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5. August 2014
U19 EM Halbfinale: Österreich wird von Deutschland abgewatscht

Sonntagnachmittag wurde dieses Spiel für sehenswert befunden, spielte doch ein original Linzer mit schwarz-weißem Blut mit. Die Reisegruppe bestand aus 4 Personen, wobei die Fahrerin besonders hervorzuheben ist. Nach der üblichen Verspätung fuhren wir um 10:30 Uhr endlich los. Die Anreise verlief ohne etwaige Komplikationen und nennenswerte Vorkommnisse. Schnell wurde Budapest erreicht.

In Budapest angekommen, fuhren wir direkt zum Szusza Ferenc Stadion, das sich im Stadtteil Újpest befindet. Újpest bedeutet übersetzt Neu-Pest und war früher eine eigenständige Stadt die 1950 in Budapest eingemeindet wurde. Der Stadtteil erstreckt sich am nördlichen Donauufer mit über 95 000 Einwohnern und versprüht den Charme eines typischen Arbeiterbezirks mit einem gewissen Hafen-Charme. In unmittelbarer Nähe des Stadions reihen sich Fabriken an normale Wohnhäuser und an unzählige Reifenhändler.

Wir parkten neben den Stadion wo wir die eintreffende Security Fraktion, die mehr an eine uniformierte Boxertruppe erinnere, bei der Lagebesprechung beobachten konnten. Nach so einem Anblick kann man über die Ordner im Linzer Stadion nur mehr schmunzeln.
Wir entschieden uns dafür in Újpest zu bleiben, anstatt ins Zentrum zu gondeln, um uns ein wenig unter das Arbeitervolk Budapests zu mischen. Nachdem Geld abgehoben wurde, steuerten wir das erstbeste Lokal im Viertel an. Der erste äußere Anblick täuschte und so wurde man vom Inneren total überrascht. Das typisch ungarische Essen wusste zu schmecken und der Kellner, der in Österreich wohl Karriere machen würde, konnte durch seine Professionalität punkten. In Österreich hätte man für dieses Mal wohl das Doppelte bezahlt.

Nach ein paar Umwegen und einem ausgedienten Verdauungsspaziergang durch das Wohnviertel erreichten wir das 13 501 Zuschauer fassende Stadion. Hier festigte sich der Eindruck, wie gut dieses Stadion mit dieser Kapazität und dieser Bauweise nach Linz passen würde. Befindet sich das nach dem berühmten, hier in Újpest aufgewachsenen Ferenc Szusza benannte Stadion mitten im Wohnviertel, auch ohne jeglicher Parkplätze. Die Karten nach einiger Wartezeit für 1,70€ pro Person gekauft, staunten wir nicht schlecht als wir das Innere betraten. Nicht einmal 500 Besucher konnte man im Stadion zählen. Auf den Rängen war die Farbe Rot-Weiss-Rot klar in der Überzahl, wobei auch 5 sich in der Ecke platzierte Österreicher mehrmals lautstark bemerkbar machten.

Gab es beim erste Gruppenspiel gegen Ungarn noch massive Ordnerprobleme, wirkte die Lage bei diesem Spiel sehr entspannt. Beim Sieg gegen Ungarn fiel der heimische Söldnertrupp aka Security noch mit komplett überzogenen Maßnahmen auf wobei auch diverse Österreich Fahnen grundlos abmontiert wurden und der ÖFB Beschwerde bei der UEFA einreichte.

Noch nicht einmal richtig Platz genommen,begann schon der Sturmlauf der Deutschen. Österreich konnte nicht wirklich etwas dagegen setzt und lag zur Pause bereits mit 0:2 zurück. Das muntere Schaulaufen der Piefkes ging in Hälfte zwei auch gleich weiter. Österreich konnte nicht wirklich etwas dagegen setzten und schlug sich unter ihrem Wert. Wurde in der Vorrunde noch der Gastgeber Ungarn mit 3:1 und Israel mit 3:0 besiegt, konnte man gegen eine stark spielende deutsche Elf zu keiner zwingenden Chance kommen. Blutsch, für den man angereist war, konnte auch keine Akzente setzen. So endete das Spiel mit 0:4 für die leider in allen Belangen besser spielende deutsche Mannschaft.

Geschlaucht von dem desaströsen Auftritt unserer jungen Burschen suchte man noch eine Kneipe in Stadionnähe auf. Aber schon nach einem Bier trat man nach einigen Ehrenrunden in Budapests Zentrum die Heimreise in die Stahlstadt an. Budapest hinterließ einen durchwegs positiven Eindruck. Vor allem die in der Nacht glitzernde Innenstadt und die hübschen Damen machen Lust auf eine Wiederkehr. Nächstes Mal aber für eine längere Zeitdauer.

Geschrieben von: Freddi Feinkost

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