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Tradition leitet sich vom lateinischen Wort „traditio” ab, was so viel wie „Übergabe” oder „Überlieferung” bedeutet. Gerade in den letzten Tagen war der LASK, dank seiner Tradition in Österreichs größten Medien vertreten. Das Double jährt sich heuer zum 50. Mal, der bisher größte Erfolg der Vereinsgeschichte treibt noch heute jedem LASK Fan die Freudentränen ins Gesicht. Egal ob man live dabei war oder die Geschichte von seinem Opa/Vater überliefert bekommen hat. Das Jahr 1965 gehört zum LASK wie die Farben Schwarz und Weiß.
Man möge meinen der Vorstand weiß um die Bedeutung dieses Jahres für uns LASK Fans. Leider irrt man da. Keine Feier für die Legenden der Meistermannschaft (die Casino-Party wurde von den Meisterspielern selbst veranstaltet, der LASK hatte damit nichts zu tun), kein Schwelgen in Erinnerungen (vereinzelte Facebook Posts zählen hier für mich nicht) und schon gar keine Ehrung der Helden von damals.
Ja sogar Geld hätte man mit dem Jahr 1965 machen können, eine Sonderkollektion zu diesem Anlass, mit Retro Dress, einem Buch mit Geschichten von damals oder weiß der Teufel was. Angesichts der enormen Bedeutung dieses Jahres, hätte man so Geld lukrieren können, das Finanzvorstand Siegmund Gruber mit Sicherheit gerne gesehen hätte. Es tut schon weh diese Zeilen im Konjunktiv schreiben zu müssen.
Doch nicht nur das Meisterjahr wird stiefmütterlich behandelt. Ich möchte hier keine alten Geschichten aufwärmen von verdienten Mitarbeitern die man teils relativ hart verabschiedet hat, mir geht es um das Hier und Jetzt. Und im Hier und Jetzt schneidet man sich wieder mal ins eigene Fleisch. Unser Iceman hat in seinem Blog bereits das Thema Paderborn Testspiel angesprochen. Dennoch möchte ich noch ein paar Worte darüber verlieren. Mir ist es egal wer für diese Aktion verantwortlich ist, mit ein wenig Hausverstand hätten die führenden Kräfte des LASK diese Aktion niemals veröffentlichen dürfen. Der Schaden ist ja leider schon angerichtet.
Der Zuseherschnitt in der vergangenen Saison war im Keller, er wird auch, dank solcher Aktionen in der laufenden Saison nur dann besser werden, wenn die Mannschaft erfrischenden Fußball spielt und von Beginn an vorne mitmischt. Weshalb man sich hier das Leben so dermaßen schwer macht und Spiele gegen attraktive Testspielgegner nicht nutzt um neue „Kunden” zu gewinnen, möge man mir bitte erklären. Gerade als Geschäftsmann (und davon gibt es beim LASK einige) muss ich potentielle Neukunden anlocken und nicht vom „Fußballgeschäft” fernhalten. Die (bisher perfekte) Vorbereitung ist die beste Werbung die dem LASK passieren hat können und diese Werbekampagne zerstört man mit einem Schlag.
Auch wenn der LASK mittlerweile zurückgerudert hat, der Ruf ist wieder mal ruiniert (Thema Lizenz lässt grüßen) und den Schaden wird man über längere Zeit noch spüren. Negativ Ereignisse bleiben leider länger in unseren Köpfen als kleine positive Erfolge. Das liegt in der Natur des Österreichers 😉
Doch nun zurück zum Thema Tradition: Der LASK ist der einzige Verein im Profifußball, welcher in seiner Vereinsgeschichte noch keinen Sponsornamen in seinem Vereinsnamen trug. Viele mögen meinen, man könne sich darum nichts kaufen. Falsch: Die Herzen der Fans und zwar der wirklichen Fans hängen daran. Diese sind mehr wert als die Geldscheine jener Leute die bei ausbleibendem Erfolg dem Stadion fernbleiben.
Klar, ein Fußballverein ist eine Symbiose aus Geldgebern und Konsumenten. Kein Geldgeber dieser Welt (sagen wir fast keiner, Red Bull und Co. grüßen) hat Freude an Spielen bei den Totenstille herrscht. Der Werbewert steigt wenn die Stimmung im Stadion gut ist und die Fans ihre Mannschaft bedingungslos unterstützen. Und die Fans werden mehr wenn der sportliche Erfolg gegeben ist, dafür braucht man Sponsoren. Ein Geben und Nehmen also. Das ist es, was in die Köpfe der FdL hinein muss. Niemand ist gleicher als Andere, egal ob der Anzugträger auf der VIP Tribüne oder jener Zuseher, der sein letztes Geld dafür gibt um unseren „Göttern” vom Stehplatz aus auf die Beine zu schauen.
Liebe „FdL”: Ich kam als kleiner Bub auf die Linzer Gugl, da mir mein Vater Geschichten überlieferte aus alten Zeiten, aus Zeiten als er noch ein Bub war und von seinem Vater auf den LASK-Platz mitgenommen wurde. Das ist es was diesen Verein auszeichnet, die Weitergabe des Feuers, der Leidenschaft und der Begeisterung über viele Generationen.
Der Fußball heutzutage braucht professionelle Strukturen, vergesst jedoch bitte nie auf die Wurzeln des Vereins und nützt dieses Potential das in der Vergangenheit schlummert.
Es hängen viele Herzen daran!