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17. January 2018
Von verliehenen und heimgeholten Meistertiteln

Saisonrückblick Nachwuchs Herbst 2017

Die Nachwuchs-Meisterschaften des Oberösterreichischen Landesfußballverbandes, Saison Herbst 2017, sind mittlerweile beendet. Wie seit mehreren Jahren üblich werden Ergebnisse und Tabellen erst ab der U-13 geführt und registriert. Unser LASK spielt im Regelfall mit seinen Teams um einen Jahrgang höher. Das bedeutet, dass unsere Jung-Athletiker zumeist ein Jahr jünger sind als ihre Konkurrenten. Das sorgt in den Kindheits- und Jugendjahren körperlich oft für ziemlich große Nachteile, die man aber in Kauf nimmt, um die Burschen noch mehr zu fordern und damit auch zu fördern. In diesem Herbst verzichtete der LASK mit seinem besonders auffälligen Jahrgang 2004 auch freiwillig auf die Teilnahme an der landesweiten Meisterschaft, um diesen starken Jahrgang in speziellen freundschaftlichen Spielen gegen Gegner anderer Bundesligisten und auch des benachbarten Auslands zu testen und an ein immer höheres Level heranzuführen.
Im Einzelnen erging es unseren Zebra-Fohlen in diesem Herbst wie folgt:

U-13

Fünf Punkte fehlten den durchwegs jüngeren Kickern, die als SPG LASK / Pasching B in die U-13-Meisterschaft der Region Ost, Kategorie A in den Bewerb gingen, um die eigene U-13 A, die sich unterdessen mit diversen Größen des österreichischen Fußballs maß, auch tabellarisch perfekt zu vertreten. Insgesamt konnte man in vielen Spielen mit der Performance des jüngsten Teams der Liga absolut zufrieden sein. Besonders auffällig waren Leistung und Ergebnis gegen Union Edelweiß. Der spätere Meister aus dem Linzer Süden wurde im ersten Spiel des LASK (für Edelweiß war es das zweite) gleich mit 6:1 von der Sportanlage Seidelbastweg den kurzen Weg nach Hause in den Flötzerweg bugsiert. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt geahnt, dass dies der einzige Punkteverlust für die (Edel-)Blau-Weißen bleiben würde und der überlegene Sieger dieses Spiels am Ende „nur“ auf Platz vier landen würde. „Schuld“ daran waren Niederlagen gegen die Linzer Rivalen Blau-Weiß (2:3, seit1908.at berichtete) und Admira (2:6). Kurioserweise war die Leistung bei der deutlich höheren Niederlage wesentlich besser als bei der knappen am Schiffswerftplatz. Die Bezwinger unserer Schwarz-Weißen landeten folgerichtig auch auf den Rängen 2 und 3 vor dem LASK, wobei leider ein 2:2-Remis bei Kirchberg/Thening dafür sorgte, dass man Blau-Weiß Tabellenplatz 3 überlassen musste. Hätte man dieses Spiel gewonnen, wären die Plätze noch getauscht worden.
Doch das sind tabellarische Momentaufnahmen. Wichtiger ist, dass die Jungs von Trainer Görkem Safranti hochmotiviert in jedes Spiel gingen und nicht nur mit sieben Siegen, sondern auch mit großer kämpferischer Leidenschaft aufzeigten.
Selbstverständlich geht unsere Gratulation an das Spitzentrio Edelweiß Linz, Admira Linz und Blau-Weiß Linz sowie an den Torschützenkönig Burak Cakmak (Admira) dem erstaunliche 20 Tore in 10 Spielen gelangen. Bester Torschütze unseres Teams war Oliver Viskovic mit 13 Treffern, die ihn auf denselben Platz 4, wie ihn die Mannschaft erreichte, hievten.

 

U-14

Einen weitgehend ungefährdeten Start-Ziel-Sieg feierte unsere starke U-14, die Großteils eine U-13 war, gelegentlich verstärkt mit einzelnen Spielern aus dem 04-er Jahrgang, der ansonsten nicht in den Meisterschaftsbetrieb integriert war, sondern – wie erwähnt – sich auf anderen Schauplätzen weiterentwickelte. In der höchsten Liga des Landes, der Oberösterreichischen Nachwuchsliga, gab es praktisch nie Zweifel daran, wer hier den Meistertitel holen würde. Die Gegner waren des Öfteren überfordert mit der Schnelligkeit und dem technischen Vermögen unserer Mannen. Sehr schön eingerahmt wurden die insgesamt 10 Spiele der Spielgemeinschaft LASK / Pasching von einem 15:2 (!!)-Auswärtssieg bei den ziemlich besten Freunden vom Donaupark, respektive Schiffswerftplatz, und einem 5:2-Auswärtserfolg bei den ziemlich zweitbesten Freunden aus dem Innviertel. Das Hinspiel bei der Sportvereinigung Ried im Innkreis – hier fanden beide Spiele am Platz des Gegners statt – endete noch wesentlich deutlicher mit 9:1 für unsere Farben. Im einzigen Heimspiel gegen einen der beiden beliebtesten Derbygegner, dem Zusammentreffen mit dem Fußballclub Blau-Weiß Linz auf der Sportanlage Seidelbastweg, ging es dagegen ganz knapp zu, doch mit 4:3 konnte Schwarz-Weiß auch hier die Oberhand behalten. Ein weiteres Mal wurde es noch knapp: Gegen die Spielgemeinschaft Ohlsdorf / Gmunden A blieb ein Tor aus der 8. Minute das einzige des Tages. Im Rückspiel „daheim in Pasching“ bekam die gleiche Sache – nämlich der Sieg – noch einen deutlich bunteren Anstrich: 13:1 hieß es am Ende. Wer beim Lesen mittlerweile am Torverhältnis zu rechnen begonnen hat, dem sei hier geholfen bzw. das Ergebnis vorweggenommen: Die 10 Siege in ebenso vielen Spielen wurden mit einem Torverhältnis von insgesamt 102 (!!): 11 eingefahren. Einen Tor-Schnitt von über 10 pro Spiel werden in diesem Herbst wohl auch nicht allzu viele Mannschaften erreicht haben.
In der Torschützenliste finden sich folgerichtig auch sechs LASK-Spieler unter den ersten zehn – ein wichtiger Hinweis auf die mannschaftliche Stärke des Teams. Angeführt wird diese außergewöhnliche Liste von unserem Tolgahan Sahin, dem 14 Tore gelangen.
Seit1908.at gratuliert der Mannschaft herzlich zum Titel und Tolga zum Torschützenkönig!

U-16

Die über mehrere Jahre außergewöhnlich starke U-16 musste einen mehrfachen Lernerfahrungsprozess durchlaufen. Personell waren es ab dem Sommer 2017 andere, neue, jüngere Burschen, die die U-16 repräsentierten, ein großer Teil der bisherigen Spieler war in die U-18 aufgestiegen oder hatte überhaupt andere Wege eingeschlagen, körperlich war man vielen Liga-Konkurrenten ganz klar unterlegen, lange Jahre kannte die U-16 das Gefühl einer Niederlage – zumal im eigenen Bundesland – kaum und nun musste man sich in diesem Herbst plötzlich darauf einstellen, dass man nicht nur ein, zwei, sondern mehrere Spiele verlor und dass man auch nicht nur unglücklich knapp, sondern manchmal verdient deutlich unterlag. Im Klartext heißt das, dass die U-16 in der Endtabelle Platz 3 belegte. Den sechs Siegen standen am Ende vier Niederlagen gegenüber. Die Bezwinger des LASK matchten sich darüber hinaus auch um den Meistertitel der Oberösterreichischen Nachwuchsliga. Bei diesem Kampf hatte nach 10 Runden die Spielgemeinschaft Freistadt / Schenkenfelden die Nase knapp voran gegenüber der Spielgemeinschaft Gmunden / Ohlsdorf. Aus LASK-Sicht waren zwei Kantersiege gegen den Linzer Dauerrivalen Union Edelweiß mit 8:2 auswärts und 7:1 daheim die bemerkenswertesten Erfolge. Abseits von Toren, Punkten und Tabellenrängen sammelte die SPG LASK U-16 allerdings enorm viele wertvolle Erfahrungen, die sie in die nächsten Spielzeiten mitnehmen wird und sie dann auch ergebnistechnisch besser aussehen lassen wird. Vorerst „verleihen“ wir die Meistermeriten einmal an andere, aber schon in der nächsten Saison ist wieder Angriff angesagt, um den Rückstand auf die Spitzenteams des Jahrgangs zu verkürzen. Vielleicht helfen dabei auch die Tore des diesmalig besten Torschützen, Elias Altmüller, der mit 9 Treffern auf Platz 5 der Torschützenliste landete. Gewonnen wurde diese Wertung von Raphael Herbert Thürriedl vom Meister Freistadt / Schenkenfelden. Dem Spieler und der Meistermannschaft eine schwarz-weiße Gratulation aus Linz von seit1908.at.

 

U-18

Eine sehr wechselhafte Saison mit einem grandiosen Ende erlebte die U-18 unserer SPG LASK / Pasching. Zunächst erwies sich das Zusammenfinden der ehemaligen U-16 Spieler mit den „gestandenen“ U-18-Akteuren als nicht so ohne weiteres leicht zu lösende Aufgabe. Der neu zur U-18 gewechselte Co-Trainer Gustav Stieglitz und der langjährige Betreuer in dieser Altersstufe Mirsad Gashi sahen zunächst einen überzeugenden 4:0-Heimerfolg über den zweimaligen U-18-Meister aus dem Jahr 2016, SK Vorwärts Steyr. Doch nur wenige Tage später reichte der Spielgemeinschaft Kornspitz Pregarten, dem aktuellen Titelträger vom Frühjahr 2017, ein Tor in der 7. Spielminute zum Dreipunkte-Erfolg. Weitgehend tonangebend leisteten sich die LASKler zu viele vergebene Chancen – warum kommt einem LASK-Fan das eigentlich so bekannt vor? Einem standesgemäßen 4:2-Heimerfolg über die SPG Vöcklamarkt / Zipf folgte ein mühsames 1:1 in Neuhofen im Innkreis, bei dem unserem Goalgetter Toprak Ilke Galitekin in Minute 88 der Ausgleich gelang. Aufgrund des späten Ausgleichs ein Punktegewinn, im Titelkampf aber vielmehr ein Punkteverlust. Nun musste man schon auf Schützenhilfe bei Begegnungen anderer Teams mit Pregarten hoffen. Als man dann auch noch bei Vorwärts Steyr unglücklich mit 1:2 unterlag, schien der Meisterzug endgültig Richtung Pregarten zu rollen. Eine Woche danach aber geschah das Unerklärliche, das Unglaubliche, das Faszinierende, das Spektakuläre: Die Gashi-Jungs schnürten für ihren Trainer ein Geburtstagsgeschenk von wahrhaft majestätischer Größe, steigerten sich in einen wahren Spielrausch und ließen dem Gegner aus Pregarten nicht den Funken einer Chance. Nach 90 Minuten eines Spiels das wie gemalt verlief, schmückten die Zahlen „12“ und „0“ die letzte Seite dieses Malbuchs. 12:0 gegen den Titelverteidiger, 12:0 gegen den Tabellenführer, 12:0 gegen den Fast-schon-wieder-Meister, … (seit1908.at berichtete) … sollte sich da doch noch eine Wende im Titelkampf abzeichnen? Der LASK erfüllte alle dazu nötigen Hausaufgaben: Zunächst wurde das Tabellenschlusslicht, die Spielgemeinschaft Ottensheim / Walding, auswärts mit 9:3 besiegt. Weiters konnte die SPG Vöccklamarkt / Zipf ein zweites Mal besiegt werden, diesmal mit 5:2. Dann hielt man sich mit einem deutlichen 4:1 gegen Neuhofen i.I. schadlos. Das Rückspiel gegen die SPG Ottensheim / Walding fiel zunächst dem Sturm am
29. Oktober zum Opfer, ehe sich die gesamte SPG Ottensheim / Walding in Wind auflöste und den Spielbetrieb noch vor Ende der Meisterschaft einstellte. Der Verband entschied daraufhin auf Annullierung aller Partien dieses Teams. Titelkonkurrent Pregarten zeigte sich zunächst vom 0:12 beim LASK überraschend unbeeindruckt und siegte eine Woche später in Neuhofen klar mit 5:0. So lag die schwarz-weiße Hoffnung diesmal auf den Schultern der rot-weißen Vorwärts aus Steyr, das sich durch mehrere Umfaller diesmal selbst schon aus dem Titelrennen genommen hatte, aber noch in Pregarten antreten musste. Doch eine eventuelle Schützenhilfe verschwand in den Nebelschwaden des unteren Mühlviertels und das Spiel der beiden Kontrahenten musste frühzeitig abgerochen werden. Noch ehe es bei diesem Spiel zu einer Neuaustragung kam, hatte Pregarten noch sein Match in Vöcklamarkt zu absolvieren. Und dort passierte dann jene Sensation, die es brauchte, um den Titel wieder heim nach Linz zu holen. Die tapfere SPG Vöcklamarkt / Zipf trotzte dem hohen Favoriten ein 1:1-Unentschieden ab. Damit hatte der LASK den zwischenzeitlichen 5-Punkte-Rückstand noch wettgemacht und lag aufgrund des 12:0 im direkten Duell im Torverhältnis natürlich weit voraus. Der 1:0-Erfolg im Nachtragsspiel gegen Vorwärts Steyr blieb für Pregarten Makulatur, denn das Torverhältnis war auch danach noch um 24 Tore schlechter als jenes des LASK – also genau jene 24 Tore, die das plus 12 / minus 12 des einen 12:0-Ergebnisses ergab. So geht eine freundliche Gratulation an Pregarten, das in dieser Meisterschaft wie so oft ein unheimlich starker, gleichwertiger Gegner war – mit der Ausnahme des einen so unglaublichen Spiels. Die freudige Gratulation von seit1908.at an unsere U-18 zum Meistertitel wird noch ergänzt durch zwei weitere an unsere beiden bärenstarken Stürmer Raul Florucz und Toprak Gelitekin, die sich ein spannendes internes Match um den Torschützenkönig der Liga lieferten. Gemeinsam erzielten sie mit ihren 26 Toren mehr als die nächsten sieben Torschützen zusammen. Der Titel ging letztlich an Raul mit 14 Toren vor Toprak mit 12. Ende gut – alles Meister! Danke, Jungs!

Waldhör Günther