
seit1908.at: Unsere Plattform gibt es jetzt seit über 2 Jahren. Vielleicht kannst du – Martin – kurz erzählen wie eigentlich alles begonnen hat.
Martin Sigl: Kurz gesagt: damals wurde die Fanszene des LASK häufig negativ in den Medien erwähnt. Bei einer Sitzung der Fanclub-Oberhäupter war ich vertretend für die “Black Buccs” dabei. Dort wurde eben gemeinsam die Idee einer Webplattform geboren, wo die Fans ihre Seite der Story darbringen konnten. Weiters sollten auch damit die Proteste gegen die Vereinsführung beworben werden. Leider war es dann aber so, dass nur 2-3 Leute dieses Projekt ernsthaft mitgestalteten. Ich sah ein gewisses Potential für eine interaktive Plattform – keine Protestplattform. Der Informationsfluss über die offiziellen Medien des LASK war unbrauchbar. So wollten wir Fans uns selbst informieren.
Wie bist du – Michael – dann zu seit1908.at gestoßen?
Michael Herzig: Kurz nachdem ich den LASK Ende 2010 verlassen habe, hat Martin mich kontaktiert und gefragt ob ich mir vorstellen kann, an der Fanplattform mitzuarbeiten. Unsere Vorstellungen wie so ein Projekt funktionieren kann waren quasi ident und so wurde ich Teil von seit1908. Wichtig war uns, die Fans über ihren Verein zu informieren. Ihnen das zu bieten, was eigentlich Aufgabe der offiziellen Homepage wäre. Das Resultat war natürlich der steigende Bekanntheitsgrad und so konnte man mit den Fanberichten, Kritik, Ideen … ein breiteres Publikum erreichen, welches den Block nur als böse Radaubrüder aus den Medien kannte.
Bei seit1908.at steht man der Vereinsführung kritisch gegenüber. Wir bekommen oft zu hören, dass man hier sehr einseitig schreibt. Auch Dinge wie der Fan-Boykott soll von dieser Plattform ausgehen.
Martin Sigl: Das nehmen wir natürlich zur Kenntnis und müssen wir uns so gefallen lassen – auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht. Wir können nicht verlangen, dass jeder unserer Leser alle Artikel verfolgt und alle Hintergründe kennt. Wir sind Fans dieses Vereines und scheinbar sehr ehrlich und emotional. Doch wir sind allesamt generell keine Draufhauer. Liebend gern würden wir über die tolle Jugendarbeit, Fanarbeit, was auch immer beim LASK berichten. Das würde gerade uns als Fanplattform und generell dem gesamten Verein sehr viel bringen. Aber so ist leider nicht der Stand der Dinge. Die Boykott-Aktionen wurden von den Fanclubs bestimmt und organisiert. Unsere Leistung ist es ja eben die Fanszene über unsere Plattform kommunizieren zu lassen. Genauso wie der LASK unsere Plattform nutzen könnte wenn er wollte.
Gibt es denn Kontakt zum Verein?
Michael Herzig: Mit den Mitarbeitern, Spielern, Betreuern pflegt man ein gutes Verhältnis. Mit den Vereinsverantwortlichen gab es gegen Ende der diesjährigen Herbstmeisterschaft einen ersten Termin, den wir nutzten um unsere Sicht der Dinge zu präsentieren. Wir konnten einige Dinge klarstellen und uns erklären, wie zum Beispiel unseren Vorschlag mit dem seit1908 Logo auf der werbefreien Brust.
Kannst du uns das kurz erklären?
Kurzsichtig betrachtet kann man dieses Angebot als Provokation aufnehmen. Doch hätte man den Kontakt zu uns gesucht, hätten wir die Hintergründe erklären können. Wir wollten den Platz am Trikot einmalig beim Derby gegen Blau Weiss, wären sogar für die Druckkosten aufgekommen. Es wäre eine einmalige Geschichte gewesen im Profifußball, so etwas gabs zuvor noch nie. Wir hatten Zusagen der Medien über diese Story zu berichten, es hätte für den Verein zb die Möglichkeit gegeben fürs Derby eine Sonderedition mit Derbytrikots aufzulegen die Matchworn-Trikots zum Beispiel für einen guten Zweck zu versteigern oder über das Merchandising Geld zu verdienen. Man wär nach unzähligen negativen Schlagzeilen mal wieder positiv in der Presse erwähnt worden. Der LASK hätte nur profitieren können. Finanziell und imagetechnisch.
Martin Sigl: Natürlich hätten auch wir profitiert davon. Eine klare win-win-Situation. Dazu gesagt sei, dass dieses besagte Treffen auf Wunsch des LASK passiert ist. Es ging für uns darum im besten Falle Wege zu finden wo Verein und Fans sich wieder aufeinander zu bewegen. Letztendlich müssen sich aber Fans und Verein einigen. Wir als Fanplattform können hier nur beratend oder besser gesagt helfend bei Seite stehen.
Jetzt mal weg von den ernsthaften Themen. Es gab in den letzten beiden Jahren doch sicher auch einige kuriose Geschichten die erzählenswert sind?
Michael Herzig: Also unsere Teamchatprotokolle wären zwei Dinge in einem: Zirkus und Kabarett. Des weiteren hat ein Herr in diesem Raum immense Probleme die Uhr richtig zu deuten und Zeitspannen wie die Dauer einer Halbzeitpause nicht einschätzen zu können. Da wird viel lieber dem Spritzwein an der Pressebar Tribut gezollt und der fiebrige schwer kranke Kollege muss die ersten 10 Minuten von Halbzeit 2 per Sky vom Bett aus mittickern. Also wer uns an gefallen tun will, so “lerne die Uhr Zettel” aus dem Sachkundeunterricht könnten unsere Rettung sein.
Martin Sigl: Ja, das tickern im Allgemeinen ist immer wieder ein Spaß. Mal tickert man in Hartberg zwischen den Bierständen, mitten unter den Heimfans – wo sehr viele Interessante Diskussionen geführt werden. Dann hast du mal wieder einen Tag wie beim Cup-Sieg über Mattersburg wo die Teilnahme und Stimmung in unseren Kommentaren einfach unglaublich waren. Da macht´s halt richtig Spaß. Ziemlich kurios finde ich übrigens auch das Schuhritual vom Michael. Gewisse Schuhe sollen da dem LASK Glück bringen. Wenn wir verlieren sinds beim nächsten Mal halt andere Schuhe.
Michael Herzig: Das muss ich richtigstellen – nach Niederlagen sortiere ich die Schuhe aus und sie dürfen nie mehr ins Stadion mit zum Tickern. Sie werden durch neue fresh out of the box ersetzt. Da gabs Saisonen wo sich die Schuhhändler dieser Welt eine goldene Nase an mir verdient haben. Das wichtigste ist aber das die Air Max 1908 Edition noch ungeschlagen sind, die würde ich gerne bei der Meisterfeier im Sommer noch tragen dürfen.
Ok, das bedeutet ihr glaub daran, dass der LASK das Rennen um die Meisterschaft in der Regionalliga gewinnen wird?
Martin Sigl: Man wrid sehen müssen, ob und wie diese Mannschaft bestehen bleibt. Wenn sie so zusammenbleibt und wie schon geredet wird ein Benjamin Freudenthaler uns verstärkt – dann aufjedenfall! Wir haben einen der besten Trainer unseres Landes. Einer der auch menschlich völlig überzeugt. Auch beim Team habe ich den Eindruck als würde es einfach stimmen untereinander. Wir haben heuer erst ein Spiel verloren. Gleich ein Sieg gegen Pasching in der ersten Frühjahrsrunde und alles ist wieder offen.
Michael Herzig: Wenn man mal das ganze Drama rund um den LASK ausblendet, hat man eine Mannschaft die ganz klar das Potential hat den Kampf gegen Pasching im Frühjahr zu gewinnen. Nur wie weit uns dieses sympathische Team noch so erhalten bleibt steht auf einem anderen Blatt Papier.
Als Fanplattform habt ihr doch sicher auch eine Vorstellung davon wie eine perfekt funktionierende Arbeit zwischen Fans und Verein ausschauen soll?
Martin Sigl: Ja da gibt es verschiedenste Meinungen und Interpretationen. In meinen Vorstellungen wird ein Verein getragen von den Fans. Sie sind mitunter die Visitenkarte des Vereines. Man schaut sich halt um, wie es auf nationaler und internationler Ebene so abläuft. Dort wo es funktioniert herrscht stets Kommunikation mit dem Verein. Man sorgt sich umeinander. Das können Projekte sein, oder Initiativen, aber auch die ganz allgemeinen Dinge wie zB ein geeigneter Stauraum für Fanutensilien im Stadion. Die Fans haben die Aufgabe für Stimmung in allen möglichen Formen zu sorgen, die die Mannschaft zum Sieg pusht und schaut, dass alles friedlich und ordentlich abläuft.
Michael Herzig: Die Fans sind das Herz jedes Vereins und wenn man ihnen den nötigen Respekt und Wertschätzung entgegenbringt, dann können sie ein sehr wichtiges Rädchen in einem funktionierendem Verein sein. Es gibt ja genügend Beispiele wo Fans zb Stadien auf Vordermann gebracht haben, die Kabinen der Nachwuchsmannschaften renoviert haben. Unsere Kurve hat ja zb unentgeldlich den Ordnerdienst bei den Amatuerspielen gemacht. Es wäre so schön an einem Strang ziehen zu können, so immens wichtig, gerade in Situationen wie jetzt.
Noch ein Blick in die Zukunft. Was steht bei seit1908.at im nächsten Jahr auf dem Programm?
Michael Herzig: Zuerst einmal sind wir alle sehr stolz auf das was wir aufgebaut haben. Dennoch hämmert der “ich bin nie zufrieden Mann” in unseren Köpfen. Verbessern können wir uns überall, es scheitert halt wie so oft am lieben Geld. Livestreams der RLM Spiele des LASK wären mit Sicherheit noch ein erstrebenswertes Ziel, doch mit unserer aktuellen Videoausrüstung wollen wir dies einfach nicht umsetzen, da wir die von unsgeforderte Qualität einfach nicht abliefern könnten. Fanartikeltechnisch wird sich in den nächsten Monaten einiges tun, da gibt es schon konkrete Pläne.
Martin Sigl: Man muss einfach auch sehen, dass wir dies alles bisher rein aus Überzeugung und Spaß an der Sache tun. Doch wir haben alle feste Anstellungen oder sind Studenten, haben auch andere Hobbies oder Nebenbeschäftigungen. Von Freunde und Familie ganz zu schweigen. Wir versuchen in unserem Chaos uns bestmöglich zu organsieren, was aber nicht immer ganz einfach ist und deshalb gewisse Dinge länger brauchen. Wir sind auch keine Profis sondern einfach Fans die versuchen das Beste daraus zu machen und einen gewissen Qualitätsanspruch haben. Für all unsere Ideen steht und fällt alles mit Zeit und Geld. Für die Zukunft werden wir also auch wieder nächstes Jahr daran feilen, dass beides ausreichend vorhanden ist.
Danke für das Interview…
Martin Sigl: Ich bedanken mich auch. Ist nett mal vom eigenen Medium befragt zu werden. Weiters wünsch ich allen noch ein schöne Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
Michael Herzig: Der letzte Satz eines Interviews bei uns sollte doch immer an die Fans gehen, oder? Vielen Dank für eure Unterstützung eure Treue und Ideen. Ein besinnliches Weihnachtsfest euch und euren Familien und viel Kraft für das Jahr 2013 – SOLO ASK
