MENUMENU
Seit einem knappen Monat laufen die Frühjahrsmeisterschaften des Oberösterreichischen Fußballverbandes im Nachwuchs wieder auf Hochtouren. In der U-13-Oberliga-Meisterschaft (Großfeld) der Region Ost erwischte die SPG LASK / Pasching einen makellosen Start. Nach Siegen über ATSV Stein, SC Marchtrenk und im Derby bei Blau Weiß Linz stand man mit 9 Zählern und plus 14 Toren an der Spitze der Tabelle. Bei diesem Katapult-Start verwundert es direkt, dass da ein Kontrahent komplett mithalten konnte. Die Sportunion Edelweiß Linz war es wieder einmal. Deren Weste war noch nicht einmal durch einen Gegentreffer befleckt, mit 13:0 Toren lag man exakt einen Treffer hinter dem LASK.
Am Samstag, 29. April 2017 kam es zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Klubs. Ort des Geschehens war das Paschinger Waldstadion, allerdings der Platz 4. Am Hauptfeld des Stadions sind keine Nachwuchsspiele gestattet, der Platz 2 kann zwar zu Trainingszwecken benutzt werden, ein Spiel ist aber aufgrund des darauf platzierten VIP-Zeltes nicht möglich und am Platz 3 trainierten gerade unsere Cup-Helden der Kampfmannschaft. Auch Platz 4 ist nach der großen Sanierung der Nebenplätze fein bespielbar, allerdings wären kleine Überdachungen der Auswechselbänke durchaus noch ein wünschenswertes Zuckerl – schließlich gibt es zwischen April und Juni und zwischen September und November doch auch so manche Nachwuchs-Spieltage im starken Regen oder unter sengender Sonne.
Diesmal schien sie zwar, die Sonne, doch eroberte sie sich nur recht zögerlich ihr Terrain des nahenden Wonnemonats Mai.
Gar nicht zögerlich starteten die jungen LASKler in das Spiel. Beinahe überfallsartig trugen sie ihre ersten Angriffe vor und schon in Minute 3 zappelte der Ball im Netz. Die schwarz-weiße Nummer 8, Ivan Lovric, hatte getroffen. Sofort liefen alle Spieler zu den Trainern und Wechselspielern und demonstrierten einmal mehr ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Die Schwarz-Weißen machten weiter Druck und schon in Minute 11 galt es den zweiten Treffer zu bejubeln. Patrik Peric hatte geschickt auf Ermin Mahmic gespielt, dieser wählte nicht die durchaus mögliche Option auf die linke Seite weiter zu spielen, sondern drehte sich mit dem Ball am Fuß nach innen und hatte sich so freie Bahn für einen Direktschuss geschaffen. Der von der Finte wohl auch etwas irritierte Torhüter von Edelweiß konnte nicht reagieren und so stand es nach nur 11 Minuten 2:0 für die Hausherren. Diese ließen es in der Folge etwas ruhiger angehen, ohne jedoch die Spielkontrolle zu verlieren. Mehrfach probierten sie es mit Weitschüssen, die jedoch allesamt ihr Ziel verfehlten – mit einer Ausnahme: Demir Murtic gelang ein hervorragend platzierter Schuss an die Unterkante der Latte, wovon der Ball – vermutlich – hinter die Torlinie fiel. Der Schiedsrichter verließ sich auf seinen Assistenten, dieser sagte, er könne kein Tor geben, weil er sich nicht hundertprozentig sicher sei und so wurde dem Treffer die Anerkennung versagt.
Der nicht gegebene Treffer offenbarte die besondere Fairness, die dieses Aufeinandertreffen an diesem Tag kennzeichnete. Der Edelweiß-Trainer auf der einen Seite ließ keinen Zweifel daran, dass er den Ball hinter der Linie gesehen hatte, der LASK-Trainer auf der anderen Seite pochte keineswegs darauf, sondern forderte seine Spieler sofort zum Weiterspielen auf. Erwähnenswert ist diese Begebenheit besonders auch deshalb, weil es gerade zwischen diesen beiden Vereinen in den letzten Jahren des Öfteren ganz anders zugegangen ist.
Edelweiß hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu viele Offensivaktionen zeigen können. Nach etwa einer Viertelstunde hatte LASK-Torhüter Kevin Weber durch mutiges Herauslaufen einen gefährlichen Angriff unterbinden können und nach etwa einer halben Stunde wurde ein Eckball stark zur Mitte gebracht, den auch Weber nicht erreichen konnte, jedoch fand sich hinter ihm auf Seiten der Weiß-Blauen kein Abnehmer.
So blieb es bis zur Pause beim 0:2 aus Sicht der Edelweißen.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste – mit stürmischen Angriffen der Heimischen. Nach nur fünf Minuten schien der dritte Treffer schon ganz naheliegend zu sein, doch Manuel Steger entschied sich gegen die Option auf den mitlaufenden Mitspieler abzuspielen und für jene des eigenen Abschlusses, der allerdings misslang. Umso größer waren kaum zwei Minuten später sein Einsatz und seine Freude, als er eine wunderbar getimte Flanke von Patrik Peric per Flugkopfball aus kurzer Distanz zum 3:0 vollendete (41.).
Nur wenig später sprang einem Edelweiß-Verteidiger der Ball bei einem Abwehrversuch unglücklich an die Hand. Den fälligen Elfmeter verwertete Sebastian Lehner (42.) sicher. Mit dem klaren 4:0 im Rücken kombinierten die Jung-Athletiker nun ganz ausgezeichnet und erspielten sich teilweise mit sehenswertem One-Touch-Spiel Chance um Chance. Erst nach gut 15 Minuten konnten sich die Youngsters vom Traditionsverein aus dem Süden von Linz etwas aus der Umklammerung befreien und wieder selbst den einen oder anderen Angriff wagen. Bei der einen wirklich sehr gefährlichen Aktion in dieser Drangperiode war der zur Pause eingewechselte Goalie Paul Mandl aber auf dem Posten und verkürzte den Winkel des Schützen entscheidend.
Von der Seitenlinie ist des Trainers Neunherz flehender Ruf: „Bitte spü‘ ma wieda!“ zu hören und ihres Trainers Wunsch ist seinen Kickern rasch Befehl. Das umtriebige Mittelfeld um Demir Murtic und Sebastian Leitner – der ebenfalls starke Abel Marodi war beim Aufwärmen verletzt ausgefallen – begeisterte sofort wieder mit intelligenten Spielzügen und setzte die Stürmer mit herausragenden Pässen bestens in Szene. Diese ließen sich nicht lange bitten und schraubten mit ruhigen, abgeklärten Abschlüssen (Ermin Mahmic, 55., Ivan Lovric., 61.) oder zündenden Ideen (Demir Murtic , 59., nach schnell abgespieltem Freistoß) das Score auf 7:0. In der 65. Minute deutete Ermin Mahmic, Führender der Torschützenliste, noch an, dass die Mädchen in einigen Jahren ihre Freude an seinen Tanzkünsten haben werden, so sehenswert tanzte er mit dem Ball am Fuß durch die Abwehrreihen und schloss auch noch selbst zum 8:0 ab. Für den Endstand sorgten Thomas Jungbauer und Timo Pollhammer im Duett. Jungbauer tankte sich auf der linken Seite kraftvoll durch und Pollhammer verwertet den mit Raffinesse in den Torraum gebrachten Ball aus spitzem Winkel zum 9:0.
Für die bedauernswerten Nachwuchsmannen vom OÖ-Ligisten Edelweiß Linz war der Schlusspfiff diesmal wohl eine Erlösung. Auch wenn sie in dieser Saison noch kein Tor erhalten hatten, wenn sie mit dem LASK gemeinsam ganz an der Spitze der Tabelle gelegen waren, gegen diesen Gegner war heute kein Kraut gewachsen. Diese Sicht auf die Dinge hatte der Edelweiß-Trainer schon zur Halbzeit, als er dem Chronisten sagte, dass diese LASK U-13 eine unglaublich starke Mannschaft sei. Dem kann man sich nur anschließen. Wer den traditionell starken Rivalen und bisher punktgleichen Herausforderer derart klar beherrscht und bezwingt, der verdient außerordentliches Lob und darf beruhigt den kommenden Aufgaben entgegensehen.
Eine dieser großen kommenden Aufgaben wartete auf Spieler, Trainer und Eltern schon am nächsten Tag: Um 6:00 Uhr morgens würde die Abfahrt sein von Pasching nach Kirchschlag in der Buckligen Welt (NÖ), wo der berühmte Danone Nations Cup auf die Jungs wartete (seit1908 berichtete).
Die Stimme des (Co-)Trainers Peter Hernegger:
„Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung und dem Resultat. Wir wussten wie Edelweiß in die Meisterschaft gestartet war und auch, dass sie in der Vor-Saison nur Punkte gegen unsere SPG abgeben hatten müssen.
Es hat uns gefreut, wie selbstbewusst und energisch die Mannschaft das Spiel angegangen ist. In Summe haben wir das gespielt, was wir immer versuchen zu spielen: Explosives Sich-lösen, Pressing, Laufwege optimieren, alle verteidigen – alle stürmen, als Mannschaft auftreten.
Es begeistert uns auch, wie rasch die Jungs unsere Anweisungen umsetzen können. Wenn wir 3:0 oder 4: 0 führen, geht es nicht in erster Linie darum, dass wir noch einmal so viele Tore schießen, sondern, dass wir neue Anreize setzen, Zwischenziele stecken, etwa mit mehr Seiten- und Richtungswechsel zu agieren, mehr oder weniger direkt zu schießen, Pässe und Flanken genau zu timen usw.
Es freut uns und es freut die Spieler wenn vorgenommene Dinge dann im Wettkampfmodus auch klappen. Geholfen hat uns dabei auch das kürzlich abgehaltene Trainingslager in St. Oswald bei Freistadt. Neben der individuellen Entwicklung in den letzten Monaten achten wir ja auch besonders auf die mannschaftliche Entwicklung und diese ist herausragend. Das war – glaube ich – auch heute weder zu sehen, als zum Beispiel die gesamte Mannschaft zur Trainer- und Spielerbank lief, um das 1:0 gemeinsam zu feiern. Dieser menschliche Faktor ist bei dieser Mannschaft so stark ausgeprägt, das es für uns eine Riesenfreude ist. Und Riesenfreude bereiten sie uns auch mit ihrem fußballerischen Können.“
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Fußball – Nachwuchsmeisterschaft Oberösterreich / Frühjahr
Oberliga A, Großfeld, Region Ost – U-13
Samstag, 29. April 2017, 11.00 Uhr, Pasching, Waldstadion, Platz 4
Spielgemeinschaft LASK / FC Pasching gegen Sportunion Edelweiß Linz – 9:0 (2:0)
Tore: Ermin Mahmic (3), Ivan Lovric (2), Manuel Steger, Sebastian Leitner, Demir Murtic, Timo Pollhammer.
Für den LASK im Einsatz:
Kevin Weber, Paul Mandl, Demir Murtic, Sebastian Leitner, Patrik Peric, Ivan Lovric,
Ermin Mahmic, Manuel Steger, Thomas Jungbauer, Timo Pollhammer, Daniel Lengauer, David Bukovica, Batuhan Peker, David Tanev.
Schiedsrichter Olcay Sak, 50 Zuschauer
Nach 4 Runden; Platz 1, 12 Punkte, 26:3 Tore, Rang 1
Quelle, Statistik
www.fussballoesterreich.at