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18. February 2011
Aus dem Tal der Tränen

Wie kann man sich als LASK-Fan das Alles noch antun? Eine berechtigte Frage. Ich weiß die Antwort selbst nicht genau. Der LASK hat bei weitem jegliche Scheinkraft verloren. Von Identifikation zu sprechen wäre wohl in etwa so als würde Dominic Heinzl plötzlich über interessante Themen berichten. Also unmöglich! Als Fan dieses Vereins muss man schon von einem gewissen Klescher betroffen sein um die Motivation zu finden in die Stadien Österreichs zu fahren um die Mannschaft zu unterstützen. Allein der Gedanke wie der LASK “damals” war und (ohne Reichel) zukünftig wohl sein könnte, hält die meisten Fans – trotz ständiger Kopfnüsse durch das wahr-gewordene LASK-Chaos – noch im schwarz-weissen Gewand.

 

Immer mitten in die Fresse rein

Ich will hier gar nicht zu weit ausholen. Dass unter Peter-Michael Reichel als LASK-Präsident die Mitarbeiter und Spieler schneller ausgetauscht werden als Unterhosen, dass unter seiner Regentschaft Sponsoren und Freunde des LASK vergrault wurden, sowie sich der Wert des gesamten Klubs – ich entschuldige, der gesamten Marke – gefühlt unter die Nullgrenze entwickelte, ist mittlerweile über die Grenzen Oberösterreichs weitestgehend bekannt. Wenn es einen der lichten Moment gibt, wo eine Besserung angestrebt werden könnte, macht das Firmen/Vereins-Konstrukt allem einen Strich durch die Rechnung. Vor allem wenn es darum geht, seine sieben Sachen zu packen und endlich den LASK freizugeben. Da ändert auch das wirklich dürftig gestaltete Image-Video des LASK nichts an dieser Einstellung.

Präsidentenamt = Ehrenamt

Eine Präsidentschaft – so wichtig und verantwortungsvoll diese Position auch ist – ist im Fußball eigentlich ein Ehrenamt. Um die Ehre der Reichels sieht es im Großraum Linz jedoch eher trist aus. Man hat hier keine leise Ahnung wie ein Fußballverein funktioniert. Dass der Präsident noch nie etwas von einer “Fußballseele”, geschweige denn von einer Fankultur, gehört haben mag, wird von vielerlei Seiten rund um den Welser immer wieder bestätigt. Fußball = Marketing = gefülltes Geldbörserl. So tickt es – kurz und prägnant ausgedrückt – im Hirn unseres LASK-Oberhaupts. Reichel würde wohl all seine Besitztümer hergeben um aus dem LASK einen “Matchmaker LASK Linz” zu machen. Das perfekte Ebenbild zum Salzburger Dosenklub.

Die Umsetzung scheitert jedoch an wesentlichen Punkten. 1.) Reichel hat in Oberösterreich keinen Betrieb hinter sich, der auch nur annähernde Summen in den LASK investieren möchte. 2.) In Linz funktioniert so ein Konstrukt nicht. Linz gilt seit jeher als Arbeiterstadt. Auch wenn der LASK in Linz nicht ausdrücklich den “Arbeiterklub” stellt – niemand träumt hier vom Netzwerken in Glas-VIP-Boxen und einem seelenlosen Sitzpublikum. Selbst im dafür prädestinierten Salzburg wird das Image mehr und mehr angezweifelt. Viele wünschen sich bereits die alten Vereinsmuster der damaligen Austria Salzburg wieder. Nur gut, dass es diese – wenn auch in einer unteren Liga – wieder gibt.

In Linz will man ehrliche Arbeit sehen. Eine Mannschaft die sich entwickeln darf und sich für den LASK den Allerwertesten aufreisst. Als Fan will man im Boot mit aufgenommen werden und sich nicht als lästige Pflicht behandelt wissen. Das alles kann es aber unter den derzeitigen Gegebenheiten niemals geben. Dazu müsste bei den Obrigen mal Bodenkontakt aufgenommen werden. Dies ist jedoch wieder reine Utopie. Jemand anderes als der “Cheffe” selbst hat beim LASK weder recht, noch irgendetwas zu sagen. Reichel selbst denkt wohl wirklich ER habe den LASK alleine saniert. Wer ihm da aller geholfen hat – nämlich jene die er heute selbst vor die Türe setzt – verschweigt unser Präsident gerne.

Wie lange noch?

Wie eingehend erklärt – die LASK-Fans sind leidensfähig und zäh. Seit Jahren liefert der LASK den Fans genügend Gründe um den Hut einfach drauf zu hauen. Abgesehen von den stetigen, fragwürdigen Amtshandlungen unserer Vereinsführung in Sport- und Personalfragen wurde den Fans niemals die Hand gereicht. Trotzdem stand der harte Kern der noch übrig gebliebenen LASK-Fans gegen Mattersburg in ihrem angestammten Fanblock und unterstützten eine identifikationslose LASK-Mannschaft. Grund genug für den Präsidenten folgende Aussage zu tätigen: “Das einzige Team, das in der Bundesliga nicht von seinen Fans unterstützt wird, ist der LASK“! Shame on you, Mr. Reichel.

PMR hat wohl noch immer nicht verstanden, dass sich die Fans Beine und Arme ausreissen für diesen Verein. Seine Regentschaft alleine will keiner mehr unterstützen. Die leer stehenden Sponsoren-Sitze beim LASK sollten Herrn Reichel eigentlich genug Kopfzerbrechen bereiten. Ganz Linz, vielleicht ganz Oberösterreich wartet nur noch auf den Befreiungsschlag. Den kann der Präsident jedoch nur selbst erteilen.

Es ist höchste Zeit, Herr Reichel! Hören sie aufs Volk!

Seit1908
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