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6. May 2015
Viele Kilometer, viel Regen, viele Tore

Die U-14 des LASK ist derzeit viel und weit unterwegs. Vor einer Woche noch in Ebensee, ging diesmal die Auswärtsreise ins etwa 120 Kilometer entfernte Braunau am Inn. Ein Spiel der 10. Runde wurde vorgezogen und fand als fünftes Spiel der Oberösterreichischen Nachwuchsliga-Meisterschaft am Sonntag, 3. Mai 2015 statt. Ziel war das Grenzlandstadion Braunau. Gegner der FC Braunau.

Das „FC“ klingt für manche vielleicht noch ungewohnt, obwohl es nun auch schon wieder vor 13 Jahren das „SV“ abgelöst hat. Die 1919 gegründete Sportvereinigung Braunau musste aufgrund großer finanzieller Probleme im Winter des Jahres 2002 in Konkurs gehen. Man spielte in dieser Saison in der „Ersten  Division“, was auch damals in Wahrheit „Zweite Liga“ bedeutete. Sportlich galt man beinahe als „unabsteigbar“, hatte man sich doch seit dem Aufstieg 1993 jedes Jahr ohne größere Probleme in der Liga halten können.  Von der Finanznot besiegt konnte man zur Rückrunde im Frühjahr 2002 nicht mehr antreten und verlor jedes Spiel am grünen Tisch mit 0:3. Dass man trotzdem nicht Letzter wurde,  da der FC Lustenau am Ende immer noch weniger Punkte hatte, gehört zu den kleinen Kuriositäten unseres allseits geliebten Fußballs.
Mit unserem LASK kreuzte man allerdings nur in der Saison 1993/94 die Klingen. Mit 3:0 (auswärts) und 2:1 (daheim) gingen alle sechs Punkte an das schwarz-weiße Linz. Das muss extra betont werden, spielten doch in diesem Jahr gleich vier oberösterreichische Klubs in der gleichen Liga – neben dem Stolz des Landes  auch das blau-weiße Linz und  die SV Ried sowie eben die SV Braunau.  Am Ende verabschiedete sich dann der LASK mit acht Punkten Vorsprung auf den FC Linz für die nächsten sieben Jahr nach oben in die Bundesliga.
Noch im selben Jahr nach dem Konkurs, 2002, wurde der Nachfolgeverein gegründet. Auch ohne Rechtsnachfolger zu sein,  wollte man beim nunmehrigen FC Braunau ideologisch an den altehrwürdigen SVB anschließen. Man wählte auch wieder Schwarz-Weiß als Vereinsfarben.
Derzeit spielt die Kampfmannschaft in der Landesliga West, der fünfthöchsten Spielklasse.
Die U-14 allerdings hat sich in ihrer Region für die Oberösterreichische Nachwuchsliga qualifiziert und versucht nun dort Fuß zu fassen. Noch ist das nicht ganz gelungen. In den ersten drei Spielen setze es – zum Teil deutliche – Niederlagen. Immerhin hatte man am letzten Sonntag in St. Martin im Mühlkreis mit einem 4:4 den ersten Punkt erobert. Die Ausgangslage sah demnach unsere Jung-Athletiker als klare Favoriten.

Schon zu Beginn schien es als würden sich unsere Jungs nicht nur der Favoritenrolle bewusst sein, sondern sie auch annehmen. Entsprechend druckvoll starteten sie bei starkem Regen in die Partie. Und schon nach fünf Minuten lohnte sich ein energisches Nachgehen im Strafraum. Zwischen dem Braunauer Torhüter und seinem Verteidiger gab es ein Missverständnis um die Zuständigkeit für die Ballannahme. Unser Stürmer Manuel Bauer wurde zum Nutznießer, schnappte sich die Kugel und schob sie sicher in die linke untere Ecke. Schon vier Minuten später wäre beinahe der zweite Treffer gefallen, als ein von Johannes Egger  stark geschossener Eckball  den frei postierten Manuel Golser erreichte. Dessen Kopfball fiel aber etwas zu schwach aus, da er den Ball nicht zur Gänze erreichte, sondern nur streifte. In der 15. Minute war es aber dann schon so weit. Die beiden „Manuels“ in unserer Mannschaft Golser und Bauer schlossen einen schönen Angriff erfolgreich ab. Knapp innerhalb des Strafraums spielte Golser fein auf Bauer, der trocken in die linke untere Ecke traf. Etwas Glück war dennoch dabei, hatte doch Schiedsrichter Oliver Labmayr übersehen, dass der Schiedsrichter-Assistent Andreas Raffeiner (LASK) in der Aktion davor die Fahne wegen Abseits gehoben hatte. In Minute 18 machte erstmals Tobias Seyr an diesem Tag auf sich aufmerksam. Nach erneut schönem Spielzug kam er etwa am Sechzehner zum Schuss. Der Ball strich nur ganz knapp über die Latte. In den folgenden Minuten trauten sich die Braunauer über erste schüchterne Angriffsversuche. Zwei Weitschüsse – einer wurde zur leichten Beute unseres Tormanns Alexander Ebner, der zweite ging neben das Tor – waren zunächst die einzige Ausbeute. Ein Missverständnis beim Abstoß von unserem Tor bescherte den Innviertlern die beste Chance in Hälfte eins, doch der überraschend an den Ball gekommene Braunauer Schütze zielte über das Tor (21.). Bald aber übernahmen im immer stärker werdenden Regen die Linzer wieder das Kommando. In Minute 24 überlief Alexander Raffeiner energisch zwei Verteidiger auf der linken Seite und schloss seine starke Einzelaktion mit einem satten Schuss vorbei am Tormann zum 3:0 ab (24.). In der 30. Minute war es erneut Raffeiner, der sich über links durchtankte, diesmal aber auf den am Fünfer lauernden Bauer abspielte, der den Ball nur mehr eine kleine Richtungsänderung mitgab und schon zappelte das Spielgerät zum vierten Mal im Netz. Alleine drei der vier Tore waren dem heute glänzend aufgelegten Manuel Bauer gelungen.
Wie schon vor einer Woche in Ebensee ging unser Team also mit einer 4:0-Führung in die Pause.

Hatte man vor einer Woche aufgrund der Hitze in der Pause Wasser gebraucht, so war nun in der Pause eher das Handtuch zum Trocknen des Wassers, das von oben gekommen war, gefragt. Unbeeindruckt vom Wetter setzten unsere Schwarz-Weißen dort fort wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Immer wieder spielten sie ihre klar bessere Technik aus, immer wieder überlisteten oder überrannten sie ihre bemühten Bewacher. In Minute 48 nützte man erstmals an diesem Tag einen Standard zum Torerfolg. Johannes Egger hatte wieder einen gut getimten Eckstoß getreten und von hinten rauschte Verteidiger Matthias Ablinger unwiderstehlich heran und besorgte mit einem wuchtigen Kopfball das 5.0. Die Mannschaft versuchte nun die Angriffe noch etwas schneller vorzutragen als in Hälfte eins. Der tiefe Boden und die wenig ausgeprägte Gegenwehr des Gegners, die etwas zur Leichtfertigkeit verführte, führten in der Folge allerdings zu etwas bescheideneren Minuten. Nichtsdestotrotz gab es weiterhin Chancen.  Doch nach guten Kombinationen davor  konnte der Torhüter Schüsse von Muhamed Orascanin und Manuel Golser parieren, Tobias Seyr und Dennis Aydin vergaben ebenfalls knapp. Nach einer Stunde ging es aber wieder weiter mit dem Tore schießen. Nach einem guten Pass von Alexander Raffeiner traf der  eingewechselte Berat Bajrami sicher in die rechte Ecke. In der 67. Minute musste  dann Manuel Golser – es sah eher nach einem Dutzendfoul aus –  mit einer blauen Karte vom Platz. Das beeindruckte unsere Jungs aber nicht wirklich. Auch in diesen zehn Minuten zu zehnt dominierten sie Spiel und Gegner. In der 75. Minute war es Simon Waldhör, der sich nach längerer Tor-Pause wieder einmal in die Schützenliste eintrug. Dafür war sein Treffer außergewöhnlich schön anzusehen. Er sah den Braunauer Tormann etwas zu weit vor seinem Kasten stehen und überhob ihn mit einem Weitschuss aus gut und gern 20 bis 25 Metern.  Drei Minuten später setzte Dennis Aydin den Schlusspunkt. Nach einem Getümmel im Strafraum drückte er den Ball – trotz des Widerstands eines Verteidigers, der noch eine Art Pressball schaffte –  energisch zum 8:0 über die Linie. Wenige Augenblicke später erlöste der Schiedsrichter die tapfer kämpfenden  Braunauer Schwarz-Weißen von den hoch überlegenen Linzer Schwarz-Weißen, die sich auf dem langen Heimweg über das Vorrücken auf Tabellenplatz Zwei freuen konnten.

Trainer Thomas Hametner
„Wir haben auch heute wieder verdient hoch gewonnen. Auf dem schweren Boden haben wir gute Kombinationen gezeigt und schöne Tore geschossen. Natürlich ist zu bedenken, dass der Gegner noch im Lernprozess ist und sich derzeit in der unteren Tabellenregion befindet. Ich hätte mir auch gewünscht, dass meine Jungs schneller spielen. Vielleicht ist das aber auch schwer, wenn einem der Gegner so viel Platz lässt. Da ist die Versuchung groß, es alleine zu probieren oder das Kombinationsspiel zu übertreiben.“

FC Braunau – LASK U14 0:8 (0:4)
Oberösterreichische Nachwuchsliga – U-14 Frühjahrsmeisterschaft 2015, 
Runde 10 (vorgezogen)
Sonntag, 3. Mai 2015, 14.00 Uhr
Braunau, Grenzlandstadion
60 Zuschauer
Schiedsrichter Oliver Labmayr
 
Tore LASK:                            
Bauer M. (3), Raffeiner, Ablinger M., Bajrami, Waldhör, Aydin.
 
Aufstellung: 
Ebner Alexander; Egger Johannes, Aydin Dennis, Ablinger Mathias, Orascanin Muhamed; Raffeiner Alexander, Waldhör Simon,  Ablinger Philipp, Golser, Manuel; Seyr Tobias, Bauer Manuel
 
Zum Einsatz kamen auch:    Mehmed Özdogan, Firoz Raufi, Berat Bajrami
Aktueller Tabellenrang:       2            ( 5                 3          2          0          17:4                 11)
 
 

Bericht, Fotos und Statistik: Günther Waldhör (Quelle Statistik: www.fussballoesterreich.at (teilweise)

 

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Waldhör Günther
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