News

24. August 2014
Vor 50 Jahren… – Eine Niederlage, ein Beinbruch und eine Herzattacke

50 Jahre ist sie nun her – die mit Abstand erfolgreichste Saison des LASK, in der die Linzer als erster Verein aus den Bundesländern den österreichischen Fußballthron bestieg und obendrein auch noch den Cup gewann. In unserer neuen Serie „Vor 50 Jahren…“ wollen wir mit euch gemeinsam den Weg bis zum Titelgewinn noch einmal in Erinnerung rufen, jedem Spieltag wird eine eigene Folge zuteil werden.

 

Die Vorbereitung auf die Nationalliga-Saison 1964/65 hatte der LASK unter Leitung von Trainer Karl Schlechta sehr erfolgreich absolviert, nach Siegen über St.Valentin, Amateure Steyr, Elektra Wien und Vöcklabruck und einer erfolgreichen ersten Cup-Runde musste man sich lediglich der Olympiamannschaft Ungarns im Test mit 0:4 geschlagen geben. Das Erreichen des dritten Endranges in der Saison 63/64 und die vielversprechenden Transfers (Köglberger, Harreither, Blutsch, Viehböck) trugen zu einer hohen Erwartungshaltung des Linzer Publikums bei. Doch was dann in den ersten Runden dieser denkwürdigen Saison passieren sollte, ließ keinen einzigen LASKler auch nur im Entferntesten an einen etwaigen Meistertitel denken: 

Am 22.08.1964 war es soweit und der LASK empfing zur Saisoneröffnung am LASK-Platz das Team von Admira Energie. 5000 Schlachtenbummler standen dicht gedrängt am Spielfeldrand, um die Schwarz-Weißen anzufeuern. Doch bereits in Minute Drei sollte ihnen die gute Laune vergehen: „Kaltenbrunner schießt in der 3.Minute zum 0.1 ein. Kitzmüller verfehlte einen Cornerball von Skerlan, Reiter kannoniert, doch Linossi wehrt auf der Torlinie stehend ab. Gegen Kaltenbrunners Nachschuss war aber kein Kraut gewachsen“, so die OÖN am 24.08.1964. Als Kaltenbrunner in Minute 16 nach Maßvorlage von Reiter bereits auf 2:0 erhöht, glaubt das Linzer Publikum das Spiel bereits verloren. Doch der LASK zeigt sich kämpferisch und in Minute 21 versenkt Neuzugang Viehböck einen Eckball von Kozlicek zum 1:2 im Tor.
Die entscheidende Aktion des Spiels fand aber zu Beginn der zweiten Spielhälfte statt: „In der 48. Minute wird das Treffen praktisch entschieden, als der Admiraner Kaltenbrunner den LASK-Stopper Linossi mit Absicht foult. Linossi erlitt einen Bruch unterhalb des Kniegelenks und wird von der Rettung weggebracht.Kaltenbrunner sah nach dieser Brutalo-Aktion selbstverständlich die Rote Karte und somit waren beide Mannschaften nur noch zu Zehnt. Doch mit Linossi, der im Übrigen für die ganze Saison ausfallen sollte, war auch die Ordnung in der LASK-Defensive abhanden gekommen und obwohl sich Blutsch und Sturmberger redlich bemühten, weitere Gegentreffer zu verhindern, „versetzt Latzke dem LASK in der 75. und 79.Minute den Todesstoß.“ Dieses turbulente Spiel war für einen Linzer Zuschauer sogar zu viel; er erlitt einen Herzschlag und musste – wie Linossi – mit der Rettung abgeholt werden.

Die erste Runde der Double-Saison des LASK ging also gründlich in die Hose, somit hoffte ganz Fußball-Linz auf eine Wiedergutmachung im Auswärtsspiel gegen Wiener Neustadt.

Stats:


1. Runde:

LASK – Admira Energie 1:4 (1:2)

LASK: Kitzmüller; Lusenberger, Linossi, Szabo; Blutsch, Sturmberger; Viehböck, Chico, Sabetzer; Kozlicek, Zechmeister.
Tore: Kaltenbrunner 3., 16., Viehböck 21., Latzke 75., 79.

22.08.1964, LASK-Platz, 5000, Amies.

Danksagung
Ein spezieller Dank an dieser Stelle an Günter Eckl für die Bereitstellung der Fotos und an Rudolf Habringer für die Archiv-Aufzeichnungen!

Seit1908