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8. June 2016
Wien, wir kommen!

„Champions League im Kleinen“ – so nennt David Alaba den Coca-Cola-CUP für den U-12-Nachwuchs.
Der Coca-Cola-Cup hat sich in einem guten Jahrzehnt zu einem der nationalen Top-Turniere gemausert. Das gelang durch einen – für Coca-Cola sicher nicht allzu schwierigen – großen finanziellen Einsatz im Marketing-Bereich, aber auch durch eine wirklich attraktive Event-Organisation. In den letzten beiden Jahren war David Alaba als Botschafter des Cups selbst beim Bundesfinale anwesend und beispielsweise bei den Finalmannschaften in der Kabine. Da er heuer in Frankreich unabkömmlich sein wird, wird ihn LASK-Ikone Ivica Vastic ersetzen. Aber auch Herbert Prohaska, Andreas Herzog und Helge Payer zählen zu den Promotern des Cups. Die Sieger und Zweitplatzierten der Landesfinalturniere sowie Austria Wien als Veranstalter und Rapid Wien als Titelverteidiger werden am 18. Und 19. Juni in Wien nicht nur um den heurigen Bundestitel spielen, sondern auch um einen ganz besonderen Preis. Die gesamt Siegermannschaft fliegt nur drei Tage nach dem Turnier nach Paris zum Europameisterschaftsspiel Österreich gegen Island!

Bevor sich in Wien aber 20 Teams um diese Ehre streiten werden, werden in den Landesfinalturnieren die Cup-Sieger des Bundeslandes ermittelt.
Für Oberösterreich fand das Turnier am Samstag, 28. Mai 2016 auf der Sportanlage des Allgemeinen Turn- und Sportvereins Timelkam statt. Der Ausrichter hatte sich gut gerüstet für den Ansturm von Spielern, Betreuern, Eltern und Gästen von insgesamt 20 Mannschaften. Der engagierte Verein aus der 2. Klasse Süd des OÖ. Landesverbandes ließ zudem durch eine schöne Geste aufhorchen: Der Reinertrag des Turniers kam einem jungen Ex-Timelkam-Spieler zugute, der vor zwei Jahren selbst für den ATSV im Coca-Cola-Cup auf dem Spielfeld stand und wenige Monate danach bei einem schweren Unfall Dauerschäden davontrug.
Schon das Landesfinale zeigte auch die besondere Stellung des Turniers: Eine überall ausgelegte informative Programmzeitschrift mit Spielplan, ein immer wieder rasch aktualisierter Tagesplan, mehrere Stationen für die Kinder, die gerade nicht spielten (Technik-Parcours, „Gaberln“, Foto-Wand mit lustigen Perücken) und eine wertschätzende, kompetente, aktivierende, aber nicht zu aufdringliche Moderation des Event-Teams sorgten für einen positiven Eindruck.

Einen solchen versuchte auch der Jahrgang 2004 unserer Nachwuchs Spielgemeinschaft LASK / FC Pasching zu hinterlassen. Mehrmals war man in den letzten Jahren höchst unglücklich knapp vor dem Ziel, der Qualifikation für das Bundesturnier, gescheitert. Das sollte sich heuer nach Möglichkeit ändern. Entsprechend motiviert waren die Jungs der Trainer Marko Filipovic und Gustav Stieglitz. Wichtig war ein guter Start ins Turnier, denn nur die vier Gruppensieger kamen ins Halbfinale und bewahrten sich die Chance auf Landestitel und Bundes-Qualifikation.

Kurz nach 10.00 Uhr starteten die Schwarz-Weißen gegen den ATSV Sattledt ins Turnier und eröffneten gleichzeitig die Vorrundengruppe C. Man müsste jetzt so manchen Euro in das imaginäre Phrasen-Schwein werfen, aber einige dieser Stehsätze haben schon etwas für sich, z.B.: „Das erste Turnierspiel ist das schwerste!“ oder „Gegen den LASK geben alle so genannten „kleineren“ Gegner immer 200 %!“oder „In nur 15 Minuten Spielzeit kann alles passieren!“ Phrase 1 und 2 trafen durchaus wieder einmal zu, Phrase 3 bewahrheitete sich am Ende doch glücklicherweise nicht bzw. ging die Antwort in unsere Richtung. Zehn Minuten taten sich die Linzer unheimlich schwer gegen die kompakte Abwehr des Außenseiters. Zwar war man durchgehend feldüberlegen, konnte sich aber wenig zwingende Torchancen erarbeiten. Doch in den Minuten 11 und 13 gelang ein spielentscheidender Doppelschlag. Kurioserweise brauchte es einen der höchst seltenen Angriffe des Gegners, dem man – einmal abgefangen – dann mit einem sehenswerten Konter das wichtige 0:1 entgegensetzen konnte. Sky Schwarz hatte den Gegenangriff rasch über die linke Seite lanciert und Edis Kicin konnte den Ball über die Linie drücken. Ab da ging es leichter und nur kurz danach schloss Andrè Schmid eine feine Kombination mit einem mächtigen Schuss unter die Latte zum Endstand von 0:2 ab.

Zur zweiten Partie durften unsere Jungs dann auf das Hauptfeld wechseln, was ihnen offenbar durchaus zusagte. Der Gegner SV Urfahr wurde kalt erwischt. Vermutlich gibt es darüber keine Aufzeichnungen, aber das 1:0 könnte der schnellste Treffer in der Geschichte des Coca-Cola-Cups gewesen sein. Vom Anstoß weg kombinierten sich unsere Boys durch die Reihen der Urfahraner und Max Freinschlag schloss mit einem platzierten Schuss nach 7 Sekunden zum 1:0 ab. Ein Doppelschlag von Sky Schwarz in den Minuten 2 und 3 brachte früh die Entscheidung. Etwas später legte Max Freinschlag noch zwei Treffer zum Endstand von 5:0 nach.

In der dritten Partie wartete der SV Traunkirchen auf unsere Jungs. Die massierte Abwehr des Gegners bereitete den Burschen diesmal wieder etwas mehr Schwierigkeiten, doch zwei platzierte Flachschüsse in den Minuten 6 und 13 durch Rocco Vicol und Amer Music brachten doch den erwarten Dreier. Der Gegner konnte immerhin als erste Mannschaft des Turniers gegen den LASK eine wirkliche Torchance verbuchen, doch der Traunkirchner Spieler schoss freistehend aus kurzer Distanz über das Tor. Mit diesem Sieg war man aber bereits durch und hatte das Semifinale schon vor dem letzten Gruppenspiel erreicht.

Ohne nervlichen Stress und wieder auf das Hauptfeld zurückgekehrt, schafften unsere jungen Athletiker in 15 Minuten ein 7:0 gegen das bedauernswerte TSV Timelkam, den örtlichen Lokalrivalen des Veranstalters. Im durchschnittlichen Zwei-Minuten-Takt sorgten Kicin (2), Music (2), Vicol, Wimhofer und Schmid für die Treffer.

So ging es nach vier Vorrundensiegen und einem 16:0-Torverhältnis in die Mittagspause. Da blieb Zeit, zu schauen, wie es den prominenten Rivalen in den anderen Gruppen erging und man musste überrascht feststellen, dass weder der Nachwuchs unserer Freunde aus dem Donaupark – Blau-Weiß-Linz – noch Vorwärts Steyr oder Emporkömmling Edelweiß Linz das Halbfinale erreicht hatten. Unser beliebter Mitbewerber aus der Bundesliga, die SV Ried – hatte es diesmal – aus dem Schreiber dieser Zeilen nicht bekannten Gründen – vorgezogen, dem Turnier fern zu bleiben obwohl man es im Jahr zuvor gewonnen hatte.

Nun, noch wurde der Nachfolger der SV Ried gesucht und er konnte ab Mittag nur noch SC Marchtrenk, Union Ansfelden, St. Magdalena Linz oder LASK / Pasching heißen. Zunächst gab es ein äußerst spannendes Semifinal-Duell zwischen Ansfelden und Marchtrenk zu sehen, bei dem nach torlosen 15 Minuten der Außenseiter Ansfelden im Siebenmeter-Schießen nur mehr einen Tor-Schuss vom Finaleinzug entfernt war, doch dem folgenden Schützen versagten die Nerven und wenig später war der SC Marchtrenk „in Wien“.

Dorthin wollte natürlich auch der LASK. Trainer Marko Filipovic musste seine Jungs vor allem darauf vorbereiten, dass ab dem Semifinale der Widerstand der Gegner voraussichtlich deutlich stärker sein würde als noch in der Gruppenphase. Das erforderte höchste Konzentration von Anfang an. Zudem war zu hoffen, dass der Rhythmus in der fast dreistündigen Mittagsause bei großer Hitze nicht verloren gegangen war. Schon nach wenigen Augenblicken war zu sehen, dass Konzentration und Rhythmus sehr wohl passten. Die Zebras gingen ein hohes Tempo und waren dauerhaft im Angriff. Doch irgendwie fehlten die zündenden Ideen, um am zweifach aufgezogenen Abwehrriegel bei nur einem einzigen Stürmer vorbei zu kommen. Einige als durchaus probates Mittel eingesetzte Weitschüsse verfehlten knapp ihr Ziel. In der 10. Spielminute wäre die Taktik der Rot-Schwarzen beinahe aufgegangen. Bei ihrem überhaupt erst ersten Angriff ging es ganz schnell und ihre Solospitze kam von rechts extrem gefährlich zum Schuss. Von einem Verteidiger noch leicht abgefälscht, landete der Ball an der Außenstange. Danach suchten die Unsrigen wieder energisch die Entscheidung. Und in Minute 13 wurde das Bemühen belohnt. Sky Schwarz zirkelte einen Freistoß gefährlich an Freund und Feind vorbei in Richtung lange Stange. Luca Wimhofer setzte nach und ballerte den Ball – der wahrscheinlich schon zuvor die Linie überschritten hatte – sicherheitshalber noch deutlich sichtbar ins Gehäuse. Bei einer gefährlichen Flanke vor das von Lukas Schartmüller sicher gehütete Tor war der Erfolg noch etwas in Gefahr, doch die Abwehr konnte zur Ecke klären. Diese brachte nichts mehr ein und kurz darauf hieß es unter den jubelnden Eltern und Freunden des LASK schon: „Wien, wir kommen!“ Das Finale war erreicht und beide Finalisten waren ja für das Bundesfinale qualifiziert.

Hervorragend anmoderiert kam es etwa um 17.15 Uhr zum großen Finale. Der oftmalige Gegner bei Nachwuchsturnieren in der Halle wie am Feld, der SC Marchtrenk, stand dem ganz großen Sieg noch im Weg. Trotz der bereits geschafften Wien-Qualifikation waren beide Teams mit großem Ernst bei der Sache und wollten unbedingt den Landestitel an ihre Farben heften. Auch der SC hatte sich entschieden, der zu erwartenden spielerischen Überlegenheit der SPG einen doppelten Abwehrriegel entgegenzustellen. So entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Schwarz-Weiß produzierte diesmal auch zahlreiche tolle Chancen. Doch ein sehr guter Keeper, aufopferungsvoll kämpfende Gegner und Schusspech verhinderten stets die Führung. Selbst einen herrlichen Volleyschuss aus kurzer Distanz von Rocco Vicol und einen wunderbar angesetzten Heber von Luca Wimhofer konnte der Goalie parieren. Der wie aufgezogen agierende Rocco Vicol setzte nach einer akrobatischen Zirkuseinlage mit dem Ball denselben ebenso knapp drüber wie kurz darauf einen starken Kopfball. Doch unsere Jungs ließen sich nicht entmutigen und wollten ein Siebenmeterschießen unbedingt vermeiden. In der letzten Minute setze sich Sky Schwarz im Strafraum durch und wurde beim Versuch abzuschließen entscheidend gestört – durch ein Foul seines Gegenspielers oder auch regelkonform. Der Schiedsrichter jedenfalls entschied sich für den Elfmeterpfiff und unsere Nummer 9 Luca Wimhofer verwandelte bombensicher. Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit agierten unsere 2004-er souverän, ließen weiter keinen Gegenangriff zu und beinahe hätte Luca Wimhofer noch das 2:0 erzielt, doch sein Schuss sprang von der Latte zurück ins Feld.
Ob der entscheidende Elfer zu geben war oder nicht, darüber gingen die Meinungen auch nach dem Spiel noch auseinander, völlig einig waren sich aber alle, dass der Sieg des LASK so oder so hochverdient war.
In der anschließenden Siegerehrung entlud sich bei vielen Kindern dann die Spannung des langen Tages und es war schön zu beobachten, wie alle – ob Sieger oder Verlierer – gemeinsam Spaß hatten. Der Berichterstatter hat in den letzten Jahren sehr viele lang dauernde Turniere gesehen, doch kaum einmal blieben alle teilnehmenden Mannschaften aus Nah und Fern bis zur Siegerehrung. In Timelkam waren alle zwanzig (!)Teams noch anwesend und nahmen – auch das eine schöne Geste – alle den gleichen Pokal mit nach Hause. Ein Vater eines Spielers des Veranstalters hatte zwanzig Stück gespendet. Das Turnier war auch sehr fair verlaufen, gab es doch den ganzen Tag über keine einzige Karte. Den ausgelobten FairPlay-Preis gewann die Union Oepping. Zum Bundesfinale nach Wien fahren die beiden Turnierfinalisten SPG LASK Linz / FC Pasching und SC Marchtrenk. Ob es für unsere tollen schwarz-weißen Landessieger nach „Wien wir kommen!“ sogar „Paris wir kommen!“ heißen wird, das entscheidet sich am 18. / 19. Juni auf der Anlage der Akademie der Wiener Austria.

Die Stimme des Trainers Marko Filipovic:

„Es war ein anstrengendes Turnier bei großer Hitze und mit guten Mannschaften. In den beiden Finalspielen war es schwer für meine Spieler. Die gegnerischen Mannschaften haben sich für ein massiertes Abwehrverhalten entschieden. Am Kleinfeld war es dann sehr schwer, sich durchzusetzen und den entscheidenden Weg zu einem Tor zu finden. Die Jungs haben aber nie aufgegeben und sind – meiner Meinung nach zu Recht – noch dazu ohne Gegentor – mit dem Turniersieg belohnt worden. Das freut mich natürlich auch sehr!“

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Spiele der SPG LASK Linz / FC Pasching U-12 (= Jg. 2004):

Vorrunde, Gruppe C:

Spiel 1 vs. ATSV Sattledt – 2:0    
Tore:
Edis Kicin, André Schmid
Spiel 2 vs. SV Urfahr – 5:0    
Tore:
Max Freinschlag (3). Sky Schwarz (2)
Spiel 3 vs. SV Traunkirchen – 2:0    
Tore:     
Rocco Vicol, Amer Music
Spiel 4 vs. TSV Timelkam – 7:0    
Tore:     
Edis Kicin (2), Amer Music (2), Luca Wimhofer, Rocco Vicol, André Schmid

Semifinale:
Spiel 5 vs. St. Magdalena Linz  – 1:0    
Tor:   
Sky Schwarz

Finale:  
Spiel 6 vs. SC  Marchtrenk – 1:0    
Tor:    
Luca Wimhofer (Siebenmeter)  

Kader SPG LASK / FC Pasching:
Lukas Schartmüller (Nr.1, Torhüter), Kreiseder Kilian (2), Arnel Kadric (3), André Schmid (4), Adrian Peinbauer (5), Amer Music (6), Sky Schwarz (7), Edis Kicin (8), Luca Wimhofer (9), Rocco Vicol (10), Maximilian Freinschlag (11).

Endstand des Turniers:

1.SPG LASK Linz / FC Pasching
2. SC Marchtrenk
3. Sankt Magdalena Linz
4. Union Ansfelden
5. FC Blau-Weiß Linz
6. SV Garsten
7. ATSV Sattledt
8. ASLÖ Ohlsdorf
9. SV Urfahr
10. Union Oberneukirchen
11. Union Edelweiß Linz
12. SC Spitz Attnang
13 SV Traunkirchen
14. SK Vorwärts Steyr
15. Union Thalheim
16. Union Oepping
17. ATSV Timelkam
18. Union Regau
19.ASV Niederthalheim
20. TSV Timelkam

Waldhör Günther
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